Whirlpool Aktie: Der schmerzhafte Reset
Der Hausgerätehersteller reduziert seine Dividende drastisch von 1,75 auf 0,90 Dollar je Aktie, nachdem die Ausschüttungsquote auf untragbare 235,8 Prozent gestiegen war und das Unternehmen erhebliche Verluste verzeichnete.

- Dividendenkürzung um fast 50 Prozent beschlossen
- Nettogewinn brach um 70,1 Prozent ein
- Ausschüttungsquote erreichte 235,8 Prozent
- Unternehmensumbau mit neuer Vorstandsernennung
Ein Dividendenschnitt von fast 50 Prozent – das ist die bittere Medizin, die Whirlpool seinen Aktionären nun verabreicht. Hinter der drastischen Maßnahme verbirgt sich ein fundamentales Problem: Der Hausgerätehersteller zahlt seit langem mehr an seine Investoren aus, als er tatsächlich verdient. Ist diese radikale Korrektur der überfällige Schritt in die richtige Richtung oder das Eingeständnis einer dauerhaften Schwächephase?
Finanzieller Ausnahmezustand
Die Zahlen für das zweite Quartal 2025 lesen sich wie ein Albtraum für Whirlpool-Anleger. Der Nettoumsatz brach um 5,4 Prozent ein, die Gewinne nach GAAP-Standards stürzten um dramatische 70,1 Prozent ab. Doch das eigentliche Problem liegt tiefer: Die Ausschüttungsquote erreichte ein untragbares Niveau von 235,8 Prozent – Whirlpool zahlte also mehr als das Doppelte seines Gewinns als Dividende aus.
Hinzu kommt eine prekäre Cashflow-Situation: Im ersten Halbjahr 2025 verbrannte das Unternehmen 856 Millionen Dollar. Bei einer Verschuldungsquote von 5,50 steht Whirlpool finanziell mit dem Rücken zur Wand. Die Dividendensenkung erscheint da nicht mehr als Option, sondern als schiere Notwendigkeit.
Strategische Neuausrichtung mit Risiken
Die Reduktion der Quartalsdividende von 1,75 auf 0,90 Dollar je Aktie markiert einen Wendepunkt. Doch könnte dieser schmerzhafte Schnitt langfristig die Rettung bedeuten? Das Management argumentiert mit strategischer Neuausrichtung: Die neuen Dividendenzahlungen sollen sich an der Realität der operativen Erträge orientieren und Ziel einer 80-prozentigen Ausschüttungsquote folgen.
Interessant ist Whirlpools Positionierung im Handelsstreit: Mit über 80 Prozent US-Produktion könnte das Unternehmen von neuen Zöllen sogar profitieren, da ausländische Konkurrenz verteuert würde. Diese Hoffnung treibt die Strategie an – ob sie aufgeht, bleibt jedoch abzuwarten.
Börse reagiert verhalten
Trotz kurzfristiger Erholungsversuche zeigt die Charttechnik ein klares Bild: Der Abwärtstrend ist intakt, die Aktie notiert nahe ihren Tiefstständen und hat seit Juli über 18 Prozent an Wert verloren. Der RSI von 18 signalisiert zwar extrem überverkaufte Konditionen, doch ob dies den Turnaround einläutet oder nur eine Pause im Abwärtstrend markiert, muss sich erst zeigen.
Mit der Ernennung von Mary Ellen Adcock in den Vorstand stärkt Whirlpool zudem seine Marketing- und Vertriebskompetenz – ein Zeichen, dass man die Krise nicht nur finanziell, sondern auch operativ angehen will.
Die entscheidende Frage bleibt: Handelt es sich bei Whirlpool um einen Fall von kurzfristigen Turbulenzen oder strukturellen Problemen? Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob der schmerzhafte Reset Früchte trägt oder ob weitere Anpassungen nötig werden.
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