TUI Aktie: Geteiltes Bild

TUI präsentiert ein gespaltenes Geschäftsjahr mit Rekordergebnissen im Hotelbereich, während das Airline- und Veranstaltergeschäft deutliche Ertragseinbußen verzeichnet.

Die Kernpunkte:
  • Hotelsegment steigert operativen Gewinn um 13,5 Prozent
  • Airline- und Veranstalterbereich verliert über 28 Prozent
  • Aktienkurs zeigt kurzfristige Erholung trotz Skepsis
  • Konzern wird zunehmend von Hotelerträgen abhängig

TUI legt die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vor – und zeigt einen Konzern im Ungleichgewicht. Das Hotelgeschäft liefert Rekordergebnisse, während das Veranstalter- und Airline-Segment deutlich an Ertrag einbüßt. Entscheidend ist nun, wie nachhaltig dieses Ungleichgewicht ist und was das für die Bewertung der Aktie bedeutet.

Gestern schloss die TUI Aktie bei 8,04 Euro. Auf Sicht von 30 Tagen ergibt sich damit ein Plus von rund 10 %, über zwölf Monate liegt der Titel jedoch knapp 8 % im Minus – ein Hinweis auf anhaltende Skepsis trotz jüngster Erholung.

Hotels & Resorts als Stabilitätsanker

Das Segment Hotels & Resorts ist der klare Ertragsmotor des Konzerns. Auf Basis eines bereinigten EBIT von 669 Mio. Euro im Vorjahr steigerte TUI hier das operative Ergebnis um 13,5 %. In absoluten Zahlen entspricht das einem Plus von 90 Mio. Euro auf rund 759 Mio. Euro.

Treiber dieser Entwicklung sind:

  • hohe Auslastungsraten in den eigenen und gemeinsam betriebenen Hotels
  • durchgesetzte Preissteigerungen in wichtigen Urlaubsregionen
  • die strategische Fokussierung auf margenstarke eigene Marken und Joint Ventures

Damit bestätigt sich: Das Hotelgeschäft ist aktuell die stabilste und ertragsstärkste Säule im Konzern. Für die Bewertung der Aktie wirkt dieses Segment wie ein Puffer gegen Schwankungen in anderen Bereichen.

Markets & Airline: Deutlich schwächere Ertragskraft

Ganz anders präsentiert sich das Segment Markets & Airline. Hier verzeichnet TUI einen klaren Rückgang der Profitabilität. Das EBIT fällt von 304 Mio. Euro im Vorjahr auf nur noch 217 Mio. Euro – ein Minus von 87 Mio. Euro bzw. 28,6 %.

Dieser Rückgang deutet auf:

  • anhaltenden Margendruck im klassischen Veranstaltergeschäft
  • gestiegene Betriebskosten, insbesondere im Flugbereich
  • eine schwächere Preisdurchsetzung bei Pauschalreisen und Flügen

Da das Airline- und Veranstaltergeschäft volumenstark ist, belastet diese Entwicklung das Konzernergebnis spürbar, auch wenn das Hotelsegment zulegt.

Segment-Diskrepanz und Marktblick

Die operative Spreizung zwischen den beiden Kernbereichen lässt sich kurz zusammenfassen:

  • Hotels & Resorts: +13,5 % EBIT-Wachstum (+90 Mio. Euro auf Basis 669 Mio. Euro)
  • Markets & Airline: -28,6 % EBIT-Rückgang (-87 Mio. Euro von Basis 304 Mio. Euro)

Für die Aktie bedeutet das: Die Abhängigkeit von der Ertragskraft der Hotels nimmt zu. Das Wachstum in Hotels & Resorts wird vom Markt grundsätzlich positiv gesehen, doch der zweistellige prozentuale Einbruch im Airline- und Veranstaltersegment wirft Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit und Kosteneffizienz auf.

Charttechnisch bewegt sich der Kurs derzeit oberhalb wichtiger Durchschnittslinien: Der Schlusskurs von 8,04 Euro liegt rund 5 % über dem 50-Tage-Durchschnitt und gut 7 % über dem 200-Tage-Durchschnitt. Mit einem Abstand von etwa 13 % zum 52‑Wochen-Hoch bei 9,29 Euro und gut 37 % über dem Jahrestief bei 5,86 Euro ist die Aktie eher in einer mittleren Spannungszone unterwegs. Der RSI von 45 signalisiert weder überkaufte noch überverkaufte Bedingungen.

Fazit: Gute Hotels, kritische Airline

Unterm Strich zeigt der Geschäftsbericht ein robustes Hotelgeschäft, das die Ertragsbasis verbreitert, aber zugleich ein schwächeres Airline- und Veranstaltersegment, das die Gesamtperformance bremst. Die positive Entwicklung in Hotels & Resorts stützt die Bewertung, doch ohne eine klare Strategie zur Stabilisierung der Margen im Bereich Markets & Airline bleibt der Konzern stark von einem Segment abhängig. Für die weitere Kursentwicklung dürfte entscheidend sein, ob TUI mit konkreten Maßnahmen im Airline- und Veranstaltergeschäft nachvollziehbar darlegt, wie dieser Ergebnisrückgang in den kommenden Berichtsperioden aufgehalten werden soll.

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