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Wall Street Nachlese: Arbeitsmarktdaten bremsen – Mit Enphase Energy, Salesforce, Horizon Therapeutics, Marvell Tech und Zscaler

Zum Wochenschluss zeigte sich die Wall Street uneinheitlich. Allerdings durchaus mit positiven Interpretationen. Denn nachdem deutlich stärkere Arbeitsmarktdaten herauskam, war der Markt erst einmal in die Knie gegangen.

Für den November wurden 263.000 neue Stellen gemeldet. Im Vorfeld hatten Ökonomen nur mit 200.000 neu geschaffenen Stellen gerechnet. Das wurde als negatives Zeichen gewertet, dass die US-Notenbank womöglich doch nicht so schnell als jetzt gedacht von ihrem Zinserhöhungspfad ablassen könnte. Denn ein weiterhin so superstarker Arbeitsmarkt heißt auch immer wieder Preisdruck. Aber:

Im Nachgang der Rede von Fed-Gouverneur Jerome Powell am vergangenen Mittwoch nimmt man an der Börse dann doch an, dass die avisierte Zinserhöhung um nur noch 50 Basispunkte den Einstieg in eine moderatere Zinspolitik liefern könnte. Deshalb konnte der Dow Jones am Freitag um 0,1% auf 34.429,88 Punkte zulegen. Ein klarer Erfolg, nachdem er in der regulären Handels-Session zeitweise um über 350 Punkte verloren hatte. Der S&P 500 verlor 0,1% auf 4.071,70 Punkte und zeigte damit einen Rebound von früheren Verlusten über 1,2%. Der Nasdaq Composite setzt ging mit einem kleinen Verlust von 0,2% auf 11.461,50 Punkte ins Wochenende.

Aktien im Fokus

Zu den deutlichen Tagesgewinnern gehörte Enphase Energy. Das Unternehmen stellt Mikroinverter für die Umwandlung von Solarstrom zur Verfügung. Nun wurde angekündigt, dass man erste Produkte in Frankreich und den Niederlanden montiert habe. Dabei handelt es sich um die Konverter des Modells IQ8, die derzeit mit einer Effizienzrate von 97,2%, gemessen an den EU-Effizienzstandards, arbeiten. Das wurde an der Börse mit einem Tagesplus von 7% belohnt. Im Fahrwasser konnte sich auch der Wettbewerber SolarEdge mit einem Plus von knapp 4,4% verbessern.

Weiter abwärts ging es für die Aktie von Salesforce. Gestern verlor sie weitere 1,7%, nachdem sie am Donnerstag bereits 8% eingebüßt hatte, nachdem der Co-CEO Brad Taylor angekündigt hatte, das Unternehmen zu verlassen und Salesforce gleichzeitig einen Ausblick gab, der unter den Erwartungen blieb.

Bei Horizon Therapeutics schlug am Freitag ein Tagesplus von 3,94% zu Buche. Der Spezialist unter anderem für Autoimmun- und Entzündung-Krankheiten hatte zur Wochenmitte erklärt, dass es ein Übernahmeinteresse von Amgen, Sanofi und Johnson & Johnson geben würde. Nun wurde bekannt, dass Sanofi gesagt hätte, dass man bei einem Übernahmeangebot für die Biotech-Firma ein komplettes Bar-Angebot abgeben würde. Das freut entsprechend die Aktionäre, die gemischte Angebote wie beispielsweise Aktienanteil immer sehr kritisch sehen.

Beim Halbleiter-Spezialisten Marvell Technologies lief es am Freitag dagegen nicht sonderlich gut. Die Aktie verlor 1,5%, nachdem man für das zurückliegende Quartal nicht nur bei Gewinn und Umsatz unter den Erwartungen blieb, sondern letztlich auch beim Ausblick.

Für den Cyber-Security-Spezialisten Zscaler galt am Freitag: Wenn ein Haar in der Suppe gebraucht wird, wird der Markt auch eins finden. Das Unternehmen hatte für sein zurückliegendes erstes Fiskalquartal ausgezeichnete Zahlen abliefern können und dabei sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn besser abgeschnitten als erwartet. Gleichzeitig gab man für das laufende Jahr einen verbesserten Ausblick, der ebenfalls über den Erwartungen liegt. Doch das Haar in der Suppe bildete die Wachstumsgröße bei den verbuchten Umsätzen. Die Bookings verbesserten sich im Quartal um 37%, während es im vierten Quartal saisonal bedingt ein Plus von 57% waren. Damit wurden die Erwartungen im jetzt berichteten Quartal um 2,1% geschlagen und nicht um 11,4% wie im letzten Quartal. Das nennen wir ziemliche Erbsenzählerei. Das Ergebnis war dennoch, dass die Aktie um 10,73% einbüßte.