Vulcan Energy Aktie: Nächste Phase

Vulcan Energy hat mit einer Kapitalerhöhung von rund 398 Mio. Euro die Finanzierung für sein Lithium-Projekt gesichert und einen langfristigen Standortvertrag in Frankfurt unterzeichnet.

Die Kernpunkte:
  • Kapitalerhöhung von rund 398 Millionen Euro abgeschlossen
  • Langfristiger Mietvertrag für Standort in Frankfurt unterzeichnet
  • Projektrisiko sinkt, Verwässerung belastet Aktienkurs
  • Bauphase für Europas erstes integriertes Lithium-Projekt beginnt

Vulcan Energy macht Ernst: Aus dem Entwicklungsprojekt wird ein konkretes Bauvorhaben. Mit frischem Kapital und einem langfristig gesicherten Standort in Frankfurt rückt das Ziel näher, Europas erstes integriertes Lithium- und Erneuerungsenergie-Projekt zu realisieren. Entscheidend ist dabei die Frage, ob die aktuelle Verwässerung durch die Kapitalerhöhung den deutlich geringeren Projektrisiko entgegensteht – genau hier liegt der Kern der jüngsten Entwicklungen.

Kapitalerhöhung als finanzielle Basis

Gestern hat Vulcan den institutionellen Teil seiner groß angelegten Kapitalerhöhung abgeschlossen. Rund 178 Millionen neue, voll eingezahlte Aktien wurden im Rahmen einer Kombination aus Placement und Bezugsrechtsemission bei Institutionellen platziert. Der Ausgabepreis lag bei 4,00 Australischen Dollar je Aktie, was einem deutlichen Abschlag von rund 34,7 % auf den Schlusskurs vor Ankündigung der Transaktion entspricht. Insgesamt flossen brutto rund 398 Mio. Euro (710 Mio. A$).

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Diese Eigenkapitalspritze bildet das Fundament eines insgesamt 2,2 Mrd. Euro schweren Finanzierungspakets, mit dem Phase 1 des Lionheart-Projekts vollständig durchfinanziert werden soll. In einem Umfeld, in dem viele kleinere Lithiumentwickler an der finalen Investitionsentscheidung scheitern, ist das ein klarer Unterschied.

Kursseitig steht der Titel dennoch unter Druck: Innerhalb von 30 Tagen hat die Aktie rund 38 % verloren und notiert aktuell bei 2,32 Euro – deutlich unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 3,35 Euro. Der Markt hat die Verwässerung also klar eingepreist.

Standort gesichert: Lease für Lithium-Anlage

Parallel zur Kapitalerhöhung hat Vulcan einen entscheidenden operativen Schritt gemacht. Das Unternehmen hat mit Infraserv Höchst, dem Betreiber des Industrieparks Höchst in Frankfurt, einen langfristigen Mietvertrag für den Standort seiner zentralen Lithiumanlage (Central Lithium Plant, CLP) abgeschlossen.

Der Vertrag umfasst nicht nur die Fläche selbst, sondern auch Regelungen zur Standortentwicklung und zur Energieversorgung. Damit kann Vulcan auf bestehende Infrastruktur – inklusive grüner Stromversorgung und Logistik – zurückgreifen. Für das Geschäftsmodell „Zero Carbon Lithium“ ist dieser Zugang zu erneuerbarer Energie ein zentraler Baustein.

Mit der Standortfrage geklärt, sind nun die formalen Hürden für einen zügigen Baubeginn weitgehend aus dem Weg geräumt. Das Projekt bewegt sich damit sichtbar aus der Planungs- in die Umsetzungsphase.

Verwässerung versus Risikoreduktion

Die Kapitalmaßnahme spitzt den Zielkonflikt für Anleger zu:

  • Verwässerung: Die rund 178 Millionen neuen Aktien erhöhen die Zahl ausstehender Papiere deutlich. Der hohe Abschlag von etwa 35 % zum vorherigen Kurs hat den Bewertungsmaßstab des Marktes nach unten verschoben und kurzfristig deutlichen Druck auf den Kurs ausgeübt.
  • Risikoreduktion: Auf der anderen Seite sinkt das Projektrisiko spürbar. Mit der gesicherten Finanzierung und dem fixierten Standort ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Lionheart-Projekt tatsächlich gebaut und in Betrieb genommen wird, deutlich gestiegen.

Hinzu kommt die Rolle strategischer Partner: Der Baukonzern HOCHTIEF hat seine Beteiligung vertieft, unter anderem durch die Sub-Übernahme des Retail-Teils der Kapitalerhöhung und die Zusage einer strategischen Beteiligung. Damit sind die Interessen des zentralen Baupartners enger mit denen der Aktionäre verknüpft, was das Ausführungsrisiko in der Bauphase reduziert.

Einordnung im Marktumfeld und nächste Termine

Während niedrige Lithiumpreise viele Wettbewerber zu Verzögerungen oder Projektstopps zwingen, hat Vulcan die Gesamtfinanzierung des Lionheart-Projekts gesichert – unter anderem mit Unterstützung der Europäischen Investitionsbank. Damit zählt das Vorhaben inzwischen zu den am weitesten fortgeschrittenen nachhaltigen Lithiumprojekten in Europa.

Wichtige nächste Schritte sind bereits terminiert:

  • Freitag, 12. Dezember 2025: Die neu ausgegebenen rund 178 Millionen institutionellen Aktien sollen erstmals an der ASX gehandelt werden. Kurzfristig ist zusätzliche Volatilität möglich, wenn institutionelle Investoren ihre Portfolios anpassen.
  • 23. Dezember 2025: Das Retail-Entitlement-Offer endet. Hier sollen weitere rund 130 Mio. Euro (232 Mio. A$) eingeworben werden, damit auch Privatanleger ihre Verwässerung teilweise ausgleichen können.
  • Baufortschritt: Mit unterschriebenem Mietvertrag in Frankfurt richtet sich der Blick nun auf konkrete Baustarts und Meilensteine entlang des vorgesehenen Bauzeitplans von etwa 2,5 Jahren bis zur anvisierten Erstproduktion im Jahr 2028.

Fazit: Vulcan hat die entscheidende Hürde der Vollfinanzierung genommen und die Weichen für den Baubeginn gestellt. Damit dürfte sich die Wahrnehmung der Aktie zunehmend von Finanzierungsfantasie hin zur Bewertung von Baufortschritt und Projektrealisierung verschieben.

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