Zölle: Globale Handelsspannungen eskalieren
US-Finanzminister kündigt entscheidende Gespräche mit China an, während Bank of America vor Stagflation und steigenden Zöllen warnt. Die Märkte reagieren nervös.

- Drohung mit Strafzöllen von 100 Prozent auf russisches Öl
- Bank of America warnt vor Stagflation bis 2026
- Inflationsrisiko steigt durch höhere Zölle
- Stockholmer Gespräche als möglicher Wendepunkt
Die internationalen Finanzmärkte geraten unter Druck, während sich die Handelsspannungen zwischen den USA und ihren Wirtschaftspartnern verschärfen. US-Finanzminister Scott Bessent kündigt für nächste Woche entscheidende Gespräche mit chinesischen Vertretern in Stockholm an – doch die Ausgangslage ist angespannt wie lange nicht.
Handelspolitik als Marktrisiko
Bank of America warnt vor einer dramatischen Eskalation: Die jüngsten Zollankündigungen könnten die effektive ZollRate um rund fünf Prozentpunkte auf nahezu 16 Prozent katapultieren. "Selbst mit einer Trump-Entspannung werden die Zölle möglicherweise nicht auf die Tiefststände des US-China-Abkommens vom Mai zurückgehen", so die Analysten.
Besonders brisant: Bessent droht bereits mit Strafzöllen von 100 Prozent auf Waren aus Ländern, die weiterhin russisches Öl kaufen – eine direkte Kampfansage an China und Indien. Die makroökonomischen Folgen wären verheerend: Ein Anstieg der Zollrate um fünf Prozentpunkte würde laut Bank of America das Inflationsrisiko um 30 Basispunkte erhöhen und das Wachstum entsprechend dämpfen.
Stagflation bis 2026 möglich
Die Gefahr einer Stagflation – der toxischen Kombination aus steigenden Preisen und schwachem Wachstum – wird immer realer. Bank of America sieht die Wahrscheinlichkeit stagflationärer Bedingungen bis ins Jahr 2026 steigen. Für die US-Notenbank Fed bedeutet das eine Zwickmühle: Die Analysten erwarten, dass die Fed "eingefroren" bleibt und in diesem Jahr keine Zinssenkungen vornimmt.
Diese Einschätzung wird durch globale Entwicklungen gestützt. Bank of England-Gouverneur Andrew Bailey bestätigte, dass steigende Staatsanleiherenditen ein weltweites Phänomen sind: "Die Entwicklung in diesem Land ist keineswegs außergewöhnlich im Vergleich zu anderen Märkten." Die Ursachen sieht Bailey in handelspolitischen Unsicherheiten und Sorgen über die künftige Staatsverschuldung.
Widersprüchliche Signale aus Washington
Während Bessent öffentlich von "konstruktiven" Gesprächen mit China spricht und hofft, dass Peking seine "Überproduktion zurückfährt", bereitet sich Washington gleichzeitig auf eine Verschärfung der Sanktionspolitik vor. Die bipartisan unterstützte Gesetzgebung für 100-Prozent-Zölle zeigt: Der Handelskrieg könnte sich zu einem globalen Wirtschaftskonflikt ausweiten.
Für europäische Partner wird der Druck ebenfalls größer. Bessent fordert die EU auf, bei den Sekundärsanktionen gegen russisches Öl mitzuziehen: "Es wird sehr wichtig sein, dass die Europäer, die große Töne über Russland-Sanktionen gespuckt haben, bereit sind, diese hohen Sekundärzölle zu verhängen."
Märkte in Alarmbereitschaft
Die Unsicherheit spiegelt sich bereits in den Märkten wider. Während die ECB laut ING-Analysten keinen Druck für Juli-Zinssenkungen sieht, zeigen sich in Großbritannien alarmierende Inflationssignale: Die Lebensmittelpreise stiegen auf 5,2 Prozent – den höchsten Stand seit Januar 2024.
Die Bank of America bestätigt, dass ihre Zollschätzungen eng mit den tatsächlichen Erhebungen übereinstimmen. Bei chinesischen Importen erreichten die Abgaben im Mai bereits knapp 46 Prozent.
Ausblick: Punkt ohne Wiederkehr?
Die kommenden Stockholmer Gespräche könnten zum Wendepunkt werden. Während Bessent von möglichen Handelserleichterungen mit Japan spricht, droht gleichzeitig eine beispiellose Eskalation der globalen Handelskonflikte. Die Märkte stehen vor der Frage: Führt die neue US-Handelspolitik in eine Phase kontrollierten Wandels oder in eine destruktive Spirale aus Inflation und Wachstumsschwäche?
Die Antwort darauf wird nicht nur die Beziehungen zwischen Washington und Peking prägen, sondern die gesamte Weltwirtschaft erschüttern.
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