Trumps Zölle: Globales Chaos

Die aggressive Zollpolitik der USA unter Trump führt zu weltweiten Handelsverwerfungen, wirtschaftlichen Einbrüchen und politischen Spannungen mit China und der EU.

Die Kernpunkte:
  • US-Zölle bis zu 145% belasten Chinas Wirtschaft
  • Juristisches Tauziehen um Rechtmäßigkeit der US-Maßnahmen
  • Europäische Union drohen 50% Zölle ab Juni
  • Notenbanken weltweit reagieren auf Handelsunsicherheiten

Die globalen Finanzmärkte und die Weltwirtschaft stehen unter Hochspannung, da die aggressive Handelspolitik der Trump-Administration mit immer neuen Trumps Zöllen und Drohungen gegen wichtige Handelspartner wie China und die Europäische Union für erhebliche Verwerfungen sorgt. Ein undurchsichtiges juristisches Tauziehen in den USA um die Rechtmäßigkeit dieser Maßnahmen verschärft die Unsicherheit zusätzlich und lässt Unternehmen wie Notenbanken weltweit im Ungewissen über die Zukunft des internationalen Handels. Die aktuelle Lage, Stand 30. Mai 2025, zeichnet ein Bild eskalierender Spannungen und weitreichender wirtschaftlicher Konsequenzen.

Eskalationsspirale der Zölle und juristisches Ringen

Seit Anfang des Jahres hat Präsident Trump eine Serie von Zollmaßnahmen initiiert, die die globalen Märkte tief erschüttert haben. Begonnen hatte es im Februar mit der Ankündigung von 25% Zöllen auf die meisten mexikanischen und kanadischen Importe sowie 10% auf chinesische Waren, begründet mit der Eindämmung des Fentanyl-Schmuggels und illegaler Migration. Obwohl es mit Mexiko und Kanada kurzfristige Aussetzungen gab, blieb China im Fadenkreuz. Die Zölle auf Stahl und Aluminium wurden pauschal auf 25% erhöht, "ohne Ausnahmen".

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Die Situation eskalierte weiter, als Trump Anfang April eine globale Zolluntergrenze von 10% auf alle Importe ankündigte, mit signifikant höheren Sätzen für einige der größten US-Handelspartner. Insbesondere China sah sich mit einer drastischen Erhöhung der Zusatzzölle konfrontiert, die inklusive der Fentanyl-bezogenen Abgaben auf bis zu 145% anstiegen. Selbst eine zwischenzeitliche 90-tägige Waffenruhe im Mai, in der die USA die China-Zölle auf 30% und China seine Zölle auf US-Importe auf 10% senkten, konnte die grundlegende Unsicherheit nicht beseitigen. Kurz darauf folgten neue Drohungen: Importe aus der Europäischen Union sollten ab dem 1. Juni mit 50% belegt werden, und selbst US-Konzerne wie Apple wurden gewarnt, dass im Ausland gefertigte iPhones mit 25% Zoll belegt würden.

Dieses Vorgehen wird durch ein juristisches Hin und Her in den USA zusätzlich verkompliziert. Ende Mai blockierte ein US-Handelsgericht zunächst Trumps pauschale Zölle mit der Begründung, der Präsident habe seine Befugnisse überschritten. Diese Entscheidung, die kurzzeitig für Erleichterung an den Märkten sorgte, wurde jedoch nur einen Tag später von einem Berufungsgericht vorläufig wieder aufgehoben, während die Berufung der Regierung geprüft wird. Diese Volatilität in der Handelspolitik, verstärkt durch unvorhersehbare Gerichtsentscheidungen, macht langfristige Planungen für Unternehmen nahezu unmöglich.

Wirtschaftliche Kollateralschäden: Von Peking bis Bangkok

Die Auswirkungen dieser Handelspolitik sind global spürbar. China, als eines der Hauptziele der US-Zölle, kämpft mit den Folgen. Eine Reuters-Umfrage deutet darauf hin, dass Chinas Fabrikaktivität im Mai den zweiten Monat in Folge geschrumpft sein dürfte, wobei der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) voraussichtlich bei 49,5 liegen wird – unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die chinesische Wirtschaft, die ohnehin mit Deflationsdruck und einer Immobilienkrise ringt, sieht sich durch die Zölle von bis zu 145% einer zusätzlichen Belastung ausgesetzt. Gleichzeitig ist China in Handelsstreitigkeiten mit der EU verwickelt, die Antidumping-Untersuchungen gegen chinesische Produkte wie Autoreifen und Elektrofahrzeuge führt.

Auch kleinere Volkswirtschaften leiden erheblich. Thailand beispielsweise verzeichnete im April zwar einen unerwarteten Anstieg der Industrieproduktion um 2,17% im Jahresvergleich, getrieben von Exporten und Tourismus. Über die ersten vier Monate 2025 sank die Produktion jedoch um 0,75%, und das Industrieministerium musste seine Wachstumsprognose für 2025 von 1,5-2,5% auf 0-1% kappen. Verantwortlich hierfür sind maßgeblich die US-Zölle; Thailand droht eine Abgabe von 36%, falls bis Juli keine Einigung erzielt wird. Die für Thailand wichtige Autoproduktion fiel im April den 21. Monat in Folge.

Die Europäische Union sieht sich ebenfalls mit der Drohung massiver Zölle konfrontiert, auch wenn die Frist für Gespräche bis zum 9. Juli verlängert wurde. Die protektionistische Haltung der USA hat in Deutschland eine ungewöhnliche Debatte neu entfacht: die Sicherheit der deutschen Goldreserven, die zu einem Drittel bei der Federal Reserve Bank of New York lagern. Angesichts von Trumps Konfrontationskurs und seinen Angriffen auf die Unabhängigkeit der Fed fordern nun auch etablierte Stimmen wie der Bund der Steuerzahler und einflussreiche EU-Parlamentarier eine Rückholung des Goldes. Sie befürchten, Trump könne "kreative Ideen" im Umgang mit ausländischen Goldreserven entwickeln.

Einzig mit Großbritannien konnte bisher ein begrenztes bilaterales Handelsabkommen geschlossen werden, das jedoch die 10%-Zölle auf britische Exporte bestehen lässt und nur moderate Verbesserungen beim Agrarzugang und eine Senkung der US-Zölle auf britische Autoexporte vorsieht.

Notenbanken im Kreuzfeuer: Politischer Druck und schwierige Entscheidungen

Die aggressive Handelspolitik und die damit einhergehende Unsicherheit setzen auch die Zentralbanken weltweit unter Druck. In den USA ist der Konflikt zwischen Präsident Trump und dem Federal Reserve Chair Jerome Powell neu entflammt. Bei einem Treffen im Weißen Haus Ende Mai warf Trump Powell vor, einen "Fehler" zu machen, indem er die Zinsen nicht senke. Dies stelle einen Wettbewerbsnachteil gegenüber China und anderen Ländern dar. Powell betonte hingegen, die Geldpolitik werde ausschließlich auf Basis eingehender Wirtschaftsdaten und Analysen festgelegt, um maximale Beschäftigung und Preisstabilität zu gewährleisten. Die Fed beließ den Leitzins zuletzt im Bereich von 4,25%-4,50% und signalisierte, dass sie angesichts der Zollpolitik und möglicher Inflationsrisiken vorerst abwarten könnte. Die Märkte preisen derzeit eine Zinssenkung erst für September ein.

Andere Zentralbanken beobachten die Lage mit Sorge. Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) beispielsweise hat ihren Leitzins zwar auf 3,25% gesenkt, sieht sich aber mit "enormen globalen Handelsunsicherheiten" konfrontiert, wie Assistant Governor Karen Silk betonte. Zukünftige Zinsschritte seien stark datenabhängig. Die Europäische Zentralbank betonte zwar ihr Vertrauen in die Fed, doch Trumps wiederholte Kritik an Powell nährt Sorgen um die zukünftige Unabhängigkeit der US-Notenbank.

Ausblick: Anhaltende Unsicherheit prägt die Märkte

Die kommenden Wochen und Monate versprechen weiterhin hohe Volatilität. Die Verhandlungen zwischen den USA und China sind laut US-Finanzminister Scott Bessent "etwas ins Stocken geraten" und könnten das direkte Eingreifen der Präsidenten erfordern. Die Gespräche mit der EU stehen unter Zeitdruck. Die aggressiven Zollmaßnahmen und die unvorhersehbaren politischen Entscheidungen machen eine verlässliche Planung für Unternehmen und Investoren extrem schwierig.

Die Zolleinnahmen der USA sind zwar laut Schätzungen auf annualisiert 255 Milliarden US-Dollar gestiegen (von zuvor ca. 85 Milliarden US-Dollar), was angesichts von Trumps geplanten Steuersenkungen und Ausgabenprogrammen ("big, beautiful bill") Bedenken hinsichtlich der US-Fiskalstabilität kaum mildern dürfte.

Für die globalen Märkte bedeutet dies eine Fortsetzung der Nervosität. Die jüngsten Kursverluste an den asiatischen Börsen, insbesondere in Japan und Hongkong, spiegeln die Sorgen wider. Die Anleger und Unternehmen dürften weiterhin zögerlich agieren, was Investitions- und Einstellungsentscheidungen verzögert. Ob die juristischen Kämpfe in den USA eine mäßigende Wirkung entfalten können oder ob die Trump-Administration andere Wege findet, ihre Zollagenda durchzusetzen, bleibt eine der zentralen Fragen, die die Weltwirtschaft in Atem hält. Die Suche nach Stabilität in einem zunehmend fragmentierten und von Trumps Zöllen geprägten Handelssystem wird die bestimmende Herausforderung bleiben.

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