Trumps Handelspolitik: Globale Zerreißprobe!

Trumps Zollpolitik verursacht Milliardenschäden bei Unternehmen und erhöht die Spannungen im Welthandel. Märkte reagieren mit Unsicherheit auf die Eskalation.

Die Kernpunkte:
  • Zölle kosten Unternehmen über 34 Milliarden US-Dollar
  • Handelsstreit belastet Konsumklima weltweit
  • US-Dollar verzeichnet fünften Monatsverlust in Folge
  • Elon Musk verlässt Trump-Administration

Die internationalen Finanzmärkte blicken gespannt auf Washington, wo die aggressive Trumps Handelspolitik nicht nur Milliardenkosten für globale Unternehmen verursacht, sondern auch die geopolitischen Spannungen verschärft und eine Welle der Unsicherheit auslöst. Während die USA an ihrem konfrontativen Kurs festhalten, fragen sich Investoren und Analysten weltweit: Wohin steuert die Weltwirtschaft, und welche konkreten Auswirkungen wird dieser Zollkrieg noch haben?

Der Preis der Zölle: Unternehmen weltweit unter Druck

Die Kosten von Präsident Donald Trumps Handelspolitik sind immens. Eine Analyse von Unternehmensberichten zeigt, dass die Zölle global agierende Konzerne bereits über 34 Milliarden US-Dollar an Umsatzeinbußen und höheren Kosten verursacht haben – eine Zahl, die nach Einschätzung von Experten wie Jeffrey Sonnenfeld von der Yale School of Management nur die Spitze des Eisbergs darstellt und sich leicht verdoppeln oder verdreifachen könnte. Quer durch alle Branchen und Kontinente sehen sich Unternehmen wie Apple, Ford, Porsche und Sony gezwungen, ihre Gewinnprognosen drastisch zu kürzen oder gänzlich zurückzuziehen. Die erratische Natur der US-Handelspolitik mache eine verlässliche Kostenplanung nahezu unmöglich, so der Tenor. Allein im S&P 500 erwähnten im letzten Berichtsquartal 360 Unternehmen, also 72 Prozent, die Zollthematik – ein massiver Anstieg gegenüber den 150 Unternehmen im Vorquartal.

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Die Folgen sind spürbar: Walmart kündigte bereits Preiserhöhungen an, was eine direkte Rüge von Präsident Trump nach sich zog. Volvo Cars zog seine Gewinnprognose für die nächsten zwei Jahre zurück. Der Spirituosenhersteller Diageo (Johnnie Walker, Don Julio) plant Kostensenkungen von 500 Millionen US-Dollar und Veräußerungen bis 2028, da allein die 10-Prozent-Zölle auf Importe aus Europa den operativen Gewinn jährlich um 150 Millionen US-Dollar schmälern dürften. "Zölle könnten den Preis für einen netten Abend auswärts – oder einen gemütlichen Abend daheim – signifikant in die Höhe treiben," kommentierte Zak Stambor, Analyst bei eMarketer. Selbst Kleenex-Hersteller Kimberly Clark rechnet dieses Jahr mit rund 300 Millionen US-Dollar an Mehrkosten durch höhere Lieferkettenkosten aufgrund der Zölle und kündigte eine Kürzung der Jahresprognose an, investiert aber gleichzeitig zwei Milliarden Dollar in den Ausbau der US-Fertigung. Die Unsicherheit belastet auch das Konsumklima, wie Daten aus Australien vom heutigen Freitag zeigen: Die Einzelhandelsumsätze sanken im April unerwartet um 0,1 Prozent, während Analysten mit einem leichten Plus gerechnet hatten. Gründe hierfür sind laut Australian Bureau of Statistics unter anderem ein wetterbedingt schwacher Verkauf von Winterkleidung und fehlende Rabattaktionen, aber auch die generelle Verunsicherung durch die globalen Handelskonflikte.

Trumps Handelspolitik: Eskalation und fragile Diplomatie an globalen Fronten

Während Unternehmen die Last der Zölle spüren, verteidigt die Trump-Administration ihre Politik vehement. Man habe das Druckmittel, um Handelspartner letztlich die Kosten der Zölle tragen zu lassen, so das Weiße Haus. Präsident Trump selbst argumentiert, die Zölle würden das US-Handelsdefizit reduzieren und Unternehmen zur Rückverlagerung von Produktion und Arbeitsplätzen in die USA bewegen. Doch die Umsetzung dieser Agenda ist steinig: Am Mittwoch dieser Woche blockierte zwar ein US-Handelsgericht Trumps jüngste Zollerhebungen, doch diese Entscheidung wurde tags darauf von einem Berufungsgericht vorerst wieder ausgesetzt. Präsident Trump kritisierte das ursprüngliche Urteil scharf als "so falsch und so politisch" und hofft auf eine schnelle Aufhebung durch den Supreme Court. Die nächste Anhörung ist für den 5. Juni angesetzt, und die im April angekündigten, dann aber für 90 Tage ausgesetzten, Zölle auf Importe vieler Handelspartner laufen Anfang Juli aus.

Die Verhandlungen mit wichtigen Handelspartnern sind nach Aussage von US-Finanzminister Scott Bessent vom Donnerstag trotz der juristischen Auseinandersetzungen im Gange. "Sie kommen in gutem Glauben zu uns und versuchen, die Deals abzuschließen, bevor die 90-Tage-Pause endet", so Bessent gegenüber Fox News. Für heute, Freitag, sind hochrangige Gespräche mit Japan angesetzt, und auch mit der Europäischen Union sollen die Verhandlungen Fortschritte machen, nachdem Trump vergangene Woche mit 50-Prozent-Zöllen gedroht hatte. Deutlich schwieriger gestalten sich jedoch die Gespräche mit China. Diese seien "etwas festgefahren", so Bessent, der aber in den kommenden Wochen weitere Dialoge und möglicherweise ein direktes Telefonat zwischen Präsident Trump und Chinas Präsident Xi Jinping erwartet.

Inmitten dieser Handelsspannungen plant die US-Regierung offenbar eine deutliche Ausweitung der Waffenverkäufe an Taiwan. Laut US-Beamten sollen die Genehmigungen in den nächsten vier Jahren die Summe von Trumps erster Amtszeit (rund 18,3 Milliarden US-Dollar) "leicht übersteigen". Ziel sei es, Chinas militärischen Druck auf die demokratische Insel abzuschrecken und die "harte Abschreckung" zu verbessern. Die USA drängen zudem Taiwans Oppositionsparteien, die Pläne der Regierung zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 3 Prozent des BIP nicht zu blockieren. Dies sei "keine parteipolitische Frage Taiwans, sondern eine Überlebensfrage Taiwans", so ein US-Offizieller. China, das Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet, reagiert auf solche Waffenlieferungen und jegliche offizielle Annäherung Taiwans an die USA traditionell verärgert.

Märkte im Fadenkreuz: Dollar-Schwäche und wachsende Konjunktursorgen

Die anhaltende Unsicherheit rund um die Trumps Handelspolitik und die fiskalische Gesundheit der USA hinterlässt deutliche Spuren an den Finanzmärkten. Der US-Dollar steht vor seinem fünften monatlichen Verlust in Folge. Die Volatilität der vergangenen Woche, angeheizt durch die widersprüchlichen Gerichtsentscheidungen zu den Zöllen, hat Investoren verunsichert, die nach Alternativen zu US-Anlagen suchen könnten. "Die Gerichtsentscheidung markiert eher den Beginn einer neuen Unsicherheitsquelle als den Abschluss einer alten", kommentierte Kyle Rodda von Capital.com. Der Dollar-Index, der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs wichtigen Währungen misst, dürfte im Mai um 0,4 Prozent nachgeben. Gegenüber dem Euro und dem Schweizer Franken verzeichnete der Dollar ebenfalls Monatsverluste. Der Euro notierte am Freitagmorgen leicht fester bei 1,1378 Dollar, der Schweizer Franken bei 0,8216 pro Dollar.

Zusätzliche Sorgen bereitet die Verschuldungssituation in den Industrieländern, was sich zuletzt in einer schwachen Nachfrage nach neu emittierten längerfristigen Anleihen in den USA und Japan zeigte. Die Renditen dieser Anleihen bleiben trotz einer leichten Entspannung in dieser Woche nahe ihrer Mehrjahreshochs. Die am Donnerstag veröffentlichten wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten und die Zahlen zum Wirtschaftswachstum konnten die Sorgen vor einem wirtschaftlichen Abschwung kaum mildern. Der Fokus richtet sich nun auf den im Laufe des heutigen Tages erscheinenden PCE-Deflator, das von der Federal Reserve bevorzugte Inflationsmaß. Auf der anderen Seite gewinnen Schwellenländeranlagen an Attraktivität; ein entsprechender Währungsindex legte im Mai um 2,2 Prozent zu, der stärkste Anstieg seit November 2023. In Japan zeigte der Yen Stärke, nachdem Inflationsdaten aus Tokio auf ein Zweijahreshoch kletterten und die Erwartung weiterer Zinsschritte der Bank of Japan nährten.

Washingtons Innenansichten: Zwischen Rechtsstreit und Personalwechsel

Neben den internationalen Verwerfungen sorgt die Handelspolitik auch innenpolitisch für Turbulenzen. Die juristischen Auseinandersetzungen um die Zollkompetenzen des Präsidenten sind ein Beispiel dafür. Eine weitere bemerkenswerte Entwicklung ist der angekündigte Abschied von Elon Musk aus der Trump-Administration. Präsident Trump teilte am Donnerstag mit, dass er heute, Freitag, eine Pressekonferenz mit dem Tesla-CEO im Oval Office abhalten werde, was Musks "letzter Tag" sein werde – "aber nicht wirklich, denn er wird immer bei uns sein und uns auf ganzer Linie helfen".

Musks abrupter Abgang folgt auf Berichte über bereits eingeleitete offizielle Austrittsprozesse und angeblich fehlende direkte Gespräche mit Trump im Vorfeld. Beobachter sehen einen Zusammenhang mit Musks kürzlicher Kritik an einem von Trump unterstützten Steuergesetz. Seine Rolle als Sonderbeauftragter und Leiter des "Department of Government Efficiency", das massive Einsparungen im Bundeshaushalt zum Ziel hatte, blieb weit hinter den Erwartungen zurück und galt als höchst umstritten. Musks Maßnahmen, darunter die Streichung tausender Bundesstellen, zogen öffentliche Kritik und sogar Boykottaufrufe gegen Tesla sowie Vandalismusakte nach sich. Bereits im April hatte Musk angedeutet, seine Regierungszeit zu reduzieren, um sich wieder stärker seinen Unternehmen zu widmen, nachdem Investoren Bedenken geäußert hatten, er vernachlässige seine Pflichten bei Tesla.

Die kommenden Wochen dürften entscheidend dafür sein, wie sich die globale Handelslandschaft weiterentwickelt. Mit dem Auslaufen der Zoll-Ausnahmeregelungen Anfang Juli und den anstehenden Gerichtsentscheidungen steht eine Phase hoher Nervosität bevor. Für Unternehmen und Anleger bleibt die Fähigkeit, sich in einem Umfeld anhaltender Unsicherheit und potenziell disruptiver politischer Entscheidungen zurechtzufinden, der Schlüssel zum Erfolg. Die Frage bleibt, ob Trumps Handelspolitik am Ende die versprochenen Vorteile für die USA bringt oder die Weltwirtschaft in eine tiefere Krise stürzt.

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