Uranium Energy Aktie: Jahresrally

Die texanische Uranium Energy hat 2025 bislang um fast 64% zugelegt. Die Aktie profitiert von der Renaissance der Atomkraft und dem Status von Uran als kritischem Rohstoff. Doch die Bewertung hat mit dem Kurs Schritt gehalten – und wirft Fragen nach weiterem Potenzial auf.

Atomkraft-Comeback treibt die Aktie

Der Kursanstieg reiht sich ein in einen mehrjährigen Trend: Über fünf Jahre hat sich der Wert versechsfacht. Getrieben wird die Entwicklung von geopolitischen Spannungen und politischer Unterstützung für CO₂-arme Energieerzeugung. Der Uranpreis liegt aktuell bei rund 80 US-Dollar je Pfund, gestützt durch Käufe großer physischer Fonds und expandierende Nuklearprogramme wichtiger Volkswirtschaften.

Zusätzlichen Rückenwind liefert die Aufnahme von Uran in die Critical Minerals List 2025 des U.S. Geological Survey. Die Einstufung unterstreicht die wachsende Bedeutung des Rohstoffs für Energiesicherheit und nationale Verteidigung der USA.

Bewertung deutlich über Branchenschnitt

Trotz der positiven Fundamentaldaten signalisieren die Kennzahlen eine ambitionierte Preisfindung:

• Kurs-Buchwert-Verhältnis: 4,60 (Branchenschnitt: 1,36)
• Forward-KUV: 67,34 (Wettbewerber Cameco: 16,15)
• Discounted-Cash-Flow-Analyse: Fairer Wert bei rund 12,49 US-Dollar – nahe dem aktuellen Kurs

Die DCF-Rechnung geht von einem schrittweisen Aufbau des freien Cashflows auf etwa 343 Millionen US-Dollar bis 2035 aus. Derzeit verzeichnet das Unternehmen noch Mittelabflüsse von rund 90 Millionen US-Dollar, bedingt durch die investitionsintensive Expansionsphase.

Vom Entwickler zum Produzenten

Im Geschäftsjahr 2025 vollzog Uranium Energy den Übergang zum aktiven Produzenten. Die Christensen Ranch ISR-Mine in Wyomings Powder River Basin wurde erfolgreich hochgefahren. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 förderte das Unternehmen 68.612 Pfund gefälltes Uran.

Mit einer kombinierten Produktionskapazität von 12,1 Millionen Pfund und dem größten Ressourcenportfolio der USA positioniert sich das Unternehmen als bedeutender heimischer Versorger. Die Gründung der United States Uranium Refining & Conversion Corp zielt auf vertikale Integration.

Die Bilanz bleibt solide: Per 31. Oktober 2025 verfügte Uranium Energy über mehr als 698 Millionen US-Dollar in bar, Uranbeständen und börsengehandelten Beteiligungen – ohne Schulden.

Umsatzvolatilität durch Verkaufsstrategie

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 erzielte das Unternehmen keine Umsätze, da es auf höhere Uranpreise wartet. Die Betriebskosten stiegen gleichzeitig um 55% auf 20,9 Millionen US-Dollar, getrieben durch Entwicklungsausgaben für das Burke Hollow Projekt und Christensen Ranch.

Analysten erwarten für das Geschäftsjahr 2026 Erlöse von 59,7 Millionen US-Dollar (minus 10,7% im Jahresvergleich). Für 2027 rechnen sie mit 135 Millionen US-Dollar – ein Sprung um 126%, sobald die Produktion voll hochgefahren ist.

Der Vergleich mit Branchenprimus Cameco zeigt unterschiedliche Strategien: Während Cameco auf Festpreisverträge setzt, hält Uranium Energy Bestände zurück, um von Preiserholungen zu profitieren. Das erhöht die Umsatzvolatilität, bietet aber Chancen auf höhere Margen. In den letzten drei Monaten verlor die Aktie 8,8%, während Cameco um 10,4% zulegte.

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