Wolfspeed Aktie: Crash nach Insolvenz-Schock

Wolfspeed kündigt umfassende Sanierung nach Chapter 11 an, Aktionäre verlieren fast alle Anteile. Gläubiger erhalten 95 Prozent des Unternehmens.

Die Kernpunkte:

Schuldenreduktion um 70 Prozent geplant
Aktionäre erhalten nur 3 bis 5 Prozent
275 Millionen Dollar neue Finanzierung
Sanierung bis Q3 2025 angestrebt

Die Finanzmärkte haben ein vernichtendes Urteil über Wolfspeed gefällt: Der Siliziumkarbid-Spezialist hat eine umfassende Sanierung in Eigenregie nach Chapter 11 angekündigt. Die drastische Maßnahme soll die erdrückende Schuldenlast des Unternehmens beseitigen – doch für Aktionäre wird es schmerzhaft.

Schuldenschnitt in Milliardenhöhe

Das Herzstück der Strategie ist ein bereits mit Hauptgläubigern vereinbarter Restrukturierungsplan. Die Gesamtverschuldung soll um rund 70 Prozent reduziert werden – das entspricht einer Entlastung von etwa 4,6 Milliarden Dollar. Gleichzeitig sinken die jährlichen Zinszahlungen um rund 60 Prozent.

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Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, erhält das Unternehmen zusätzlich 275 Millionen Dollar frische Finanzierung. Die Unterstützung ist beeindruckend: Inhaber von über 97 Prozent der vorrangigen Anleihen und mehr als zwei Drittel der Wandelanleihen haben dem Plan bereits zugestimmt.

Aktionäre werden praktisch enteignet

Doch was bedeutet das für die Eigentümerstruktur? Eine tektonische Verschiebung steht bevor.

Wandelanleihen im Wert von 5,2 Milliarden Dollar sowie eine 2-Milliarden-Vorauszahlung des Partners Renesas werden in neue Wertpapiere und Aktien umgewandelt. Die Gläubiger erhalten 95 Prozent der Anteile am sanierten Unternehmen.

Für bisherige Aktionäre ist die Situation dramatisch: Ihre Anteile werden gelöscht, im Gegenzug erhalten sie lediglich 3 bis 5 Prozent am neuen Unternehmen. Das entspricht einer vernichtenden Verwässerung.

Auch Geschäftspartner Renesas Electronics trifft es hart. Die 2,062 Milliarden Dollar Anzahlung wird in neue Wandelanleihen, Aktien und Optionsscheine umgewandelt – die Japaner rechnen mit einem Verlust von rund 250 Milliarden Yen.

Wolfspeed will den Geschäftsbetrieb während des gerichtlichen Verfahrens ohne Unterbrechungen fortführen. Das Ziel: Die Sanierung soll bis Ende des dritten Quartals 2025 abgeschlossen sein.

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