Wall Street: Tariff-Schock belastet Optimismus
Trotz Rekordständen an der Wall Street wächst die Nervosität durch Handelszölle. Die Fed erwägt überraschend eine Zinssenkung, während Kapital in andere Regionen fließt.

- S&P 500 und Nasdaq erreichen neue Allzeithochs
- Fed-Gouverneur deutet Zinssenkung noch im Juli an
- Globale Aktienfonds verzeichnen deutliche Abflüsse
- Bitcoin steigt über 120.000 Dollar nach Regulierungsfortschritten
Die US-Märkte befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen Rekordständen und wachsenden Sorgen über die Handelspolitik. Während S&P 500 und Nasdaq am Donnerstag neue Allzeithochs erreichten, ziehen sich Investoren zunehmend aus riskanteren Anlagen zurück. Die Unsicherheit über die Auswirkungen der angekündigten Zölle prägt das Marktgeschehen.
Rekordlauf mit gedämpfter Euphorie
Die amerikanischen Leitindizes setzten ihren Siegeszug fort, nachdem positive Einzelhandelsdaten und rückläufige Arbeitslosenzahlen die Robustheit der US-Wirtschaft unterstrichen. Dennoch zeigt sich die Stimmung an den Futures-Märkten verhalten – ein Zeichen dafür, dass Anleger vorsichtig bleiben.
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Kapitalabflüsse signalisieren Nervosität
Die Skepsis der Investoren spiegelt sich in den Fondsströmen wider: Globale Aktienfonds verzeichneten Abflüsse von 5,3 Milliarden Dollar – die ersten seit Ende Juni. US-Fonds waren besonders betroffen mit Abflüssen von 11,75 Milliarden Dollar. Im Gegensatz dazu flossen europäischen und asiatischen Fonds 4,66 Milliarden beziehungsweise 718 Millionen Dollar zu.
Diese Umschichtung deutet auf eine regionale Neubewertung hin: Während amerikanische Märkte unter Zoll-Unsicherheit leiden, suchen Anleger Alternativen in anderen Regionen. Besonders interessant ist die Sektorrotation – während Technologie- und Gesundheitsfonds Abflüsse verzeichneten, waren Industrie- und Finanzwerte gefragt.
Fed zwischen Wirtschaftsstärke und Zoll-Risiken
Die Federal Reserve steht vor einem Dilemma. Einerseits zeigen die Wirtschaftsdaten – starke Einzelhandelsumsätze, niedrige Arbeitslosenzahlen – anhaltende Stärke. Andererseits steigen die Verbraucherpreise, teilweise bedingt durch die bereits eingeführten Zölle.
Fed-Gouverneur Christopher Waller signalisierte überraschend, dass eine Zinssenkung noch in diesem Monat gerechtfertigt sei. Er verwies auf steigende Wirtschaftsrisiken und argumentierte, dass der zollbedingte Inflationsschub nur temporär sei. Diese Einschätzung kontrastiert mit der vorsichtigeren Haltung von Fed-Chef Jerome Powell, der vor voreiligen Schritten warnt.
Die Märkte preisen derzeit eine 56,3-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im September ein – ein Zeichen für die Unsicherheit über den weiteren Kurs der Notenbank.
Internationale Entspannungssignale
Während die Spannungen anhalten, gibt es erste diplomatische Entspannungssignale. US-Finanzminister Scott Bessent versicherte dem japanischen Premierminister Shigeru Ishiba, dass eine "gute Einigung" bei den Zöllen möglich sei. Konkrete Details wurden zwar nicht diskutiert, doch die Bereitschaft zu "konstruktivem Dialog" könnte die Märkte beruhigen.
Krypto-Sektor profitiert von Regulierungsfortschritten
Einen Lichtblick bietet der Kryptowährungssektor: Bitcoin stieg zeitweise über 120.000 Dollar, nachdem das US-Repräsentantenhaus drei Gesetzesentwürfe für einen regulatorischen Rahmen für digitale Währungen verabschiedete. Aktien von Robinhood und Coinbase legten um 2,5 und 2,7 Prozent zu.
Ausblick: Vorsichtige Zuversicht
Die Märkte befinden sich in einer Phase der Neubewertung. Während die Fundamentaldaten der US-Wirtschaft robust bleiben und die Berichtssaison mit über 80 Prozent der Unternehmen, die die Erwartungen übertrafen, positiv verläuft, schaffen Handelspolitik und Inflationssorgen Unsicherheit.
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Märkte ihre Rekordstände verteidigen können oder ob die Zoll-Unsicherheit zu einer größeren Korrektur führt. Entscheidend wird sein, wie schnell sich die Handelsgespräche entwickeln und ob die Fed ihren vorsichtigen Kurs beibehält.
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