UBS Aktie: Milliardenschock mit Happy End?
UBS muss Kapitaldecke um 26 Milliarden Dollar aufstocken, profitiert jedoch von langen Fristen und Erleichterungen. Die Aktie reagiert mit einem deutlichen Plus.

- Schweizer Regierung fordert 26 Milliarden Dollar mehr Kapital
- Lange Umsetzungsfrist und Erleichterungen mildern Belastung
- Aktie steigt trotz anfänglicher Schocknachricht um 3,8 Prozent
- Jährliche Mehrkosten zwischen 640 Millionen und 1,3 Milliarden Dollar
Die Schweizer Finanzwelt hielt kurz den Atem an: Die UBS soll massiv mehr Kapital vorhalten! Eine Nachricht, die erstmal nach Kursdesaster klingt. Doch was, wenn die Papiere daraufhin sogar zulegen? Genau das ist passiert – aber warum?
Der Hammer aus Bern
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Die Schweizer Regierung verlangt von der Großbank UBS, ihre Kapitaldecke deutlich aufzustocken. Stolze 26 Milliarden US-Dollar soll die Bank zusätzlich an hartem Eigenkapital auftreiben. Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) machte am Freitag Nägel mit Köpfen und zog damit Konsequenzen aus dem Debakel um die Credit Suisse. Es geht darum, systemrelevante Banken krisenfester zu machen.
Besonders ins Kontor schlägt dabei die Auflage, ausländische Tochtergesellschaften künftig deutlich stärker mit Eigenmitteln zu unterfüttern – allein dieser Posten macht rund 23 Milliarden Dollar der Gesamtsumme aus. Eine Vorschrift, gegen die sich die Bank zuvor gewehrt hatte. Nun wird eine Unterlegung von rund 60 Prozent für die Auslandstöchter gefordert. Weitere rund 3 Milliarden Dollar kommen aus strengeren Anforderungen für die Bewertung bestimmter Vermögenswerte wie Software oder Steuergutschriften hinzu.
Doch warum dann die Kursrallye?
Der Teufel – oder in diesem Fall vielleicht eher der Engel – steckt wie so oft im Detail. Denn die Hiobsbotschaft hat gleich mehrere Haken, die sie für Anleger deutlich verdaulicher machen. Zunächst einmal die Zeit: Bis die neuen "Too-big-to-fail"-Vorschriften vollumfänglich greifen, dürften locker zehn Jahre ins Land ziehen. Ein entsprechendes Gesetz wird wohl kaum vor 2028 in Kraft treten, gefolgt von einer Übergangsfrist von "mindestens 6 bis 8 Jahren". Das nimmt erheblichen Druck vom Kessel.
Zudem kommt eine Erleichterung bei den Anforderungen an das Fremdkapital ins Spiel. Der Bedarf an sogenannten AT1-Anleihen, die als Hybridkapital bei Schieflagen Verluste auffangen sollen und zu den teuersten Schulden einer Bank gehören, sinkt um 8 Milliarden US-Dollar. Dieser Betrag kann quasi gegengerechnet werden, was den effektiven neuen Kapitalbedarf spürbar reduziert. Kein Wunder also, dass die Aktie nach einem kurzen Schreckmoment am Freitag kräftig zulegen konnte und mit einem Plus von rund 3,8 Prozent aus dem Handel ging. RBC Capital Markets bewertete die lange Frist zur Umsetzung positiv.
Alles nur heiße Luft?
Ganz ohne Auswirkungen bleibt der Kapitalaufbau natürlich nicht. Zwei vom EFD in Auftrag gegebene Gutachten schätzen die jährlichen Mehrkosten für die Bank auf einen Betrag zwischen 640 Millionen und bis zu 1,3 Milliarden Dollar. Das Management der Bank wird hier also gefordert sein, die tatsächlichen Kosten im Rahmen zu halten.
Allerdings gehen die Behörden davon aus, dass die UBS diesen Brocken "im Idealfall" ohne externe Kapitalaufnahme stemmen kann und weder Wachstum noch Ausschüttungen an die Aktionäre übermäßig leiden müssen. Es wird auch darauf verwiesen, dass die Bank bestimmte Anforderungen ohnehin
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