Walgreens Aktie: Unaufgeregte Schwankungen

Sycamore Partners vollendet die 10-Milliarden-Dollar-Übernahme von Walgreens Boots Alliance und zerschlägt den Pharmariesen in fünf eigenständige Unternehmen unter neuer Führung.

Die Kernpunkte:
  • Aktionäre erhalten 11,45 Dollar je Aktie
  • Konzernaufspaltung in fünf separate Einheiten
  • Kompletter Führungswechsel mit Mike Motz als CEO
  • Handel mit Walgreens-Aktien nach 124 Jahren beendet

Nach fast 100 Jahren an der Börse ist Walgreens Boots Alliance ab heute eine Privatfirma. Sycamore Partners vollendete die Übernahme im Volumen von 10 Milliarden Dollar und zog sofort die Reißleine: Der Pharmariese wird in fünf eigenständige Unternehmen zerschlagen, die Führungsetage komplett ausgetauscht.

Radikaler Neuanfang unter Privatbesitz

Mike Motz, ehemaliger Staples-CEO, übernimmt sofort die Führung von Tim Wentworth, der lediglich im Direktorenrat verbleibt. „Heute beginnt ein neues Kapitel für Walgreens“, erklärte Motz. „Als privates Unternehmen konzentrieren wir uns wieder auf unser Kerngeschäft: Apotheken, Einzelhandel und Kundenerfahrung.“

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John Lederer, bisheriger Senior Advisor bei Sycamore, wird Executive Chairman. Die Botschaft ist klar: Sycamore setzt auf erfahrene Retail-Experten für den Turnaround.

So profitieren Aktionäre

Aktionäre erhalten:
– 11,45 Dollar je Aktie in bar
– Dies entspricht einem Aufschlag von 29% gegenüber dem Kurs vom 9. Dezember 2024
– Zusätzlich nicht-übertragbare Rechte an künftigen Erlösen aus VillageMD-Verkäufen

Der Handel mit Walgreens-Aktien wurde am Mittwoch eingestellt – nach 124 Jahren an der Börse. Der Schlusskurs lag bei 11,98 Dollar.

Fünf Teile statt einem Riesen

Sycamore zerschlägt den Konzern sofort in fünf eigenständige Einheiten:
– Walgreens (US-Apothekengeschäft)
– The Boots Group (internationale Operationen)
– Shields Health Solutions
– CareCentrix
– VillageMD

Jedes Unternehmen soll sich unter privater Führung auf seine Kernkompetenzen konzentrieren.

Pessina bleibt an Bord

Stefano Pessina, Architekt der Fusion von 2014, reinvestiert sein gesamtes Walgreens-Vermögen und hält etwa 17% am restrukturierten Unternehmen. „Unsere Familie unterstützt diese Unternehmen seit Jahrzehnten“, so Pessina. „Diese Commitment setzen wir nun mit Sycamore fort.“

Der Schritt kommt nach Jahren des Niedergangs: Die Marktkapitalisierung war von über 100 Milliarden Dollar auf rund 10 Milliarden eingebrochen. Konkurrenzdruck durch Amazon und Walmart, sinkende Margen im Apothekengeschäft und gescheiterte Expansionen in den Gesundheitsmarkt hatten dem Konzern zugesetzt.

Unter Wentworths Führung hatte Walgreens bereits einen radikalen Sparkurs eingeleitet: 1.200 von 8.500 US-Filialen sollen schließen, die seit über 90 Jahren gezahlte Dividende wurde gestrichen.

Sycamore Partners bringt Erfahrung mit Retail-Sanierungen mit – im Portfolio finden sich Namen wie Staples, Belk und Lane Bryant. Für Walgreens beginnt nun der Versuch, außerhalb des Börsendrucks und Quartalsdenkens zurück zur alten Stärke zu finden.

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