Vonovia Aktie: Personalien im Fokus
Der Immobilienkonzern holt mit Katja Wünschel eine erfahrene Managerin aus der Energiebranche als neue CDO und verlängert den Vertrag der Personalvorständin. Die Aktie notiert jedoch deutlich unter Analystenzielen.

- Neue CDO mit Energie- und Großprojekterfahrung
- Vertrag der Personalvorständin vorzeitig verlängert
- Aktienkurs deutlich unter 52-Wochen-Hoch
- Analysten sehen großes Aufwärtspotenzial
Vonovia stellt die Weichen im Top-Management neu und setzt gleichzeitig auf Kontinuität im Personalressort. Mit der Verpflichtung einer erfahrenen Managerin aus der Energiebranche und der vorzeitigen Vertragsverlängerung der HR-Chefin unterstreicht der Wohnimmobilienkonzern seine strategische Ausrichtung auf Entwicklung, Effizienz und Arbeitgeberattraktivität. Was bedeutet das für den Konzern, dessen Aktie trotz solider Fundamentaldaten zuletzt klar hinter ihrem 52-Wochen-Hoch zurückgeblieben ist?
Neue CDO mit Energie-Background
Der Aufsichtsrat hat Katja Wünschel einstimmig zur neuen Chief Development Officer (CDO) berufen. Sie übernimmt die Verantwortung für das Entwicklungsgeschäft zum 1. Juni 2026 von Daniel Riedl, der nach einer zweimonatigen Übergangsphase im gegenseitigen Einvernehmen ausscheidet.
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Wünschel bringt mehr als 20 Jahre Führungserfahrung im Energiesektor mit. Seit 2022 leitet sie als CEO die RWE Renewables Europe & Australia GmbH und verantwortet dort die Entwicklung, den Bau und Betrieb von Onshore-Wind- und Solarparks. Zuvor war sie COO bei RWE Renewables und hatte bereits bei E.ON zentrale Rollen im Bereich erneuerbare Energien inne, unter anderem in Strategie, Business Development und globalem Engineering.
Der Aufsichtsratsvorsitzenden Clara C. Streit zufolge holt Vonovia damit eine „hocherfahrene Führungspersönlichkeit“ für das Development-Segment an Bord. Besonders betont wird ihre Erfahrung im Management und der Umsetzung großer Investitionsprojekte – ein Kernpunkt für einen Konzern, der jährlich hohe Summen in Neubau, Modernisierung und Quartiersentwicklung steckt.
Wünschel verweist selbst auf die Parallelen zwischen Energie- und Immobilienbranche: In beiden Industrien geht es darum, zahlreiche Projekte gleichzeitig mit hohem Standardisierungsgrad zu realisieren. Genau hier sieht sie Anknüpfungspunkte, etwa für den modularen Wohnungsbau, der Prozesse beschleunigen und Kosten senken soll.
Kontinuität im Personalressort
Parallel zur Neubesetzung der CDO-Position hat der Aufsichtsrat den Vertrag von Personalvorständin Ruth Werhahn vorzeitig bis zum 30. September 2029 verlängert. Sie verantwortet seit Oktober 2023 die Bereiche Human Resources, Vonovia Technical Service, IT und Zentrale Dienste.
Streit hebt insbesondere ihre Beiträge zur Stärkung der Arbeitgebermarke und zur Weiterentwicklung der Unternehmenskultur hervor. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des zunehmenden Fachkräftemangels ist ein stabiles und professionell geführtes HR-Ressort für einen großflächig operierenden Wohnungsanbieter ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor.
Die wichtigsten Punkte im Überblick
- Neue CDO: Katja Wünschel wechselt von RWE Renewables zu Vonovia
- Starttermine: Eintritt am 1. April 2026, offizieller CDO-Antritt am 1. Juni 2026
- Abgang: Vorgänger Daniel Riedl verlässt das Unternehmen nach Übergangsphase
- HR-Vertrag: Personalvorständin Ruth Werhahn bis 30. September 2029 verlängert
- Fokus: Stärkung Development-Segment, Arbeitgebermarke und Unternehmenskultur
Development-Segment als Wachstumssäule
Das Development-Geschäft ist seit 2018 eine zentrale Säule der Vonovia-Strategie. In den ersten neun Monaten 2025 trug dieses Segment 61 Millionen Euro zum bereinigten EBITDA bei. Damit ist es zwar kleiner als das klassische Bestandsmanagement, aber ein klarer Hebel für künftiges Wachstum und Wertsteigerung.
Die Berufung einer Managerin mit starkem Profil im Bereich erneuerbare Energien passt zu Vonovias Ausrichtung auf nachhaltige Bauweise und energieeffiziente Modernisierung. Erfahrung mit Großprojekten und Standardisierung kann im Wohnungsbau helfen, Bauzeiten zu verkürzen und regulatorische Anforderungen – etwa zu Energieeffizienz – effizienter zu erfüllen.
Für die kommenden Jahre hat der Konzern seine Ergebnisziele klar formuliert: Die bestätigte Guidance für 2025 sieht ein bereinigtes EBITDA von rund 2,8 Milliarden Euro vor. Für 2026 erwartet das Management einen Anstieg auf 2,95 bis 3,05 Milliarden Euro. Das Development-Segment und Effizienzgewinne im Bestand sollen dazu beitragen, diese Spanne zu erreichen.
Analysten positiv, Aktie hinter Hoch
Trotz der strategisch eingebetteten Personalentscheidungen und der bestätigten Ergebnisziele bleibt die Aktie deutlich unter früheren Höchstständen. Am Freitag schloss das Papier bei 24,18 Euro, was einem Minus von rund 18 % seit Jahresbeginn und einem Abstand von knapp 24 % zum 52-Wochen-Hoch von 31,72 Euro entspricht. Gleichzeitig liegt der Kurs nur knapp über dem jüngsten 52-Wochen-Tief bei 23,97 Euro.
Charttechnisch zeigt sich das Papier schwächer: Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von 27,38 Euro beträgt rund -11,7 %, zum 50-Tage-Durchschnitt etwa -7,4 %. Der 14-Tage-RSI von 37,3 signalisiert eine eher schwache, aber noch nicht extrem überverkaufte Marktlage. Die annualisierte 30-Tage-Volatilität von gut 20 % bewegt sich im moderaten Bereich für eine große Immobilienaktie.
Fundamental bleiben große Investmentbanken dennoch zuversichtlich. Die jüngsten Kursziele liegen deutlich über dem aktuellen Niveau:
- Goldman Sachs: Buy-Rating, Kursziel 37 Euro
- JPMorgan: Kaufempfehlung, Kursziel 36 Euro
- Berenberg: Kursziel 41 Euro (höchstes Ziel der genannten Häuser)
Im Schnitt liegt der Analystenkonsens bei 35,10 Euro – rund ein Drittel oberhalb des aktuellen Kurses. Das spiegelt die Erwartung wider, dass Vonovia seine Marktführerschaft im europäischen Wohnimmobiliensektor und die geplanten Ergebnissteigerungen in den kommenden Jahren in steigende Kurse übersetzen kann.
Termine und Einordnung
Für Anleger und Marktbeobachter sind die nächsten Datenpunkte bereits gesetzt:
- März 2026: Veröffentlichung der Jahresergebnisse 2025
- April 2026: Arbeitsbeginn von Katja Wünschel bei Vonovia
- Juni 2026: Offizieller Amtsantritt als CDO
Operativ bleibt Vonovia mit einer Marktkapitalisierung von rund 22 Milliarden Euro der wertvollste börsennotierte Wohnimmobilienkonzern Europas und verwaltet rund 533.000 Wohneinheiten in Deutschland, Schweden und Österreich. Die jetzt beschlossenen Personalentscheidungen zielen darauf ab, Wachstum im Development-Segment, Effizienz bei Bau- und Modernisierungsprojekten sowie die Attraktivität als Arbeitgeber langfristig zu sichern.
Entscheidend für die Kursentwicklung wird sein, ob der Konzern mit den Jahreszahlen 2025 und dem Ausblick auf 2026 bestätigt, dass die angepeilten EBITDA-Ziele erreichbar bleiben und das Development-Geschäft unter neuer Führung weiter an Gewicht gewinnt.
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