Wolfspeed Aktie: Risiken bleiben
Trotz einer Steuererstattung von fast 700 Millionen US-Dollar belasten Verzögerungen beim Ausbau der SiC-Waferproduktion den Kurs und stellen die kurzfristigen Ziele infrage.

- Produktionsprobleme führen zu Kursverlust von 7,2 Prozent
- Steuererstattung von 698,6 Millionen US-Dollar stabilisiert Bilanz
- Aktie nach Insolvenz-Exit extrem volatil mit hohen Schwankungen
- Nachhaltige Erholung hängt von Lösung der Fertigungsengpässe ab
Die jüngsten Betriebsupdates von Wolfspeed sorgen erneut für Gegenwind. Verzögerungen beim Ausbau der SiC-Waferproduktion drücken auf den Kurs und stellen die kurzfristige Ergebnisplanung infrage. Trotz einer deutlichen Liquiditätsspritze bleibt die operative Umsetzung das zentrale Problem.
Produktion hakt – Kurs unter Druck
Der Auslöser der aktuellen Schwäche sind neue Hinweise auf Schwierigkeiten beim Hochfahren der Fertigungskapazitäten für SiC-Wafer.
- Kursbewegung: Die Aktie verlor zuletzt rund 7,2 % und fiel zurück in Richtung 19,86 US‑Dollar.
- Ursache: Analysten verweisen auf Verzögerungen beim Kapazitätsausbau in der SiC-Produktion.
- Folge: Zweifel wachsen, ob Wolfspeed seine kurzfristigen finanziellen Ziele einhalten und die starke Nachfrage nach Bauteilen für Elektrofahrzeuge zeitnah bedienen kann.
Anleger reagieren darauf, dass die Liquiditätssituation zwar verbessert ist, die zentralen Ausführungsrisiken aber hoch bleiben. Der Markt gewichtet die unmittelbaren technischen Hürden aktuell stärker als das langfristige Potenzial im Bereich Leistungselektronik.
Steuererstattung als finanzielle Stütze
Parallel zu den operativen Problemen hat Wolfspeed eine erhebliche Liquiditätsspritze erhalten. Am 1. Dezember ging eine Steuererstattung der US-Steuerbehörde IRS in Höhe von rund 698,6 Millionen US‑Dollar ein.
- Herkunft: Die Zahlung stammt aus dem „Advanced Manufacturing Investment Credit“ (Section 48D) des CHIPS and Science Act.
- Besonderheit: Anders als zuvor 2024 zugesagte, aber an Meilensteine gebundene Fördermittel handelt es sich hier um einen sofort wirksamen Cash-Zufluss.
- Einsatz: Das Management nutzte einen Teil des Betrags, um rund 175 Millionen US‑Dollar an besicherten Verbindlichkeiten zurückzuführen und damit die Bilanz zu entlasten.
Diese nicht verwässernde Kapitalzufuhr hatte die Aktie zu Monatsbeginn spürbar stabilisiert. Die neuen Meldungen zu den Produktionsengpässen zeigen jedoch, dass Liquidität allein die Probleme beim Skalieren der Fertigung nicht löst.
Nach der Insolvenz: Extreme Schwankungen
Die aktuelle Entwicklung steht im Kontext einer tiefgreifenden Restrukturierung. Wolfspeed ist erst vor wenigen Monaten aus einem Insolvenzverfahren nach Chapter 11 hervorgegangen; der Exit erfolgte am 30. September.
- Kursrally: Nach dem Ende des Gläubigerschutzes und einer Schuldenreduktion um nahezu 70 % legte die Aktie einen außergewöhnlichen Kurssprung hin und stieg um über 1.700 % gegenüber den vorherigen Niveaus, in manchen Berechnungen sogar um mehr als 2.000 %.
- Strukturmaßnahmen: Im Zuge der Neuordnung wurden die alten Aktien annulliert und neue Anteile ausgegeben, flankiert von einer massiven Entschuldung.
- Heutige Lage: Seit der ersten Euphorie nach der Insolvenz bleibt der Titel hochvolatil. Die jüngste Korrektur wirkt wie eine Neubewertung, bei der die operative Umsetzung stärker in den Vordergrund rückt als die überstandene Krise.
Ausblick: Fokus auf Umsetzung
Auch nach Restrukturierung und Steuererstattung bleibt die Lage anspruchsvoll. Die akuten Risiken einer sofortigen Zahlungsunfähigkeit sind zwar reduziert, doch das Unternehmen verbrennt weiterhin Geld. Die verzögerte Produktion verschiebt den Zeitpunkt einer möglichen Profitabilität nach hinten.
Wesentliche Punkte:
- Margen: Die Bruttomargen stehen unter Druck, da die Kosten des verzögerten Produktionshochlaufs hoch bleiben.
- Wettbewerb: Der Markt für SiC-Leistungshalbleiter wird intensiver. Zeitverzug beim Kapazitätsausbau kann Marktanteile kosten.
- Bewertung: Die Aktie wird faktisch wie ein Hochrisiko-Turnaround gespielt. Eine nachhaltige Erholung hängt daran, ob das Management die gemeldeten Probleme in der Waferfertigung zügig in den Griff bekommt.
Damit bleibt Wolfspeed ein spekulativer Titel mit hoher Schwankungsbreite, bei dem die kurzfristige Kursentwicklung maßgeblich von Fortschritten bei der Skalierung der Produktion bestimmt werden dürfte.
Wolfspeed-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Wolfspeed-Analyse vom 12. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Wolfspeed-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Wolfspeed-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 12. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Wolfspeed: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...




