UBS Aktie: Parlament ebnet Weg für Kapital-Schock

Schweizer Parlament ermöglicht strengere Kapitalregeln für UBS, die bis zu 26 Milliarden Dollar zusätzliches Kernkapital erfordern. Die Bank prüft strategische Optionen bis hin zur Hauptsitzverlagerung.

Die Kernpunkte:
  • Parlament ermöglicht direkte Kapitalvorschriften für UBS
  • Bis zu 26 Milliarden Dollar zusätzliches Kernkapital nötig
  • Bank prüft Verkleinerung oder Hauptsitzverlagerung
  • Unsicherheit belastet Aktie und Dividendenpolitik

Das Schweizer Parlament hat eine folgenschwere Weichenstellung vorgenommen: Am 15. September lehnte das Oberhaus einen Plan ab, alle neuen UBS-Kapitalregeln dem Parlament zu unterbreiten. Diese Entscheidung ermöglicht es der Regierung nun, Maßnahmen direkt zu erlassen – mit dramatischen Folgen für die Großbank.

Frontalangriff auf die Bilanz

Die geplanten Regeländerungen haben es in sich: UBS darf Software und latente Steueransprüche nicht mehr als Teil des erforderlichen Kernkapitals zählen. Die Schweizer Regierung rechnet mit einer Erhöhung der Kapitalanforderungen um etwa 11 Milliarden Dollar, teilweise abgefedert durch Schwellenwertanpassungen von mindestens 1,8 Milliarden Dollar.

Das Endergebnis? UBS muss bis zu 26 Milliarden Dollar zusätzliches Kernkapital aufbringen, um den neuen Anforderungen zu genügen. Eine gewaltige Summe, die die Bank vor massive strategische Herausforderungen stellt.

Credit Suisse-Schock wirkt nach

Die verschärften Regeln sind eine direkte Reaktion auf den Zusammenbruch der Credit Suisse im Jahr 2023. Nach der Übernahme des strauchelnden Konkurrenten steht UBS nun im Fokus der Regulierer, die eine Wiederholung des Desasters verhindern wollen.

Doch die Bank wehrt sich vehement gegen die Pläne. UBS argumentiert, die Vorschläge seien unverhältnismäßig und würden die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber internationalen Konkurrenten gefährden.

Strategische Optionen im Überblick

Angesichts der regulatorischen Offensive prüft UBS verschiedene Szenarien:

• Geringfügige Anpassungen wie Kapitalinstrumente (CoCos)
• Verkleinerung oder Ausgliederung der Investmentbank
• Schrittweiser Kapitalaufbau über den 6-8 Jahre Umsetzungszeitraum
• Drastische Maßnahmen wie Verlegung des Hauptsitzes

Exodus-Gefahr für die Schweiz

Besonders brisant: Eine mögliche Hauptsitzverlagerung würde für die Schweiz dramatische Folgen haben. Nach dem Wegfall der Credit Suisse ist UBS die letzte verbliebene globale Großbank des Landes und einer der größten Arbeitgeber.

Kann sich die Schweiz einen Verlust ihrer Finanz-Flaggschiffs leisten? Die Antwort dürfte die kommende Regulierungsdebatte maßgeblich beeinflussen.

Investoren im Ungewissen

Die Unsicherheit belastet bereits jetzt die Aktie. Während einige aktivistische Investoren eine Verlegung befürworten, sorgen sich andere über die Auswirkungen auf Ausschüttungen:

• Ungewissheit über das nächste Rückkaufprogramm
• Mögliche Auswirkungen auf die Dividendenpolitik
• Langfristige Kapitalplanung bis 2031-2033

Die Bank hält sich zu künftigen Ausschüttungen bedeckt und bekannte sich bisher nur zu ihrem aktuellen Programm. Der 6 bis 8 Jahre dauernde Umsetzungszeitraum verschafft UBS zwar Zeit für strategische Anpassungen, doch die Weichen müssen bereits jetzt gestellt werden.

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