Zentralbanken im Zinswende-Modus: RBA vor Schlüsselentscheidung

Australiens Notenbank erwartet Leitzinssenkung, während Handelskonflikte und Arbeitsmarktschwäche globale Märkte belasten. Die RBA-Entscheidung könnte Richtungsweiser für weitere Zinsanpassungen sein.

Die Kernpunkte:
  • RBA plant Leitzinssenkung auf 3,60 Prozent
  • Handelskonflikte erhöhen Marktunsicherheiten
  • Schwächere Arbeitsmärkte weltweit
  • Aussie-Dollar unter Druck

Die globalen Finanzmärkte befinden sich in einer entscheidenden Phase monetärer Neuorientierung. Während die Reserve Bank of Australia vor ihrer dritten Zinssenkung des Jahres steht, verdeutlichen sich die komplexen Zusammenhänge zwischen Handelspolitik, Inflation und geldpolitischen Entscheidungen weltweit immer stärker.

Australiens Zinswende nimmt Fahrt auf

Die RBA dürfte bei ihrer Sitzung am 12. August den Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,60 Prozent senken. Diese Erwartung fußt auf deutlich abgekühlten Inflationsdaten im zweiten Quartal und einem schwächelnden Arbeitsmarkt. Nach der überraschenden Zinspause im Juli stehen die Märkte diesmal auf eine Lockerung ein.

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"Die jüngsten Daten zu Wachstum und Inflation fielen weicher aus als erwartet, was für eine Lockerung spricht", so Analysten der ING Bank. Westpac-Experten prognostizieren sogar mindestens drei weitere Senkungen ähnlichen Ausmaßes nach der August-Entscheidung.

Die neue neunköpfige Monetary Policy Board der RBA hat jedoch bereits für Überraschungen gesorgt. Erst im Juli überraschte das Gremium mit einem gespaltenen 6:3-Votum für eine Zinspause, nachdem Investoren fest mit einer Senkung gerechnet hatten. Diese Unberechenbarkeit resultiert aus der Neustrukturierung des Entscheidungsgremiums, das nun mehrheitlich aus externen Mitgliedern besteht.

Internationale Spannungsfelder prägen Marktbewegungen

Parallel zu den australischen Entwicklungen steht der globale Finanzmarkt unter dem Einfluss eskalierender Handelskonflikte. Die am 12. August ablaufende Frist für ein US-chinesisches Handelsabkommen sorgt für zusätzliche Nervosität. Märkte preisen bereits eine weitere 90-tägige Verlängerung der Verhandlungen ein.

Bemerkenswert ist dabei die ungewöhnliche Vereinbarung zwischen den Chip-Herstellern Nvidia und AMD mit der US-Regierung: Beide Unternehmen sollen 15 Prozent ihrer China-Umsätze an Washington abführen, um Exportlizenzen für KI-Chips zu erhalten. Diese außergewöhnliche Praxis wirft grundsätzliche Fragen über die neue Handelspolitik auf.

Währungen unter Druck

Der australische Dollar zeigt sich vor der RBA-Entscheidung schwach und notiert bei 0,6515 US-Dollar. Niedrigere Zinsen und eine taubenhaftere Rhetorik der Zentralbank dürften den Aussie weiter belasten. Gleichzeitig stabilisiert sich der US-Dollar-Index bei 98,25 Punkten vor den wichtigen Inflationsdaten am Dienstag.

Die chinesischen Wirtschaftsdaten verstärken die globalen Unsicherheiten: Während die Verbraucherpreise im Juli stagnierten, fielen die Erzeugerpreise stärker als erwartet um 3,6 Prozent. Diese anhaltende Deflation auf Produzentenebene signalisiert schwächelnde Binnennachfrage und belastet die Rohstoffmärkte.

Arbeitsmarkt-Schwäche breitet sich aus

Nicht nur Australien kämpft mit Arbeitsmarktproblemen. In Großbritannien meldeten Arbeitgeber die schwächsten Einstellungsabsichten seit der Corona-Pandemie. Nur 57 Prozent der Privatunternehmen planen Neueinstellungen in den nächsten drei Monaten – ein deutlicher Rückgang, der die Bank of England in ihrer vorsichtigen Haltung bestärken dürfte.

Die Neuseeland-Zentralbank reagiert bereits drastisch auf Budgetkürzungen und plant den Abbau von etwa einem Fünftel ihrer Belegschaft. 142 Stellen sollen bis Oktober gestrichen werden, nachdem die Regierung das Betriebsbudget um 25 Prozent kürzte.

Ausblick: Volatilität bleibt bestimmend

Die kommenden Tage werden entscheidend für die Marktrichtung. Während die US-Inflationsdaten am Dienstag Hinweise auf die Fed-Politik liefern könnten, steht die RBA-Entscheidung als Gradmesser für die internationale Zinswende. Der Nikkei-Index nähert sich derweil seinen Allzeithochs und profitiert von der anhaltenden Dollarschwäche.

Die Kombination aus geldpolitischen Lockerungserwartungen, Handelsunsicherheiten und schwächelnden Arbeitsmärkten dürfte die Volatilität hoch halten. Investoren müssen sich auf weitere Überraschungen einstellen – besonders von Zentralbanken, die ihre Kommunikationsstrategie noch nicht vollständig an neue Entscheidungsstrukturen angepasst haben.

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