Wolfspeed Aktie: CFO-Abgang verschärft Krise

Wolfspeed kämpft mit massiven Verlusten und CFO-Wechsel, während strategische Umstrukturierungen und Marktprobleme den Druck erhöhen.

Die Kernpunkte:
  • Finanzchef Neill Reynolds verlässt das Unternehmen
  • Hohe Verluste und sinkende Margen belasten Wolfspeed
  • Strategische Neuausrichtung mit Fokus auf 200-Millimeter-Fertigung
  • Analysten senken Kursziele aufgrund anhaltender Herausforderungen

Wolfspeed steckt tief in der Bredouille. Mit dem heutigen Abgang des Finanzchefs Neill Reynolds verschärft sich die angespannte Lage, während das Unternehmen unter Hochdruck mit Kreditgebern über eine Stärkung seiner Kapitalstruktur verhandelt. Die Suche nach einem Nachfolger für Reynolds läuft bereits.

Bilanz des Schreckens

Die jüngsten Finanzberichte zeichnen ein düsteres Bild: Bei einem Umsatz von rund 807,2 Millionen US-Dollar türmte sich ein Nettoverlust von etwa 372,2 Millionen US-Dollar auf. Die Margen signalisieren ernste Probleme:

  • EBIT-Marge: vernichtende -142%
  • Bruttomarge: tiefrote -6,3%
    Der freie Cashflow lag bei besorgniserregenden -195,1 Millionen US-Dollar, flankiert von anhaltenden operativen Verlusten. Der Titel ist damit klar im Abwärtstrend.

Quartalszahlen offenbaren tiefrote Zahlen – Lichtblick bei Cash-Reserven?

Auch die jüngsten Quartalsergebnisse bestätigen den Negativtrend. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025 brach der konsolidierte Umsatz im Jahresvergleich von 201 Millionen auf 185 Millionen US-Dollar ein. Die GAAP-Bruttomarge stürzte von 11% im Vorjahr auf -12%, die Non-GAAP-Bruttomarge schrumpfte von 15% auf nur noch 2%. Hinzu kamen Unterauslastungskosten von 26,3 Millionen US-Dollar in der Mohawk Valley Fab. Bereits das zweite Quartal 2025 zeigte mit einem Umsatz von 181 Millionen US-Dollar (Vorjahr: 208 Millionen US-Dollar) und einer GAAP-Bruttomarge von -21% (Non-GAAP: 2%) eine deutliche Schwäche.

Trotz dieser desolaten Zahlen bestätigte das Unternehmen seine Finanzprognose für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025. Ein kleiner Lichtblick: Wolfspeed erhielt 192,1 Millionen US-Dollar an Bar-Steuererstattungen und prognostiziert einen Kassenbestand von rund 1,3 Milliarden US-Dollar zum Ende des dritten Quartals 2025. Doch reicht das, um das Ruder herumzureißen?

Strategische Notbremse im China-Taifun

Angesichts der Misere zieht Wolfspeed die Reißleine und richtet die Strategie neu aus. Der Fokus liegt nun auf der 200-Millimeter-Siliziumkarbid-Fertigung, was die Schließung von 150-Millimeter-Anlagen und einen damit verbundenen Abbau von 25% der Belegschaft nach sich zieht. Diese tektonischen Verschiebungen geschehen vor dem Hintergrund eines überversorgten Halbleitermarktes. Insbesondere chinesische Hersteller fluten den Markt für Siliziumkarbid-Substrate und kontrollierten 2025 bereits fast 40% des Marktes – ein dramatischer Anstieg von 10% im Jahr 2021. Die Folge: ein massiver Preisverfall bei SiC-Wafern. Investoren navigieren hier durch stürmische Gewässer.

Analysten schlagen Alarm

Die Marktreaktionen auf die prekäre Lage ließen nicht lange auf sich warten. Mizuho drückte bereits im April 2025 seine pessimistische Haltung aus und senkte das Kursziel. Auch die Bank of America reduzierte im April 2025 ihr Kursziel für Wolfspeed und behielt die Einstufung „Underperform“ bei, begründet mit erwarteten Herausforderungen bei Umsatz und Gewinn pro Aktie. Diese Einschätzungen spiegeln die Sorgen über komplexe Projektfinanzierungen und die Fähigkeit des Unternehmens wider, sich in der aktuellen Branchendynamik zu behaupten. Die Aktie zeigte sich entsprechend volatil.

Neuer Hoffnungsträger an der operativen Front?

Mitten in dieser turbulenten Phase wurde am 23. Mai 2025 Dr. David Emerson zum neuen Chief Operating Officer ernannt. Dieser Schritt unterstreicht den verstärkten Fokus auf operative Effizienz und die langfristige Strategie im Sektor der Siliziumkarbid-Technologie. Ob diese Personalie allein eine Wende herbeiführen kann, bleibt abzuwarten.

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