Zollkrieg: Märkte zwischen Hoffnung und Angst

Globale Finanzmärkte reagieren mit gemischten Signalen auf verschärfte Handelskonflikte, während US-Aktien neue Höchststände erreichen. Experten erwarten erhöhte Volatilität.

Die Kernpunkte:
  • US-Zolldrohungen gegen über 20 Länder verschärft
  • Technologiefonds profitieren von KI-Euphorie
  • EZB warnt vor Inflationseinbruch durch Handelskrieg
  • S&P 500 trotz Unsicherheit auf Rekordhoch

Die globalen Finanzmärkte navigieren durch ein komplexes Spannungsfeld aus Handelskonflikten und wirtschaftlicher Unsicherheit. Während US-Präsident Donald Trump seine Zolldrohungen bis zum 1. August verlängerte, reagierten Investoren weltweit mit vorsichtigem Optimismus – doch die Nervosität bleibt spürbar.

Anlegerverhalten im Zeichen der Zollunsicherheit

Die Kapitalmärkte zeigen ein gespaltenes Bild: Globale Aktienfonds verzeichneten in der Woche bis zum 9. Juli zwar den zweiten wöchentlichen Zufluss in Folge mit 10,21 Milliarden Dollar, doch dies war deutlich weniger als die 37,54 Milliarden Dollar der Vorwoche. Besonders auffällig: US-Aktienfonds erlebten einen drastischen Rückgang der Zuflüsse von 31,6 auf nur noch 2,1 Milliarden Dollar.

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„Die Investoren schauen über die kurzfristige Unsicherheit hinweg und blicken auf bessere Fundamentaldaten zum Jahresende", erklärt Chris Fasciano, Chefmarktstratege bei Commonwealth Financial Network. Diese Haltung spiegelt sich in den Sektoren wider: Technologiefonds profitierten weiterhin von der KI-Euphorie und zogen 1,8 Milliarden Dollar an, während Gesundheitsfonds 1,06 Milliarden Dollar verloren.

Handelspolitische Spannungen eskalieren

Trump kündigte drastische Zölle von bis zu 50 Prozent auf Waren aus über 20 Ländern an, darunter eine 35-prozentige Abgabe auf kanadische Güter. Kanada, trotz robuster Arbeitsmarktdaten mit 83.000 neuen Stellen im Juni, sieht sich bereits den Auswirkungen gegenüber. Die kanadische Arbeitslosenquote sank überraschend auf 6,9 Prozent, doch die Zolldrohungen überschatten diese positive Entwicklung.

Brasilien passte seine Wachstumsprognose für 2025 auf 2,5 Prozent an, erwartet aber für 2026 eine Verlangsamung auf 2,4 Prozent. Das Finanzministerium betont, dass die neuen 50-prozentigen Zölle noch nicht in die Berechnungen eingeflossen sind und deren Auswirkungen begrenzt bleiben dürften.

Europäische Geldpolitik unter Druck

Die Europäische Zentralbank signalisiert Bereitschaft zu weiteren Lockerungen, sollten die Handelsspannungen das Wachstum belasten. EZB-Ratsmitglied Fabio Panetta warnte vor den desinflationären Risiken der internationalen Handelskonflikte. Mit einer prognostizierten Inflation von nur 1,4 Prozent Anfang 2026 sieht sich die EZB einem schwierigen Balanceakt gegenüber.

Deutschland versucht derweil mit einem 46-Milliarden-Euro-Steuererleichterungspaket gegenzusteuern. Finanzminister Lars Klingbeil verspricht „starke Investitionsanreize" und verbesserte internationale Wettbewerbsfähigkeit, während die deutsche Wirtschaft vor einem dritten Rezessionsjahr in Folge steht.

Börsenrally trotz Unsicherheit

Paradoxerweise erreichten die US-Märkte neue Rekordstände. Der S&P 500 legte seit April 26 Prozent zu, während Nvidia als erstes Unternehmen die 4-Billionen-Dollar-Marktkapitalisierung durchbrach. Die bevorstehende Berichtssaison wird zeigen, ob Unternehmen die Zollunsicherheit erfolgreich managen können.

„Der Markt hat eingepreist, dass Washington Deals mit Handelspartnern wie Japan und Südkorea abschließt", analysiert Anthony Saglimbene von Ameriprise Financial. „Wenn das nicht passiert, könnte es zu höherer Volatilität kommen."

Ausblick: Verhandlungen als Hoffnungsträger

Die Märkte setzen darauf, dass die verlängerte Verhandlungsfrist bis August tatsächlich zu Kompromissen führt. Money-Market-Fonds verzeichneten robuste Zuflüsse von 44,97 Milliarden Dollar, was die Vorsicht der Anleger unterstreicht. Gleichzeitig zeigen Schwellenländer-Aktienfonds mit 3,67 Milliarden Dollar Zuflüssen – dem höchsten Wert seit Oktober 2024 – dass Investoren Chancenseits der direkten Handelskonfliktlinien suchen.

Die kommenden Wochen werden entscheidend: Können die Verhandlungen die Märkte beruhigen, oder führt die Umsetzung der Zolldrohungen zu der befürchteten Volatilität?

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