UBS Aktie: Regulierung entspannt sich

Ein politischer Kompromiss in der Schweiz mildert die geplanten Kapitalregeln für UBS deutlich ab, was zu einer deutlichen Kurserholung und einem neuen Jahreshoch führte.

Die Kernpunkte:
  • Politischer Kompromiss mildert Kapitalregeln ab
  • Aktie erreicht neues 52-Wochen-Hoch
  • Kapitallücke von 25 Mrd. Franken entschärft
  • Starker Aufwärtstrend bei reduziertem Risiko

Die politische Debatte um strengere Kapitalregeln hat die UBS monatelang ausgebremst. Nun deutet sich eine klarere Linie aus Bern ab – und der Markt reagiert mit sichtbarer Erleichterung. Entscheidend ist dabei nicht ein Analystenkommentar, sondern ein Kompromiss, der die Kosten der Regulierung für die Großbank deutlich begrenzen könnte.

Am Freitag schloss die Aktie bei 36,77 Euro und erreichte damit zugleich ein neues 52‑Wochen-Hoch. Gegenüber dem 52‑Wochentief vom Juni liegt der Kurs inzwischen rund 39 % höher – ein deutlicher Hinweis darauf, wie stark sich die Wahrnehmung des Risikos in den vergangenen Monaten verschoben hat.

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Politischer Kompromiss als Wendepunkt

Auslöser des jüngsten Schubs war ein Kompromissvorschlag aus dem Schweizer Parlament zur «Too Big To Fail»-Regulierung. Eine breite Allianz bürgerlicher Parteien (SVP, FDP, Mitte, GLP) stellte ein Paket vor, das die ursprünglich sehr strengen Pläne des Bundesrates deutlich abmildert.

Kernpunkte des Vorschlags:

  • Flexiblere Kapitalstruktur: Ausländische Tochtergesellschaften sollen nicht mehr vollständig mit hartem Kernkapital (CET1) unterlegt werden müssen. Bis zu 50 % der Anforderungen könnten durch AT1-Anleihen (Additional Tier 1) erfüllt werden.
  • Geringerer Kapitaldruck: Zuvor hatten Berechnungen nahegelegt, dass der Regierungsentwurf bei UBS eine Kapitallücke von bis zu 25 Milliarden Franken hätte aufreißen können. Diese Größenordnung wird mit dem neuen Ansatz deutlich entschärft.
  • Begrenzung im Investmentbanking: Als Ausgleich sieht der Vorschlag eine Obergrenze für die Bilanzsumme im Investmentbanking von 30 % der risikogewichteten Aktiva vor – ein Rahmen, der für UBS als handhabbar eingeschätzt wird.

Das Management bezeichnete den Vorstoß als „konstruktiver“ als den ursprünglichen Regierungsplan. Aus Analystensicht gilt vor allem: Das zuvor diskutierte Worst-Case-Szenario mit sehr teuren Kapitalmaßnahmen erscheint deutlich weniger wahrscheinlich.

Marktreaktion und Analysten-Kontext

Die jüngste Kursbewegung ist vor allem als Neubewertung des regulatorischen Risikos zu verstehen. Bemerkenswert ist dabei, dass die Rally nicht durch aktuelle Analystenstimmen, sondern durch die politische Entspannung getrieben wird.

Wichtige Einordnung:

  • Das Analysehaus Exane BNP Paribas hatte UBS bereits am 3. Januar 2025 von „Neutral“ auf „Outperform“ hochgestuft und ein Kursziel von 35 CHF gesetzt.
  • Am 4. November 2025 erfolgte die Rückstufung auf „Neutral“ – ohne neuen Kurstreiber.
  • Der aktuelle Kursanstieg über das damalige Exane-Kursziel hinaus spiegelt daher vor allem den veränderten Blick des Gesamtmarkts auf die Regulierung wider.

Charttechnisch stützt die Dynamik diese Entwicklung: Die Aktie notiert aktuell auf Höhe des 52‑Wochen-Hochs und rund 10 % über ihrem 50‑Tage-Durchschnitt von 33,46 Euro. Der 14‑Tage-RSI von 63,7 signalisiert eine starke, aber noch nicht extrem überhitzte Aufwärtsbewegung.

Die Fakten im Überblick

  • Schlusskurs Freitag: 36,77 Euro
  • 7‑Tage-Performance: +5,36 %
  • 30‑Tage-Performance: +7,51 %
  • 52‑Wochen-Hoch: 36,77 Euro (gleichzeitig aktueller Kurs)
  • 52‑Wochen-Tief: 26,39 Euro (19. Juni 2025)
  • Abstand zum 52‑Wochen-Tief: +39,33 %
  • 50‑Tage-Durchschnitt: 33,46 Euro (Abstand: +9,88 %)
  • 100‑Tage-Durchschnitt: 33,97 Euro
  • Volatilität (30 Tage, annualisiert): 21,88 %

Diese Kennzahlen unterstreichen: Die Aktie hat sich deutlich von ihren Tiefstständen gelöst und zeigt einen stabilen Aufwärtstrend.

Ausblick: Politik entscheidet die nächste Etappe

Kurzfristig rückt nun der politische Prozess in den Vordergrund. Der Kompromiss muss die weiteren parlamentarischen Stationen durchlaufen. Da die tragenden Parteien über eine komfortable Mehrheit verfügen, sind die Chancen auf eine Umsetzung nach aktueller Lage gut.

Für den Kursverlauf ist damit klar umrissen, was zählt:

  • Bleibt der regulatorische Rahmen in der jetzt skizzierten, entschärften Form, dürfte der bisherige Risikoabschlag auf die Bewertung weiter sinken.
  • Gelingt es der Aktie, sich über dem jüngsten Hoch zu etablieren und oberhalb der 35‑Euro-/35‑CHF-Zone zu stabilisieren, spricht das für eine Fortsetzung des etablierten Aufwärtstrends.

Unterm Strich markiert der Freitag einen klaren Stimmungswechsel: Das politische Risiko, das seit der Credit-Suisse-Übernahme auf der Bewertung lastete, hat sich spürbar reduziert und könnte sich nun in eine strukturelle Unterstützung für den Kurs verwandeln.

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