Wolfspeed Aktie: Im Strudel der Insolvenz?
Der Halbleiterhersteller Wolfspeed befindet sich im Gläubigerschutzverfahren. Schuldenlast, schwache Nachfrage und harter Wettbewerb gefährden die Zukunft des Unternehmens.

- Chapter-11-Verfahren seit über drei Wochen
- Starke Schulden und sinkende Nachfrage
- Ausbleibende Finanzspritze aus dem CHIPS Act
- Aktie im anhaltenden Abwärtstrend
Der Halbleiterspezialist Wolfspeed kämpft ums Überleben. Berichte vom heutigen Dienstag zeichnen ein düsteres Bild: Das Unternehmen soll sich seit über drei Wochen im Gläubigerschutzverfahren nach Chapter 11 befinden. Massive Schulden und ein raues Marktumfeld setzen dem Siliziumkarbid-Pionier massiv zu. Die Nervosität unter Anlegern ist greifbar.
Finanzielle Abwärtsspirale und Chapter 11
Die finanzielle Schieflage von Wolfspeed ist das Ergebnis mehrerer Faktoren:
- Eine nachlassende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen drückt auf die Stimmung.
- Die Konkurrenz durch chinesische Chiphersteller, gestärkt durch staatliche Subventionen, nimmt stetig zu.
- Dies führt zu erheblichem Preisdruck im Markt für Siliziumkarbid-Wafer.
Die Märkte spiegeln diese dramatische Entwicklung wider. Zwar gab es heute intraday kurzzeitig widersprüchliche Signale mit leichten Gewinnen, doch bis Handelsschluss dominierte erneut ein Minus, begleitet von einem stark gefallenen Handelsvolumen – ein klares Zeichen für die Verunsicherung der Investoren. Der Titel befindet sich klar im Abwärtstrend.
Operative Alarmsignale und strategische Notlage
Das Management selbst hat in Pflichtmitteilungen bereits Zweifel an der Fortführungsfähigkeit des Unternehmens geäußert. Um die Schuldenlast zu bewältigen, stehen Optionen wie Personalabbau und sogar die bereits erwähnte Insolvenz im Raum. Die erhoffte Finanzspritze aus dem CHIPS Act in Höhe von 750 Millionen Dollar für die beinahe fertiggestellte 5-Milliarden-Dollar-Fabrik in North Carolina lässt trotz "konstruktiver Gespräche" mit der Regierung weiter auf sich warten. Diese Verzögerung verschärft die Unsicherheit.
Zusätzlich trüben enttäuschende Leistungsdaten der Mohawk-Valley-Fabrik die Aussichten. Ursprüngliche Prognosen, wie ein Quartalsumsatz von 100 Millionen Dollar bei 20% Auslastung, mussten deutlich nach unten korrigiert werden. Als Grund wird ein langsamer als erwarteter Nachfragehochlauf genannt, insbesondere von Kunden aus dem Elektroautobereich, die ihre Markteinführungen anpassen.
Branchenweiter Gegenwind trifft Wolfspeed hart
Die Probleme sind teils hausgemacht, teils branchenbedingt. Der gesamte Markt für SiC-Substrate verzeichnete im Vorjahr aufgrund des Preisdrucks einen Umsatzrückgang, auch wenn die langfristige Nachfrageprognose weiterhin stark ist. Europäische Wettbewerber wie Infineon und STMicroelectronics scheinen dank diversifizierter Produktportfolios und spezifischer China-Strategien stabiler aufgestellt zu sein. Berichten zufolge bieten einige chinesische SiC-Wafer-Anbieter ihre Produkte zu Preisen an, die deutlich unter denen liegen, die Wolfspeed noch vor wenigen Jahren erzielen konnte. Der Wettbewerb ist mörderisch.
Bereits im Mai wurden die Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025 veröffentlicht: Der konsolidierte Umsatz sank auf 185 Millionen Dollar (Vorjahresquartal: 201 Millionen Dollar). Die Mohawk Valley Fab trug hierzu 78 Millionen Dollar bei. Die GAAP-Bruttomarge war jedoch negativ, und es wurde ein GAAP-Verlust pro Aktie ausgewiesen. Obwohl der Gewinn pro Aktie die Erwartungen übertraf, verfehlte der Umsatz die Prognosen leicht. Zusammen mit Ankündigungen von Stellenstreichungen und Restrukturierungsmaßnahmen schickte dies die Aktie nachbörslich auf Talfahrt.
Wie geht es nun weiter für Wolfspeed inmitten dieser finanziellen Stürme und des intensiven Wettbewerbsdrucks? Die kommenden Wochen werden entscheidend dafür sein, ob das Unternehmen die notwendige Finanzierung sichern, seine Schulden restrukturieren und sich im herausfordernden Halbleitermarkt behaupten kann.
Wolfspeed-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Wolfspeed-Analyse vom 17. Juni liefert die Antwort:
Die neusten Wolfspeed-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Wolfspeed-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 17. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Wolfspeed: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...