Volkswagen Aktie: Das nächste Diesel-Beben?

Landgericht Braunschweig verkündet Urteil im Diesel-Prozess gegen VW-Manager. Der Konzern kämpft weiter mit milliardenschweren Folgen des Skandals.

Die Kernpunkte:
  • Urteil im Diesel-Prozess gegen vier VW-Manager erwartet
  • Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafen ohne Bewährung
  • Skandal kostete Volkswagen bereits 33 Milliarden Euro
  • Aktie leidet unter juristischen und externen Belastungen

Die Vorzugsaktien von Volkswagen zeigten sich zuletzt angeschlagen und gehörten zu den Verlierern im deutschen Leitindex. Während der Gesamtmarkt nach neuen Rekordständen eine Verschnaufpause einlegte und unter anderem durch die Sorge vor neuen Zöllen belastet wurde, drückt bei dem Wolfsburger Autobauer ein altbekanntes Thema mächtig auf die Stimmung: der Dieselskandal. Ein wichtiges Urteil steht unmittelbar bevor.

Das Damoklesschwert der Justiz

Fast ein Jahrzehnt ist es her, dass der Dieselbetrug bei Volkswagen im September 2015 aufflog und den Konzern in seine bislang tiefste Krise stürzte. Doch die juristische Aufarbeitung ist noch lange nicht abgeschlossen. Am Montag, dem 26. Mai, wird nun nach fast vierjähriger Verhandlung vor dem Landgericht Braunschweig ein Urteil im Prozess gegen vier frühere Manager und Ingenieure des Unternehmens erwartet. Die Vorwürfe wiegen schwer: insbesondere Betrug im Zusammenhang mit den manipulierten Abgaswerten.

Die Staatsanwaltschaft fordert für drei der Angeklagten Haftstrafen zwischen drei und vier Jahren ohne Bewährung. Für einen vierten Mann wurden zwei Jahre auf Bewährung beantragt. Die Verteidiger hingegen plädierten auf Freisprüche beziehungsweise eine Verwarnung. Man darf gespannt sein, wie das Gericht entscheiden wird. Es ist ein Prozess, der tief in die technischen Details der Manipulationen eintauchte und in dem sich die Angeklagten teils gegenseitig belasteten.

Milliardenkosten und ein offenes Winterkorn-Kapitel

Die finanziellen Folgen des Skandals sind für den Autoriesen immens. Nach jüngsten Konzernangaben hat die Dieselaffäre Volkswagen bisher rund 33 Milliarden Euro gekostet. Eine schwindelerregende Summe. Und ein Ende der juristischen Auseinandersetzungen ist nicht in Sicht. Allein in Braunschweig sind neben diesem Prozess noch vier weitere Strafverfahren gegen insgesamt 31 Angeklagte offen.

Und was ist mit dem ehemaligen Konzernchef Martin Winterkorn, der am 22. September 2015 noch versprach, alles aufzuklären, nur um einen Tag später zurückzutreten? Sein Verfahren wurde aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt. Ob und wann es fortgesetzt werden kann, ist ungewiss. Anfang 2024 wies er als Zeuge in einem Investorenprozess die Verantwortung für den Skandal von sich.

Marktstimmung trübt sich ein

Neben diesen hausgemachten Problemen belasteten zuletzt auch externe Faktoren wie die Diskussion um neue EU-Zölle durch die USA die Stimmung für Automobilwerte. Nachdem solche Drohungen den Markt erst kürzlich um über 1,5 Prozent hatten einbrechen lassen, sorgte ein gemeldeter Aufschub der Entscheidung zwar kurzfristig für Erleichterung. Doch die Unsicherheit bleibt ein ständiger Begleiter. Für die Volkswagen-Aktie, die ohnehin schon unter Druck steht, sind das keine guten Nachrichten. Die Anleger scheinen nervös zu sein, was die jüngste Performance am Ende des DAX-Feldes unterstreicht.

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