Wolfspeed Aktie: Droht die Pleite?
Wolfspeed steht vor existenziellen Herausforderungen mit drohender Insolvenz, während Partner wie Renesas mit Wertberichtigungen rechnen. Restrukturierungspläne sollen das Unternehmen retten.

- Renesas fürchtet Wertberichtigungen durch Wolfspeeds Krise
- Signifikante Umsatzrückgänge und negative Bruttomarge
- Restrukturierung mit 200 Mio. USD Einsparungen geplant
- Aktienkurs stürzt nach Insolvenzgerüchten ab
Neue Enthüllungen zur finanziellen Stabilität und strategischen Partnerschaften des Halbleiterunternehmens Wolfspeed sorgen für erhebliche Unruhe an den Märkten. Investoren fragen sich, ob der Spezialist für Siliziumkarbid (SiC) vor einer existenziellen Krise steht und welche Schockwellen dies auslösen könnte.
Partner in Sorge: Renesas zittert
Die angespannte finanzielle Lage von Wolfspeed könnte weitreichende Folgen für dessen Geschäftspartner haben. Der japanische Chiphersteller Renesas Electronics, der 2023 einen 10-Jahres-Liefervertrag für SiC-Wafer mit Wolfspeed abschloss und dabei eine Vorauszahlung von zwei Milliarden US-Dollar leistete, sieht sich nun mit dem Risiko erheblicher Wertberichtigungen konfrontiert. Marktgerüchte über eine mögliche Insolvenz von Wolfspeed nähren diese Befürchtungen.
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Renesas hat jedoch klargestellt:
- Das OSAT-Joint-Venture (Outsourced Semiconductor Assembly and Test) mit CG Power in Indien ist von der Situation bei Wolfspeed nicht betroffen.
- Es gibt keine Pläne, im Rahmen dieser Kooperation SiC-Bauelemente zu produzieren.
- Dieses indische Gemeinschaftsunternehmen, an dem CG Power 92,3 % und Renesas 6,8 % hält, zielt auf die Produktion verschiedener Halbleitergehäuse für Sektoren wie Automotive und Industrie ab.
Die Unsicherheit um Wolfspeed fällt zudem mit Berichten zusammen, wonach Renesas möglicherweise seine eigenen Pläne zur SiC-Produktion aufgibt. Als Gründe werden die nachlassende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen (EVs) und ein Angebotsüberhang durch gestiegene chinesische Produktion, die die Preise drückt, genannt.
Finanzielle Talfahrt: Zahlen sprechen Bände
Die Märkte haben die jüngste Entwicklung von Wolfspeed mit deutlichen Kursverlusten quittiert. Nach einem signifikanten Einbruch im Jahr 2024 setzte sich der Abwärtstrend im ersten Halbjahr 2025 fort. Die Finanzberichte des Unternehmens haben bei Investoren erhebliche Zweifel an der langfristigen Rentabilität aufkommen lassen.
Trotz dieser Herausforderungen konnte die Mohawk Valley Fabrik, die als weltweit erste, größte und einzige 200mm-Siliziumkarbid-Fertigungsstätte gilt, ein Umsatzwachstum verzeichnen. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025 trug diese Anlage 78 Millionen US-Dollar zum Umsatz bei, ein bemerkenswerter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Der konsolidierte Gesamtumsatz von Wolfspeed belief sich im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025 jedoch nur auf 185 Millionen US-Dollar, verglichen mit 201 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal. Das Unternehmen wies zudem für das Q3/2025 eine GAAP-Bruttomarge von (12)% aus.
Was bedeutet dieses düstere Finanzbild für die Zukunft von Wolfspeed? Das Unternehmen selbst räumte in seinem jüngsten 10-Q-Bericht eine "Going Concern"-Warnung ein, was auf Unsicherheit bezüglich der Fähigkeit zur Fortführung des Geschäftsbetriebs hindeutet. Berichte des Wall Street Journal von Ende Mai legten nahe, dass Wolfspeed kurz vor der Insolvenzanmeldung stünde. Diese finanziellen Belastungen treten auf, obwohl Wolfspeed als Schlüsselakteur in der SiC-Technologie positioniert ist, die für Wachstumsbranchen wie Elektrofahrzeuge, erneuerbare Energien und Rechenzentren entscheidend ist. Die nachlassende EV-Nachfrage und der zunehmende Wettbewerb, insbesondere durch chinesische SiC-Produzenten, erweisen sich jedoch als erhebliche Bremsklötze.
Restrukturierung als letzter Ausweg?
Als Reaktion auf die finanziellen Schwierigkeiten hat Wolfspeed einen Restrukturierungsplan initiiert, der jährliche Bareinsparungen von 200 Millionen US-Dollar zum Ziel hat und für das Geschäftsjahr 2026 einen operativen Cashflow (unlevered) von 200 Millionen US-Dollar prognostiziert. Auch in der Führungsebene gab es Veränderungen, einschließlich der Ernennung eines neuen CEOs. Berichten zufolge verhandelt das Unternehmen mit Gläubigern, darunter Apollo Global Management, über eine Umschuldung. Der Zugang zu bis zu 750 Millionen US-Dollar an Direktfinanzierungen aus dem CHIPS Act ist an die Restrukturierung seiner Wandelanleihen geknüpft.
Die Marktstimmung bleibt äußerst angespannt. Die Möglichkeit eines Insolvenzantrags nach Chapter 11, möglicherweise als vorab ausgehandelter Plan mit Zustimmung der Gläubiger, wurde bereits medial thematisiert. Diese Entwicklung folgte auf Berichte über gescheiterte außergerichtliche Umschuldungsversuche. Die Aktie des Unternehmens erlitt nach diesen Meldungen einen deutlichen Kurseinbruch. Die Lage für Wolfspeed ist damit klar im Abwärtstrend, geprägt von erheblicher Unsicherheit bezüglich der Kapitalstruktur und der Fähigkeit, dem aktuellen Marktdruck standzuhalten.
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