Trump-Musk: Börsen-Beben!
Der öffentliche Konflikt zwischen Trump und Musk führt zu erheblichen Marktverlusten und verstärkt die globale wirtschaftliche Unsicherheit.

- Tesla-Aktie stürzt nach Trump-Musk-Konflikt ab
- Globale Märkte reagieren mit Nervosität
- EZB signalisiert Pause bei Zinssenkungen
- US-Handelspolitik belastet deutsche Exporte
Die Finanzmärkte erleben am heutigen Freitag, dem 06. Juni 2025, ein wahres Beben, ausgelöst durch die eskalierende Trump-Musk-Fehde, die über Nacht Milliarden an Marktwert vernichtete und eine bereits angespannte globale Wirtschaftslage weiter verunsichert. Was als erbitterter Wortwechsel zwischen dem US-Präsidenten und dem Tech-Milliardär begann, entfaltet nun weitreichende Konsequenzen, die von den Tech-Börsen über Währungsmärkte bis hin zu den Strategien der Zentralbanken reichen. Doch der öffentlich ausgetragene Konflikt ist mehr als nur ein persönliches Drama – er legt die tiefen Verwerfungen und politischen Risiken offen, die derzeit die globalen Kapitalströme bestimmen und Investoren weltweit in Atem halten.
Trump-Musk-Fehde: Der Funke im Pulverfass
Die einst als "Bromance" gefeierte Beziehung zwischen Donald Trump und Elon Musk ist spektakulär implodiert. Auslöser des Zerwürfnisses, das sich bereits seit Wochen anbahnte, war Musks scharfe Kritik an Trumps umfassendem Steuer- und Ausgabengesetz, das er als fiskalisch verantwortungslos und „abscheuliche Gräueltat“ bezeichnete. Trump, der Musk einst als wichtigen Berater und Unterstützer seiner Wiederwahl feierte – Musk investierte letztes Jahr fast 300 Millionen Dollar in Trumps Kampagne und andere Republikaner – reagierte erbost. Das Fass zum Überlaufen brachte offenbar Trumps Entscheidung, Musks Wunschkandidaten für die NASA-Spitze, Jared Isaacman, nicht zu nominieren.
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Die Retourkutsche folgte prompt: Trump drohte öffentlich damit, staatliche Subventionen und Verträge für Musks Unternehmen, insbesondere SpaceX, zu kappen. „Der einfachste Weg, Milliarden in unserem Budget zu sparen, ist, Elons staatliche Subventionen und Verträge zu beenden“, polterte Trump auf seiner Plattform Truth Social. Musk konterte auf X mit der Andeutung, eine neue politische Partei gründen zu wollen, und unterstützte einen Post, der Trumps Amtsenthebung forderte.
Die Märkte reagierten schockartig: Die Tesla-Aktie brach am Donnerstag um 14% ein, was einem Wertverlust von rund 150 Milliarden Dollar entspricht. Selbst der Bitcoin-Kurs gab um 4% nach, da Anleger die Standfestigkeit von Trumps Unterstützung für Krypto-freundliche Politik in Frage stellten. Die Turbulenzen zogen asiatische Technologiewerte mit nach unten und sorgten für eine gedämpfte Stimmung an den meisten Börsen der Region. Obwohl es am Freitagmorgen erste Anzeichen einer leichten verbalen Deeskalation gab – Trump bezeichnete den Bruch gegenüber Politico als „okay“ und Tesla-Aktien stabilisierten sich im nachbörslichen Handel – bleibt die Nervosität greifbar. Der Vorfall dient als Mahnung, wie schnell politische Allianzen zerbrechen und welche direkten finanziellen Konsequenzen daraus erwachsen können.
Politik-Beben: US-Handelskrieg und globale Konjunkturängste
Der Streit zwischen Trump und Musk ist jedoch nur die Spitze eines Eisbergs aus politischer Unsicherheit, die die Weltwirtschaft belastet. Trumps protektionistische Handelspolitik und die Drohung mit weiteren Zöllen haben bereits deutliche Spuren hinterlassen. So fielen die deutschen Exporte im April überraschend stark um 1,7% im Vergleich zum Vormonat, während Analysten nur mit einem Rückgang von 0,7% gerechnet hatten. Auch die deutsche Industrieproduktion sank im April um 1,4%, deutlich mehr als der prognostizierte Rückgang von 1,0%. Als Hauptgrund gilt die gesunkene Nachfrage aus den USA, wo Unternehmen Käufe in Erwartung möglicher US-Zölle vorgezogen hatten.
Auch die Schweiz spürt den amerikanischen Druck. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sah sich am Freitag genötigt, den Vorwurf der Währungsmanipulation zurückzuweisen, nachdem die USA das Land auf eine Beobachtungsliste für unfaire Währungs- und Handelspraktiken gesetzt hatten. Die SNB betonte, keine Manipulation des Frankens zu betreiben, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, sondern ihre Geldpolitik auf die Bedürfnisse der Schweiz auszurichten und Preisstabilität anzustreben.
Die Verunsicherung spiegelt sich auch in den Erwartungen an wichtige US-Wirtschaftsdaten wider. Investoren blicken gespannt auf den am späteren Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht (Nonfarm Payrolls). Ökonomen erwarten einen Zuwachs von 130.000 Stellen im Mai bei einer stabilen Arbeitslosenquote von 4,2%. Eine unerwartete Schwäche könnte die Federal Reserve dazu bewegen, über Zinssenkungen nachzudenken, nachdem sie seit Dezember stillhält, um die inflationären Auswirkungen von Trumps Zöllen zu bewerten. Selbst ein Telefonat zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zum Thema Handel brachte wenig Erleichterung, sondern lediglich die Vereinbarung weiterer Gespräche.
Zentralbanken im Krisenmodus: Zwischen Zinswende und Stützungsmaßnahmen
Angesichts der politischen Unwägbarkeiten und der fragilen Konjunktur stehen die Zentralbanken weltweit vor schwierigen Entscheidungen. Martins Kazaks, Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), forderte am Freitag ein Ende der Serie von Zinssenkungen. Die EZB hatte am Donnerstag die Zinsen zum siebten Mal in Folge gesenkt, um die schwächelnde Wirtschaft der Eurozone zu stützen. Kazaks argumentierte, die EZB solle nun ihren "Pulver trocken halten" und "politischen Spielraum" für zukünftige Maßnahmen bewahren. „Ich glaube nicht, dass der Markt erwarten sollte, dass sich die Trajektorie der Zinssenkungen bei jeder Sitzung fortsetzt“, so Kazaks. Die meisten EZB-Vertreter dürften eine Pause bei der nächsten Sitzung im Juli unterstützen, abhängig auch von den Handelsaussichten mit den USA. Der Euro reagierte auf diese Signale und stieg über Nacht auf ein Sechs-Wochen-Hoch von 1,1495 Dollar. Die EZB selbst prognostiziert eine Inflation von 2% für dieses Jahr, einen Rückgang auf 1,6% für 2026 und eine Rückkehr zu 2% im Jahr 2027.
Einen anderen Weg beschritt die indische Zentralbank (RBI). Sie senkte am Freitag ihren Leitzins überraschend deutlich um 50 Basispunkte auf 5,50% – die dritte Zinssenkung in Folge in diesem Jahr. RBI-Gouverneur Sanjay Malhotra begründete den Schritt mit der deutlich abgeschwächten Inflation, die im April mit 3,16% ein Sechsjahrestief erreichte und klar unter dem Zielkorridor der Zentralbank liegt. Dies gebe Raum, das robuste Wirtschaftswachstum Indiens (7,4% im ersten Quartal) weiter zu unterstützen und anzustreben.
Weltwirtschaft auf wackligen Beinen? Weitere Warnsignale
Neben den großen politischen Verwerfungen und den Reaktionen der Notenbanken mehren sich auch aus anderen Teilen der Welt konjunkturelle Warnsignale. Im Vereinigten Königreich fielen die Hauspreise im Mai überraschend um 0,4% gegenüber dem Vormonat, wie der Hypothekenfinanzierer Halifax berichtete. Auf Jahressicht betrug der Anstieg zwar noch 2,5%, blieb damit aber hinter den Erwartungen von 3,0% zurück.
In Thailand verschärfte sich die deflationäre Tendenz. Der Verbraucherpreisindex fiel im Mai um 0,57% im Jahresvergleich, nach einem Minus von 0,22% im April. Damit verfehlte die Inflation erneut deutlich das Zielband der thailändischen Zentralbank von 1% bis 3%. Auch wenn der Kern-CPI (ohne volatile Lebensmittel- und Energiepreise) um 1,09% stieg, zeichnen diese Daten ein Bild von Nachfrageschwäche.
Ausblick: Nervosität dürfte anhalten
Die kommenden Tage und Wochen versprechen an den Finanzmärkten weiterhin hohe Volatilität. Der öffentlich ausgetragene Konflikt zwischen Trump und Musk hat eindrücklich vor Augen geführt, wie schnell politische Stimmungen kippen und massive Kapitalverschiebungen auslösen können. Zwar bemühen sich beide Seiten dem Vernehmen nach um ein klärendes Gespräch, doch das Tischtuch scheint tief zerschnitten. Die Auswirkungen auf Musks Firmenimperium und Trumps politische Agenda sind noch nicht abzusehen.
Darüber hinaus bleiben die globalen Handelsspannungen, die unklare Zinspolitik der großen Notenbanken und die eintrübenden Konjunkturdaten bestimmende Faktoren. Die heutigen US-Arbeitsmarktdaten werden einen wichtigen Fingerzeig für die kurzfristige Richtung geben. Ob die Hoffnung auf eine Beruhigung oder die Furcht vor weiteren Eskalationen überwiegt, wird sich zeigen. Für Anleger bedeutet dies vor allem eines: Die Notwendigkeit, politische Risiken noch stärker in ihre Entscheidungen einzukalkulieren und sich auf anhaltende Turbulenzen einzustellen. Die Frage ist nicht ob, sondern wann der nächste politische Funke ein neues Börsen-Beben auslöst.
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