Wall Street Nachlese: Möglicher Rebound? – Mit Citi, Bank of America, Goldman Sachs, Charles Schwab, Moderna, Newmont und Illumina
Auch am Montag ging es mit den Kursen an der Wall Street weiter abwärts. Allerdings ließ die Abwärtsdynamik etwas nach. So verbuchte der Dow Jones nur einen Tagesverlust von 0,28% bzw. gut 90 Punkten auf 31.819,14 Punkte. Das war allerdings weiterhin der fünfte Verlust-Tag in Folge. Immerhin hatte er sich deutlich von seinem Tagestief erholen können, das über 280 Punkte im Minus gelegen hatte. Geht es nach den Futures am Dienstag, könnte sogar eine technische Erholung möglich sein.
Dass die Verluste etwas eingefangen werden konnten, lag sicherlich auch an einem gemeinsamen Statement von US-Notenbank, Finanzministerium und der staatlichen Einlagensicherung FDIC. Alle drei erklärten, dass die Einlagen bei der Pleite gegangenen Silicon Valley Bank gesichert seien und die Kunden ab Montag Zugriff darauf hätten.
Dennoch bleibt es dabei: Eine Rettung des Kreditinstitutes ist immer noch relativ unwahrscheinlich. Und das lässt noch den Bankensektor in Unruhe. Das betraf insbesondere die Regionalbanken. So musste First Republic, die schon in den vergangenen Tagen stark einbüßte, um weitere zwei Drittel abgeben. Damit summiert sich bei dieser Bank das Minus inzwischen auf fast 75% im Vergleich zu den Kursniveaus bei Ausbruch der Krise.
In den anderen großen Indices hielten sich die Verluste ebenfalls eher in Grenzen. Der S&P 500 beendete den Handel mit einem Verlust von 0,15% auf 3.855,76 Punkte. Hier lag das Tagestief um 1,37% tiefer. Beim Nasdaq Composite ergab sich ein Tages-Minus von 0,45% auf 11.188,84 Punkte.
Aktien im Fokus
Wie schon angesprochen, gehörten die Finanztitel erneut zu den starken Verlierern. Neben der First Republic musste auch Western Alliance Bancorp weitere 47% abgeben, während sich PacWest um 21% verbilligte. KeyCorp büßte 27,3% ein und Zions Bancorporation 25,7%. Bei den großen Banken ergaben sich ebenfalls Abschläge, allerdings nicht so stark. Die Citi verlor 7,45%, die Bank of America 5,81% und Goldman Sachs sogar nur 3,71%.
Etwas deutlichere Verluste gab es bei Charles Schwab. Das Finanzunternehmen sah sich genötigt, seinen Aktionären und Kunden zu versichern, dass es keine signifikanten Abzüge aus den Einlagen gäbe. Außerdem seien 80% der gesamten Einlagen innerhalb der Einlagensicherung der FDIC. Gleichzeitig erhöhte die Citi ihre Einschätzung von Neutral auf Kaufen und begründete dies damit, dass die jüngsten Abschläge bei Charles Schwab ein deutlich besseres Risiko-Verhältnis bringen. Dennoch musste die Aktie gestern 11,57% abgeben.
Zugewinne verbuchte dagegen Moderna. Die Aktie des Impfstoff-Herstellers legte um 6,95% zu, nachdem die Analysten von TD Cowen den Wert von bislang Marketperform auf Outperform hochstuften. Dies wurde damit begründet, dass Moderna ein Marktführer im wachsenden RSV-Impfstoffmarkt sein dürfte.
Ebenfalls deutliche Gewinne gab es beim Gold-Produzenten Newmont. Dieser profitierte von einer Rallye im Goldpreis, der erstmals seit Anfang Februar wieder über die Marke von 1.900 $ je Feinunze klettern konnte. Dies vor dem Hintergrund der Erwartungen im Markt, dass die US-Notenbank womöglich im Gefolge der Banken-Pleite etwas das Tempo aus den Zinserhöhungen herausnehmen könnte. Die Aktie von Newmont jedenfalls legte gestern um gut 7% zu.
Einen großen Kurssprung machte Illumina. Die Aktie des Biotech-Unternehmens legte um 16,97% zu, nachdem auf CNBC berichtet worden ist, dass der aktivistische Investor Carl Icahn eine Kampagne angestoßen habe. Er kritisiert insbesondere die Übernahme des Spezialisten für Krebserkennung Grail. Obwohl es erheblichen Gegenwind von den Regulierungsbehörden gab und gibt und die EU sogar eine Strafe verhängt hat, hat Illumina die 30 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Grail im letzten Monat trotzdem durchgeführt. Nach Aussagen von Icahn wurden dadurch im Vorfeld massiv Werte bei Illumina vernichtet. Die Aktie verlor von ihrem Hoch im August 2021 bis zu ihrem Tief im Juli 2022 rund zwei Drittel ihrer Marktkapitalisierung und konnte bis dato nicht wirklich wieder an Aufwärtsschwung gewinnen. Icahn peilt nun Sitze im Aufsichtsrat an mit der Zielrichtung, Grail wieder loszuwerden.
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