Wall Street Nachlese: Es fehlt die Puste – Mit Coinbase, Palo Alto Networks, Ross Stores, Marathon Oil, Diamondback Energy und Halliburton

Nachdem der US-Markt in der Vorwoche noch wegen besserer Inflationsdaten glänzen konnte, schloss er die aktuelle Börsenwoche im negativen Terrain ab. Und das, obwohl er am Freitag letztlich auf Tagesbasis noch einige Gewinne einfahren konnte.

Anlass für die schwächere Woche lieferte wieder einmal vor allem die US-Notenbank. Denn Vertreter hatten signalisiert, dass man noch nicht ganz am Ziel des Zinserhöhungszyklus angekommen ist. So hatte der Chef der St. Louis Federal Reserve James Bullard erklärt, dass eine angemessene Spanne für die Zinsen im Bereich zwischen 5% und 7% liegen dürfte. Das ist mehr, als derzeit im Markt eingepreist ist.

Allerdings erklärten Marktteilnehmer, dass wohl die Börse langsam anfangen sollte, nicht auf jeden Wortfetzen und jede Formulierung der Fed zu starren, sondern sich mehr auf die aktuellen Daten zu fokussieren, die mal gar nicht so schlecht aussehen. Das sorgte wohl auch dafür, dass am Freitag der Dow Jones um 0,59% auf 33.745,69 Punkte zulegen konnte. Der S&P 500 erreichte ein Tagesplus von 0,48% auf 3.965,34 Punkte und der Technologie-Index Nasdaq Composite ging zumindest mit einem Mini-Plus von 0,01% auf 11.146,06 Zähler aus dem Handel.

In der Wochen-Abrechnung bedeutete dies, dass der Dow Jones ein kleines Minus von 0,1% verbuchte, während der S&P 500 0,69% einbüßte. Schwächster Haupt-Index war der Nasdaq mit einem Abschlag von 1,57% auf Wochenbasis. Allerdings bleiben alle drei Indices bislang auf Monatsbasis in der Gewinnzone.

Aktien im Fokus

Die Vorgänge im Krypto-Sektor halten die Anleger immer noch in Atem. So zeigten die Kurse von Krypto-Währungen wie Bitcoin und Ethereum wieder deutlich nach unten, nachdem die Handelsplattform FTX bekanntlich Insolvenz anmelden musste. Dem konnte sich nun auch Coinbase nicht entziehen. Zwar hatte die Aktie in den vergangenen Tagen immer mal wieder positive Analystenkommentare einsammeln können, was auch den Aktien etwas half. Gestern allerdings dann die Wortmeldung von Bank of America, die Coinbase von Kaufen auf Neutral zurück stufte mit der Erklärung, dass das FTX-Debakel „Ansteckungsrisiken“ auch für andere Plattformen beinhalte. Coinbase büßte gestern 7,24% ein.

Deutliche Zugewinne konnte der Cyber-Security-Spezialist Palo Alto Networks für sich verbuchen. Die Aktie kletterte um 6,97%, nachdem man beim Bericht zum zurückliegenden Quartal die Markterwartungen übertreffen konnte. Außerdem hob man die Guidance für das laufende zweite Fiskalquartal sowie für das Gesamtjahr leicht an. Details und eine Einschätzung zu diesem Focus-Wert aus dem „Future Money“ auch in unserem kommenden Podcast.

Kräftige Zugewinne konnte auch Ross Stores verbuchen. Der Bekleidungs-Filialist verbesserte sich am Freitag um knapp 10%, nachdem die Credit Suisse die Aktie als ihren Top-Favoriten im Bereich der Discount-Modehändler bezeichnete. Der zuständige Analyst erhöhte gleichzeitig sein Kursziel von zuvor 99 Dollar auf 123 Dollar, was der Aktie ein mögliches Potenzial von derzeit weiteren knapp 15% geben würde.

Unter Druck gerieten im Gegenzug Energie-Aktien. Diese büßten vor allem mit Blick auf die aktuelle Preisschwäche beim Öl ein. So hatte sich der für den US-Handel besonders wichtige WTI-Ölpreis von rund 92 Dollar je Barrel noch vor 14 Tagen auf inzwischen unter 80 Dollar verbilligt. Daraufhin verbilligte sich unter anderem Diamondback Energy um 3,43%, Marathon Oil büßte 1,6% ein und der Ölfelddienstleister Halliburton verlor gut 2%.

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