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Wall Street Nachlese: Dow unter 29.000 – Mit Nike, Carnival, Twitter und Micron Technology

Die Wall Street beendete am Freitag einen in allen Belangen schwarzen Monat und auch eine mehr als herausfordernde Woche. Dabei sorgten wieder einmal neue Inflationsdaten für Verkaufsdruck.

So wurde gemeldet, dass die Kern-Inflationsrate im August um 4,9% gegenüber dem Vorjahr angestiegen war bzw. 0,6% zum Vormonat. Damit stieg die Teuerung stärker als erwartet. Der Markt hatte auf 4,% getippt nach ebenfalls 4,7 % im Vormonat.

Das sorgt dafür, dass die Kurse und Indices weiter abrutschen. Der Dow Jones verlor gut 500 Punkte bzw. 1,71% auf 28.725,51 Zähler. Damit rutschte er das erste Mal seit November 2020 wieder unter die Marke von 29.000 Punkten. Der S&P 500 büßte 1,51% auf 3.585,62 Punkte ein, während der Nasdaq Composite um 1,51% auf 10.575,62 Zähler sank. Damit verzeichnete der Dow Jones für den gesamten September einen Abschlag von 8,8%, während der S&P 500 auf Monatsbasis 9,3% verlor. Den Nasdaq erwischte es am stärksten mit einem Rückgang um 10,5%

Aktien im Fokus

Zu den großen Verlierern des Tages gehörte die Aktie von Nike. Der Sportartikel-Hersteller büßte 12,8% ein, nachdem er seine Quartalsergebnisse für das erste Fiskalquartal vorgelegt hatte. Zwar hatte er dabei sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen übertreffen können. Doch der Umsatz war letztlich nur um 4% angestiegen, während der Gewinn um 22% zum Vorjahr einbüßte. Dabei verwies das Unternehmen insbesondere auf hohe Lagerbestände von 9,7 Milliarden Dollar, ein Plus von 44% zum Vorjahr, aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten in den Zuliefererketten.

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Noch stärker erwischte es die Aktien der Kreuzfahrt-Reedereien. Carnival büßte satte 23,2% ein, nachdem das Unternehmen für sein viertes Quartal einen Verlust prognostizierte. Nach Aussagen des Unternehmens machen ihm insbesondere die hohen Treibstoffkosten wie auch die Inflation zu schaffen. Im Sog dessen verlor auch Norwegian Cruise 18 % und Wettbewerber Royal Caribbean 13,1%.

Zu den Werten, die gegen die allgemein schlechte Stimmung anstehen konnten, gehörte der Kurzmitteilungsdienst Twitter. Die Aktie konnte sich um knapp 2,6% verbessern, nachdem Textnachrichten zwischen Elon Musk und dem Twitter-Gründer Jack Dorsey zu den Gerichtsakten im derzeit laufenden Verfahren wegen der geplatzten Übernahme gegeben wurden. Aus diesen soll, je nach Interpretation, hervorgehen, dass Musk nicht so sehr daran interessiert gewesen sein soll, Twitter profitabel zu machen, sondern dass es ihm vor allen Dingen um Fragen der Meinungsfreiheit gegangen sein soll. Ein durchaus interessanter Fakt, denn die aufgekündigte Übernahmevereinbarung stellt ja explizit darauf ab, dass Twitter zu viele Fake-Accounts haben soll. Allerdings beurteilen Experten die neuen Dokumente eher in die Richtung, dass sie einen gewissen Unterhaltungswert haben und Einblick schaffen, wie solche Milliarden-Deals innerhalb einer kleinen Gruppe von Investoren diskutiert werden, als dass sie eine wirkliche substantielle Bedeutung für das Verfahren haben.

Ebenfalls zu den Gewinnern gehörte die Aktie von Micron Technology. Die Aktie konnte 1,7% zulegen, nach dem das Unternehmen hat Zahlen vorgelegt hatte, die zumindest auf der Gewinnseite die Wall-Street-Erwartungen übertrafen, obwohl die Umsätze rückläufig waren. Gleichzeitig gab das Unternehmen einen schwächer als erwarteten Ausblick für die Umsätze, was überraschenderweise allerdings die Investoren ziemlich kalt ließ.