UBS erwarten Kreditrisiken werden unterschätzt

UBS analysiert gefährliche Sorglosigkeit an Kreditmärkten, erwartet Arbeitsmarktverschlechterung und unterschätzte Zollrisiken. Systematische Strategien könnten Abhilfe schaffen.

Die Kernpunkte:
  • Kredit-Spreads auf historischen Tiefständen
  • Arbeitslosenquote könnte auf 4,6% steigen
  • Handelsrisiken werden kaum eingepreist
  • KI verzerrt Arbeitsmarktdaten signifikant

Die Schweizer Großbank UBS warnt vor einer gefährlichen Sorglosigkeit an den Kreditmärkten. Die Investmentbank sieht Corporate Credit Spreads bei historischen Tiefständen und rechnet mit einer deutlichen Ausweitung in der zweiten Jahreshälfte.

Bei Investment-Grade-Anleihen liegen die Spreads bei nur 77 Basispunkten, High-Yield-Papiere notieren mit 268 Basispunkten ebenfalls auf extrem niedrigem Niveau. Die UBS-Strategen sehen darin eine gefährliche Entwicklung: "Eine weitere Rally würde eine Kombination aus fallenden Zollsätzen, beschleunigtem Wachstum, höheren Ölpreisen und eingeschränktem Angebot erfordern."

Arbeitsmarkt als Risikofaktor

Der Schlüssel liegt im amerikanischen Arbeitsmarkt. UBS erwartet, dass sich die Beschäftigungsdaten bis Ende des dritten Quartals verschlechtern werden. Die Bank prognostiziert einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 4,6 Prozent bis Jahresende – deutlich mehr als der Markt derzeit einpreist.

Besonders brisant: Die Federal Reserve wird voraussichtlich im September mit Zinssenkungen beginnen. UBS rechnet sogar mit vier Senkungen im Jahr 2025, weit mehr als die Märkte aktuell erwarten.

Zollrisiken völlig ignoriert

Die Kreditanleger scheinen Handelskrieg-Risiken komplett auszublenden. Vor dem 9. Juli-Stichtag für neue US-Handelsmaßnahmen zeigen sich die Märkte erstaunlich gelassen. High-Yield-Sektoren wie Transport und Verpackung, die früher im Jahr zurückgeblieben waren, haben ihre Verluste bereits aufgeholt.

Das deutet laut UBS darauf hin, dass "sehr wenig Risiko eingepreist ist". Die Bank sieht darin eine gefährliche Selbstzufriedenheit.

KI verzerrt Arbeitsmarktdaten

Erschwerend kommt hinzu, dass künstliche Intelligenz die Interpretation von Arbeitsmarktdaten zusätzlich erschwert. UBS-Ökonomen beobachten, dass KI es Bewerbern ermöglicht, deutlich mehr Bewerbungen zu verschicken als früher möglich war.

Gleichzeitig können Arbeitgeber mehr Bewerbungen verarbeiten, was zu mehr spekulativen Stellenausschreibungen führt. Das Ergebnis: mehr Bewerbungen pro Kandidat und potenziell mehr Stellenanzeigen, was traditionelle Kennzahlen verzerrt.

Diese Verzerrungen machen historische Vergleiche schwierig – ausgerechnet zu einer Zeit, in der sinkende Umfrage-Rücklaufquoten die offiziellen Daten weniger repräsentativ und spekulativer machen.

Systematische Strategien als Ausweg

Als Reaktion auf diese Unsicherheiten empfiehlt UBS systematische Allokationsstrategien. Diese ersetzen emotionale Entscheidungen durch disziplinierte, datenbasierte Prozesse.

Die Bank unterscheidet zwischen momentum-basierten Strategien, die zwischen Aktien und Anleihen wechseln, und CTAs, die Futures für Long- und Short-Positionen across verschiedener Anlageklassen nutzen.

Simulationen zeigen, dass die Integration systematischer Komponenten in ein 60/40-Portfolio die Renditen und Widerstandsfähigkeit verbessert – besonders bei tiefen Einbrüchen.

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