XRP: Richtungszone

Die Kryptowährung XRP kämpft um den Ausbruch über 2 US-Dollar, während starke institutionelle Nachfrage durch ETFs und klare Regulierung fundamentalen Rückenwind bieten.

Die Kernpunkte:
  • Technischer Widerstand an der 2-Dollar-Marke
  • ETF-Zuflüsse seit Start ohne Unterbrechung
  • Netzwerkaktivität erreicht neues Hoch
  • Rechtliche Klarheit nach SEC-Vergleich

XRP steht am 15. Dezember 2025 an einer spannenden Weggabelung: Fundamental sammelt die Kryptowährung Rückenwind durch starke ETF-Zuflüsse, hohe Netzwerkaktivität und klare Regulierung. Technisch trifft der Kurs jedoch immer wieder auf Widerstand an der psychologisch wichtigen Marke von 2 US-Dollar. Entscheidend ist nun, ob die Käufer diese Hürde überwinden oder die jüngste Schwächephase sich verlängert.

Technische Lage: Deckel bei 2 Dollar

Der XRP-Kurs bewegt sich aktuell knapp unterhalb der Marke von 2 US-Dollar, nachdem die Kryptowährung in den vergangenen Tagen erneut nachgegeben hat. Auffällig: Die Distanz zum 52‑Wochen-Hoch von 3,04 US-Dollar beträgt rund 35 %, während XRP nur knapp über dem jüngsten Jahrestief notiert – ein Zeichen anhaltenden Drucks.

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Die Marke von 2 US-Dollar hat sich in den vergangenen Wochen als klarer Widerstand herauskristallisiert. Drei Versuche, diese Zone nachhaltig zu überwinden, sind gescheitert. Marktbeobachter werten das als Zeichen, dass eher verteilt als akkumuliert wird. Technisch ergibt sich damit ein enger Korridor:

  • Kurzfristiger Widerstand: rund 2,00 US-Dollar
  • Nahe Unterstützung: Bereich um 1,97–1,98 US-Dollar
  • Nächste stärkere Unterstützung: 1,90–1,92 US-Dollar
  • 50‑Tage-Durchschnitt: rund 2,23 US-Dollar (Kurs aktuell deutlich darunter)

Der RSI liegt mit etwa 29 im überverkauften Bereich. Das signalisiert kurzfristig eine mögliche Erholung, unterstreicht aber zugleich die technische Schwäche der vergangenen Wochen.

ETF-Zuflüsse: Stabile Nachfrage aus den USA

Während der Kurs schwächelt, senden die US‑Spot‑ETFs für XRP ein deutlich anderes Signal. Seit ihrem Start am 13. November 2025 verzeichnen sie 30 Handelstage in Folge Nettozuflüsse – ohne einen einzigen Tag mit Abflüssen.

Die wichtigsten Eckdaten:

  • Kumulative Nettozuflüsse: rund 975 Mio. US‑Dollar (per 12. Dezember)
  • Verwaltetes Vermögen: etwa 1,18 Mrd. US‑Dollar
  • Zuflüsse in der letzten Woche: 87,46 Mio. US‑Dollar
  • Kein einziger Tag mit Nettoabflüssen seit Start

Im Vergleich zu Bitcoin- und Ethereum-ETFs, die im gleichen Zeitraum mehrfach Abflüsse hinnehmen mussten, wirkt XRP hier deutlich stabiler. Das spricht dafür, dass ein Teil der Investoren XRP als strukturelle Beimischung in regulierten Vehikeln nutzt, statt nur kurzfristige Trades zu fahren.

Größere Anbieter wie Canary Capital, Grayscale, Bitwise und Franklin Templeton dominieren die Zuflüsse. Der Analyst Mati Greenspan sieht den Weg in Richtung und über die Marke von 1 Mrd. US‑Dollar ETF-Volumen „bereits freigeräumt“ – ein Hinweis darauf, dass der institutionelle Trend intakt ist.

On-Chain-Daten: Hohe Aktivität im Netzwerk

Parallel zu den ETF-Zuflüssen zeigt auch das XRP‑Netzwerk selbst eine rege Nutzung.

Transaktionen und Netzwerkgeschwindigkeit

Am 2. Dezember 2025 erreichte die sogenannte Velocity des XRP Ledgers (XRPL) mit 0,0324 ein neues Hoch. Diese Kennzahl misst, wie häufig Tokens im Netzwerk den Besitzer wechseln. Der Anstieg deutet darauf hin, dass XRP verstärkt zirkuliert und nicht überwiegend in Wallets „geparkt“ wird.

Hinzu kommt: Das Netzwerk verarbeitet derzeit etwa 2 Millionen Transaktionen pro Tag, rund drei Viertel davon werden in unter fünf Sekunden abgewickelt. Das unterstreicht, dass XRP über die reine Spekulation hinaus im Zahlungsverkehr eingesetzt wird.

Verhalten der Großanleger

Bei den großen XRP‑Wallets ergibt sich ein gemischtes Bild:

  • Die Zahl der Wallets mit mehr als 100 Mio. XRP ist in den letzten acht Wochen um 20,6 % gesunken.
  • Gleichzeitig haben verbleibende Großhalter ihre Bestände auf über 48 Mrd. Tokens ausgebaut – ein Siebenjahreshoch.
  • Insgesamt stiegen die Bestände dieser „Wale“ um 17 %, obwohl der XRP‑Preis im gleichen Zeitraum um rund 3,6 % zurückging.

Das legt nahe, dass einzelne sehr große Adressen ihre Positionen konzentrieren, während kleinere Großwallets eher reduzieren.

Regulierung und Infrastruktur: Rückenwind für die Story

Auf der fundamentalen Seite profitiert XRP von mehreren regulatorischen und institutionellen Entwicklungen.

SEC-Vergleich bringt Klarheit

Ein wichtiger Meilenstein war der Vergleich zwischen Ripple und der US‑Börsenaufsicht SEC im August 2025. Die Einigung stellt klar, dass XRP selbst nicht als Wertpapier eingestuft wird, auch wenn Ripple eine Strafe von 125 Mio. US‑Dollar zahlen muss. Diese rechtliche Klarheit reduziert das Risiko für institutionelle Investoren und dürfte ein zentraler Treiber der ETF‑Zuflüsse sein.

Banklizenz und neue Einsatzfelder

Zusätzlich hat das US‑Amt für Bankenaufsicht (OCC) Ripple eine bedingte US‑Banklizenz erteilt. Das eröffnet neue Anwendungsfälle: Finanzinstitute, die mit dem Ripple‑Dollar RLUSD arbeiten, können diesen in XRP tauschen – etwa für Devisenbrücken, Liquiditätsmanagement oder grenzüberschreitende Zahlungen.

Ripple meldet zudem ein wachsendes Transaktionsvolumen in seinem On‑Demand‑Liquidity‑Dienst: Monatlich werden derzeit rund 2,7 Mrd. US‑Dollar über neue Korridore in Brasilien, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten abgewickelt. XRP bleibt damit zentraler Bestandteil der Zahlungsinfrastruktur des Unternehmens.

Makroumfeld: Zinsen und Risikoappetit

Das übergeordnete Marktumfeld liefert gemischte Signale für riskantere Anlagen wie Kryptowährungen.

Die US‑Notenbank hat ihren Leitzins in diesem Jahr bereits zum dritten Mal um 25 Basispunkte gesenkt und liegt nun im Korridor von 3,5–3,75 %. Das stützt zwar grundsätzlich Risikoassets, doch innerhalb der Fed gibt es weiter Bedenken wegen der Inflation. Diese innere Spannung bremst den Optimismus und limitiert die Anschlusskäufe in spekulativeren Segmenten.

Hinzu kommt Unsicherheit rund um die Bank of Japan. Für den 19. Dezember wird ein Zinsschritt um 25 Basispunkte auf 0,75 % erwartet. Marktteilnehmer fürchten, dass es zu einem Abbau von Yen‑Carry‑Trades kommen könnte – ähnlich wie im Sommer 2024. Ein solcher Umschichtungsdruck würde tendenziell auf risikoreiche Anlagen drücken, wovon auch XRP nicht komplett entkoppelt wäre.

Ausblick: Entscheidung zwischen 1,97 und 2,01 US‑Dollar

Aus technischer Sicht steuert XRP auf eine Richtungsentscheidung zu. Der relevante Bereich ist eng gesteckt:

  • Bullisches Szenario:
    Gelingt ein nachhaltiger Ausbruch über 2,01 US‑Dollar, wäre Platz für einen Schub in Richtung 2,15–2,20 US‑Dollar. Ein Anstieg über den 50‑Tage‑Durchschnitt bei etwa 2,23 US‑Dollar würde ein kurzfristiges Trendwendesignal liefern. In Verbindung mit den starken ETF‑Zuflüssen und der hohen Netzwerkaktivität bleiben mittelfristig Marken um 2,35–2,50 US‑Dollar erreichbar.

  • Bärisches Szenario:
    Fällt die Unterstützung bei rund 1,97 US‑Dollar, rückt der Bereich um 1,90–1,92 US‑Dollar als nächste Haltezone in den Fokus. Ein Bruch unter das Novembertief bei 1,82 US‑Dollar würde die aktuelle mittelfristig positive Struktur klar beschädigen. Wiederholte Abweisungen an der 2‑Dollar‑Marke bei gleichzeitig erhöhtem Volumen würden bestätigen, dass Verkäufer weiterhin klar den Ton angeben.

In den kommenden Tagen dürften vor allem zwei Faktoren den Ton angeben: die Entscheidung der Bank of Japan am 19. Dezember und die Fortsetzung oder Unterbrechung der ETF‑Zuflüsse. Bleibt der institutionelle Kapitalstrom stabil und schwächt sich der Makrodruck nur moderat ab, steigen die Chancen, dass XRP die 2‑Dollar‑Marke überwinden und mit einem festeren technischen Bild in das Jahr 2026 starten kann.

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