Wolfspeed Aktie: Finanzielle Gleichgewichtsfragen
Der Halbleiterhersteller erhält eine Steuergutschrift von fast 700 Millionen US-Dollar, nutzt diese für Schuldentilgung und diversifiziert seine Geschäftsstrategie weg vom E-Auto-Markt.

- Fast 700 Millionen US-Dollar Liquidität durch Steuergutschrift
- Teil des Geldes fließt in Tilgung gesicherter Schulden
- Strategische Fokussierung auf KI und Luftfahrt
- Hoher operativer Cashflow-Verbrauch bleibt Risiko
Der angeschlagene Chip-Experte atmet auf: Wolfspeed meldet sich mit einer massiven Liquiditätsspritze zurück. Nach dem erst im September 2025 abgeschlossenen Insolvenzverfahren fließen dem Unternehmen dank einer Steuergutschrift knapp 700 Millionen US-Dollar zu. Doch reicht dieser finanzielle Zustrom aus, um den Turnaround nachhaltig zu sichern, oder verbrennt das operative Geschäft die Reserven schneller als gedacht?
Schuldenberg schmilzt dahin
Die Bilanz des Halbleiterunternehmens erhält dringend benötigte Unterstützung. Konkret fließen 698,6 Millionen US-Dollar durch den sogenannten Advanced Manufacturing Investment Credit (AMIC) vom IRS zurück in die Kassen. Zusammen mit früheren Rückerstattungen schwillt der Barbestand auf rund 1,5 Milliarden US-Dollar an – ein entscheidendes Polster für die kommenden Monate.
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Einen Teil dieses Geldsegens nutzen die Amerikaner sofort zur Bilanzsanierung. Gemäß den Vereinbarungen mit den Gläubigern fließen 192,2 Millionen US-Dollar in die Tilgung gesicherter Schulden. CFO Gregor Van Issum spricht von neuer „finanzieller Agilität“. Diese ist auch bitter nötig, um den kostspieligen Ausbau der 200-mm-Siliziumkarbid-Fertigung voranzutreiben, ohne vom Schuldendienst erdrückt zu werden.
Strategiewechsel: Weg vom E-Auto-Fokus
Der Markt für Elektrofahrzeuge schwächelt, und Wolfspeed reagiert. Das Unternehmen diversifiziert seine Einnahmequellen aggressiv, um die Abhängigkeit vom volatilen Automobilsektor zu verringern. Die neuen Zielmärkte versprechen höhere Margen und stabileres Wachstum:
- KI-Rechenzentren: Die explodierende Nachfrage nach Leistungshalbleitern für künstliche Intelligenz soll bedient werden.
- Luft- und Raumfahrt: Hier kommen die physikalischen Vorteile von Siliziumkarbid besonders zum Tragen.
- Industrieanwendungen: Der allgemeine Trend zur Elektrifizierung bietet breite Absatzchancen jenseits der Straße.
Warnsignale bleiben bestehen
Trotz der Euphorie über den Geldregen navigieren Investoren weiterhin durch stürmische Gewässer. Die fundamentale Lage bleibt angespannt: Im letzten Geschäftsjahr verbrannte Wolfspeed fast 2 Milliarden US-Dollar an Barmitteln; für das laufende Jahr prognostizieren Analysten einen weiteren Abfluss von 2,3 Milliarden US-Dollar. Ohne operative Verbesserungen ist auch das neue Polster von 1,5 Milliarden Dollar nur eine Frage der Zeit.
Zudem enttäuschte der Ausblick zuletzt. Die Umsatzprognose für das zweite Quartal liegt mit 150 bis 190 Millionen US-Dollar deutlich unter den Markterwartungen von 232 Millionen. Der Wettbewerb durch Branchenriesen wie Infineon und STMicroelectronics verschärft sich zusehends. Gestern reagierte die Börse dennoch erleichtert: Die Aktie schloss bei 22,11 US-Dollar, nachdem Anleger die verbesserte Liquidität honorierten. Ist das die Ruhe vor dem nächsten Sturm?
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