Wolfspeed Aktie: Achterbahn nach Insolvenz-OK

Nach der gerichtlichen Zustimmung zum Sanierungsplan erlebte Wolfspeeds Aktie extreme Schwankungen. Das Unternehmen reduziert seine Schulden um 70 Prozent und bereitet den Neustart vor.

Die Kernpunkte:
  • Gericht genehmigt Sanierungsplan mit 70 Prozent Schuldenabbau
  • Aktie verzeichnete 38 Prozent Sprung und 18 Prozent Verlust
  • Unternehmen warnt vor hohem Spekulationsrisiko für Anleger
  • Operative Herausforderungen und Margenprobleme bleiben bestehen

Wolfspeed durchlebt ein Extrem nach dem anderen: Nachdem das US-Insolvenzgericht am 8. September den Sanierungsplan absegnete, explodierte die Aktie des Siliziumkarbid-Spezialisten am Folgetag um 38 Prozent – nur um gestern wieder 18,4 Prozent abzustürzen. Ein Paradebeispiel für die hochspekulative Natur des Handels mit Insolvenz-Kandidaten.

Die Gerichtsentscheidung ebnet den Weg für Wolfspeed, das Chapter-11-Verfahren binnen weniger Wochen zu verlassen. Das Versprechen: Eine Schuldenreduktion von rund 70 Prozent soll dem angeschlagenen Halbleiterkonzern neues Leben einhauchen.

Radikaler Schuldenschnitt schafft Neuanfang

Der genehmigte Sanierungsplan markiert eine Zeitenwende für Wolfspeed. Die Eckpunkte der finanziellen Rundumerneuerung:

70 Prozent Schuldenabbau beim Austritt aus der Insolvenz
275 Millionen Dollar in neuen nachrangigen Wandelanleihen
Mehrheitskontrolle geht an Wandelanleihe-Inhaber über
Drastisch reduzierte jährliche Zinszahlungen

Diese Umstrukturierung attackiert direkt jene Liquiditätsprobleme, die Wolfspeed im Juni 2025 in die Insolvenz getrieben hatten. Statt ums finanzielle Überleben zu kämpfen, kann sich das Management wieder auf das operative Geschäft konzentrieren.

Spekulationsfieber lässt Kurs Achterbahn fahren

Während Anleger versuchen, das sanierte Unternehmen zu bewerten, zeigt die Aktie extreme Ausschläge:

  • Montag: Kurssprung auf 1,82 Dollar, plus 38 Prozent nach der Insolvenz-Nachricht
  • Gestern: Absturz auf 1,62 Dollar, minus 18,4 Prozent durch Gewinnmitnahmen
  • Handelsvolumen: Außergewöhnliche 135 Millionen Aktien am Montag

Wolfspeed selbst warnt unmissverständlich: Der Handel während des Chapter-11-Verfahrens sei „hochspekulativ und birgt erhebliche Risiken“. Die Kurse könnten wenig mit den tatsächlichen Erholungswerten für bestehende Aktionäre zu tun haben.

Operative Baustellen bleiben bestehen

Trotz der finanziellen Entlastung plagen Wolfspeed weiterhin operative Probleme. Die Q4-2025-Zahlen vom August offenbarten:

Umsatz: 197 Millionen Dollar (Vorjahr: 201 Millionen)
Bruttomarge: Minus 13 Prozent statt plus 1 Prozent
Jahresumsatz: 758 Millionen Dollar (Vorjahr: 807 Millionen)
Unterauslastungskosten: Allein 23,6 Millionen Dollar im Q4

Immerhin: Die Mohawk Valley Fab steigerte ihren Q4-Beitrag auf 94,1 Millionen Dollar nach 41 Millionen zuvor – ein Hoffnungsschimmer beim Produktionshochlauf.

Harter Konkurrenzkampf im Siliziumkarbid-Markt

Die finanzielle Schieflage traf Wolfspeed in einer ohnehin schwierigen Marktphase:

  • Schwächelnde Elektroauto-Nachfrage bremst Wachstum
  • Asiatische Konkurrenten erhöhen den Preisdruck
  • Hohe Kapitalanforderungen für Fab-Neubauten
  • Langwierige Qualifizierungszyklen bei Kunden

Zeit für Bewährungsprobe

CEO Robert Feurle sieht die Umstrukturierung als Befreiungsschlag: Sie „ebne den Weg für den Abschluss unseres Sanierungsprozesses in den kommenden Wochen“. Das Unternehmen rechnet mit „finanzieller Flexibilität für strategische Prioritäten“.

Doch der Lackmustest steht erst bevor. Wolfspeed muss beweisen:

  • Verbesserte Margen durch höhere Fab-Auslastung
  • Umsatzwachstum in Kernmärkten für Siliziumkarbid
  • Erfolgreiche Kundenbindung nach der Insolvenz
  • Effiziente Kapitalallokation mit reduzierter Schuldenlast

Die Sanierung schafft das Fundament – den Erfolg muss Wolfspeed erst noch erarbeiten.

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