Wall Street Nachlese: Dow stark – Mit Caterpillar, Boeing, McDonalds, Apple, Intel und Amazon

Die Performance an der Wall Street war am Donnerstag sichtbar zweigeteilt. Während die „alten“ Industrien erneut kräftig zulegen konnten, gab es insbesondere bei den Technologiewerten starke Abschläge im Zusammenhang mit Quartalsberichten.

So konnte der Dow Jones zum Handelsende einen Tagesgewinn von 0,6% bzw. gut 194 Punkte auf 32.033,28 Zähler vorweisen. Dies war der fünfte Gewinn-Tag in Folge. Während des Handels erreichte er sogar zeitweise Zugewinne um fast 550 Punkte.

Im Gegenzug dazu schloss der S&P 500 um 0,6% leichter auf 3.807,30 Zähler, während der Nasdaq Composite gleich 1,6% verlor und bei 10.792,68 Punkten den Handel beendete. Dies war direkt auf die Quartalszahlen von Meta Plattform zurückzuführen (siehe auch hier). Die Aktie verlor gestern satte 24,55%.

Dass der Dow Jones so wesentlich besser performte als seine Index-Kollegen, lag dabei nicht nur daran, dass mit Caterpillar, McDonald’s und Honeywell gleich mehrere Blue Chips bessere Quartalsberichte vorlegten als erwartet. Hinzu kam, dass für das dritte Quartal ein aktualisiertes BIP-Wachstum für die US-Wirtschaft von 2,6% gemeldet wurde. Das war deutlich besser als die 2,3% Wachstum, die im Vorfeld erwartet worden waren.

Außerdem gab es erfreuliche Zahlen von der Preisfront. So kletterte im dritten Quartal der Lebenshaltungskosten-Index nur um 4,1% statt erwarteter 5,3%. Außerdem legte die sogenannte Headline Inflation, die sich am Verbraucherpreisindex eines festen Warenkorbes orientiert, nur um 4,2% zu nach zuvor 7,3%.

Aktien im Fokus

Zu den Gewinnern des Tages gehörte der Baumaschinen-Produzent Caterpillar. Dessen Aktie konnte sich um 7,7% verbessern, nachdem das Unternehmen mit seinen Q3-Zahlen die Erwartungen deutlich schlagen konnte. So verdiente man im Berichtsquartal 3,95 Dollar je Aktie. Hier hatten die Analysten im Durchschnitt nur mit 3,16 Dollar je Aktie gerechnet. Auch beim Umsatz übertraf Caterpillar mit 14,99 Milliarden Dollar die Marktschätzungen, die zuvor bei 14,33 Milliarden Dollar gelegen hatten.

Ebenfalls deutliche Gewinne konnte Boeing vorweisen, was etwas verwunderte. Denn der Flugzeughersteller hatte zuvor eher schwacher Quartalszahlen präsentiert, wobei insbesondere die Rüstungsparte Sorgen machte mit einem Umsatzrückgang um 20%. Allerdings schien der Markt sich dann doch eher auf die Tatsache zu fokussieren, dass im Gegenzug der Bereich der zivilen Luftfahrt um 40% zulegen konnte. Hilfreich war dabei sicherlich auch eine neue Einschätzung von Goldman Sachs. Zwar kürzten die Analysten ihr Kursziel, bestätigten allerdings ihre Kaufempfehlung. Und selbst das neue Kursziel bedeutet, dass man der Aktie ein Potenzial von mehr als 80% zutraut. Die Aktie von Boeing konnte gestern 4,46% zulegen.

Ebenfalls gut unterwegs war McDonald’s. Die Fast-Food-Kette erreichte einen Tagesgewinn von 3,31%, nachdem man mit den Quartalszahlen die Erwartungen übertreffen konnte. Statt eines erwarteten Gewinns je Aktie von 2,58 Dollar wies das Burger-Unternehmen 2,68 Dollar je Aktie aus. Und auch mit einem Umsatz von 5,87 Milliarden Dollar lag man über den Schätzungen von 5,69 Milliarden Dollar. Insgesamt gab man sich relativ optimistisch und sieht in seinen Restaurants wieder mehr Besucher.

Weniger Glück hatten gestern viele Technologiewerte. So musste Apple 3,04% abgeben. Der iPhone-Hersteller konnte zwar grundsätzlich die Erwartungen übertreffen. So verdiente man 1,29 Dollar je Aktie statt erwarteter 1,27 Dollar. Auch bei den Umsätzen schlug man mit ausgewiesenen 90,15 Milliarden Dollar die Erwartungen, die bei 88,90 Milliarden Dollar gelegen hatten. Allerdings schwächelt man in einigen Bereichen, insbesondere beim iPhone. Hier wurden die Umsätze zwar um 9,67% zum Vorjahr auf 42,63 Milliarden Dollar erhöht, was über dem Konzerndurchschnitt lag. Aber die Analysten hatten im Vorfeld mit einem Umsatz von 43,21 Milliarden Dollar gerechnet. Allerdings konnte die Aktie dann im nachbörslichen Handel schon wieder leicht zulegen.

Ebenfalls Verluste im regulären Handel musste Intel hinnehmen. Die Aktie verbilligte sich um 3,45% und war damit größter Verlierer im Dow Jones. Nachbörslich legte man ebenfalls Quartalszahlen vor, die grundsätzlich gut ausschauten. So verdiente man im Quartal 0,59 Dollar je Aktie statt erwarteter 0,32 Dollar. Auch beim Umsatz konnte man mit 15,34 Milliarden Dollar die Erwartungen schlagen. Allerdings stellte man in Aussicht, im Gesamtjahr nur noch 1,95 Dollar je Aktie verdienen zu können bei einem Umsatz zwischen 63 und 64 Milliarden Dollar. Vor drei Monaten hatte man noch die Prognose von 2,30 Dollar je Aktie bzw. 65 bis 68 Milliarden Dollar Umsatz abgegeben. Dass die Aktie dennoch nicht unter die Räder kam, lag insbesondere an der Ankündigung, im kommenden Jahr rund 3 Milliarden Dollar an Kosten einsparen zu wollen und diese Summe bis Ende 2025 auf 8 bis 10 Milliarden Dollar auszuweiten. Das wurde dann im nachbörslichen Handel mit einem Gewinn von bis zu 7% honoriert.

Nachbörslich zur Sache ging es auch bei Amazon. Dies allerdings mit sehr negativen Vorzeichen. Im regulären Handel hatte der Wert schon gut 4% verloren. Nachbörslich büßte man zeitweise bis zu 19% ein, nachdem der E-Commerce-Gigant mit seinen Quartalszahlen enttäuschte. Insbesondere bei den Umsätzen blieb man unter den Erwartungen, was vor allem auch dem Hoffnungsträger AWS, der Cloud-Tochter, anzulasten war. Gleichzeitig stellte man für das laufende vierte Quartal auch nur einen Umsatz von 140 bis 148 Milliarden Dollar in Aussicht, was einem Wachstum zum Vorjahr um nur 2 bis 8% entsprechen würde. Und das in der wichtigen Weihnachtssaison. Hier hatten die Analysten im Vorfeld mit gut 155 Milliarden Dollar gerechnet.

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