Weltwirtschaft bröckelt: Stagnation greift um sich

Deutschlands Wachstum sinkt auf 0,2%, Russland rutscht in die Stagnation und Chinas Immobilienkrise verschärft sich. Zentralbanken kämpfen mit strukturellen Wirtschaftsproblemen weltweit.

Die Kernpunkte:
  • Deutschlands Wachstumsprognose auf nur 0,2% gesenkt
  • Russlands Zentralbank hält Zinsen bei 18% fest
  • Chinas Immobilienpreise fallen weiter um 3,8%
  • Staatsdefizit Deutschlands steigt auf 170 Milliarden Euro

Die globale Wirtschaft zeigt bedenkliche Schwächesignale. Von Deutschlands Wachstumsschwäche über Russlands Stagnationswarnung bis hin zu Chinas anhaltender Immobilienkrise – die Kontinente vereint ein Bild wirtschaftlicher Unsicherheit. Während Zentralbanken zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstumsförderung jonglieren, offenbaren sich strukturelle Probleme, die weit über konjunkturelle Schwankungen hinausgehen.

Deutschlands Abhängigkeit vom Staat wird zur Gefahr

Europa größte Volkswirtschaft steckt in der Klemme. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) senkte seine Wachstumsprognose für 2025 auf magere 0.2% – ein Zeichen dafür, dass private Investitionen weiterhin schwächeln. Noch dramatischer: Das Kieler Institut für Weltwirtschaft sieht für 2025 nur 0.1% Wachstum nach zwei Jahren der Schrumpfung.

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„Die staatlichen Ausgabenprogramme können kurzfristig stabilisieren, lösen aber nicht die fundamentalen Wettbewerbsprobleme der deutschen Wirtschaft“, warnt RWI-Chefvolkswirt Torsten Schmidt. Tatsächlich sollen ab 2026 Fiskalpakete im Wert von 0.9% des BIP das Wachstum antreiben – ein gefährliches Spiel auf Zeit.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Deutschlands Staatsdefizit wird von 116 Milliarden Euro auf 170 Milliarden Euro bis 2027 anschwellen. Die Arbeitslosigkeit verharrt über 6%, während die Wirtschaft zunehmend vom Tropf des Staates abhängt.

Russland: Vom Boom zur Stagnation

Noch drastischer zeigt sich die Lage in Russland. Sberbank-Chef German Gref attestiert der Wirtschaft bereits eine technische „Stagnation“ und warnt vor einer drohenden Rezession. Die restriktive Geldpolitik der Zentralbank mit Zinssätzen von 18% erwürgt das Wachstum systematisch.

Finanzminister Anton Siluanov musste die Wachstumsprognose für 2025 bereits von 2.5% auf 1.5% zusammenstreichen. Gref sieht erst bei Zinsen von 12% oder darunter Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung – ein Niveau, das angesichts der anhaltenden Inflation in weiter Ferne liegt.

Asiens gemischte Signale

In Asien zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Malaysia hält seine Zinsen stabil bei 2.75%, nachdem im Juli erstmals seit fünf Jahren gesenkt wurde. Die Zentralbank sieht die Geldpolitik als „angemessen und unterstützend“ an, doch die Wachstumsprognose musste bereits von 4.5-5.5% auf 4.0-4.8% reduziert werden.

Thailand kämpft mit Deflation – die Verbraucherpreise fielen im August um 0.79% gegenüber dem Vorjahr, deutlich unter der Zielmarke der Zentralbank von 1-3%. Ein Zeichen schwacher Binnenkonsumt und gedämpfter Wirtschaftsaktivität.

Chinas Immobilienkrise: Ende nicht in Sicht

Besonders alarmierend entwickelt sich Chinas Immobiliensektor. Eine Reuters-Umfrage zeigt: Die Hauspreise werden 2025 um 3.8% fallen – weniger als zuvor befürchtet, aber immer noch ein deutlicher Rückgang. Erst 2027 erwarten Experten wieder ein bescheidenes Wachstum von 2%.

Die Dimensionen sind gewaltig: Um den Lagerbestand auf gesunde 12 Monate zu reduzieren, müssten 600-700 Millionen Quadratmeter unverkaufte Immobilien absorbiert werden – Kosten von etwa 5 Billionen Yuan (699 Milliarden Dollar).

„Der Immobiliensektor wird mittelfristig vielen strukturellen Herausforderungen gegenüberstehen“, analysiert Fitch-Direktorin Lulu Shi. Demografischer Wandel, geringe Erschwinglichkeit und hohe Lagerbestände belasten den Markt nachhaltig.

Finanzmärkte reagieren nervös

Die Unsicherheit spiegelt sich an den Börsen wider. Chinas CSI 300 verlor 2.5% an einem Tag, nachdem Berichte über mögliche Regulierungsmaßnahmen die Runde machten. Selbst Japans Anleihenauktion sorgte für Nervosität, obwohl sie letztendlich erfolgreich verlief.

Die Märkte preisen bereits eine 96.6%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der US-Notenbank im September ein – ein Zeichen dafür, dass auch in Amerika die Sorgen um das Wachstum zunehmen.

Strukturprobleme erfordern neue Antworten

Was sich abzeichnet, sind keine vorübergehenden Schwankungen, sondern strukturelle Verwerfungen. Deutschlands Abhängigkeit von Staatsausgaben, Russlands zinsbedingter Abschwung und Chinas Immobilienkollaps zeigen: Die traditionellen geldpolitischen Instrumente stoßen an ihre Grenzen.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Zentralbanken den Spagat zwischen Preisstabilität und Wachstumsförderung meistern. Eins ist sicher: Die Zeit der einfachen Lösungen ist vorbei.

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