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Gazprom: Dividende gestrichen – Aktie im freien Fall

Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges befinden sich Aktionäre der russischen Gazprom zwischen Himmel und Hölle. Die entsprechenden Sanktionen haben dazu geführt, dass Gazprom-Aktien seit März nicht mehr an den außerrussischen Börsen gehandelt werden.

Natürlich besteht theoretisch weiterhin die Möglichkeit, ADRs, die bislang üblicherweise gehandelt wurden, in Stammaktien an einer russischen Börse umzuwandeln. Doch gerade für Kleinanleger ist das ein fast aussichtsloses Unterfangen.

Russischer Staat am Drücker

Nun kommt noch hinzu, dass Gazprom seinen Aktionären eine große Kröte zu schlucken gibt. Denn der russische Energieriese hat angekündigt, dass es für das vorangegangene Jahr keine Dividende geben wird. Begründet wird dies damit, dass das laufende Investitionsprogramm im russischen Gasnetz wie auch höhere Steuerforderungen der Regierung Vorrang hätten.

Ursprünglich hatte Gazprom geplant, angesichts eines sehr hohen Jahresgewinns 2021 die Rekorddividende von 52,53 Rubel je Aktie ausschütten. Das wäre rund ein Euro nach jetzigem Wechselkurs. Interessant dabei das Abstimmungsergebnis. Denn die Ablehnung der Dividendenausschüttung wurde in der Hauptsache durch die Anteile des russischen Staates dargestellt. In der Folge haben viele Kleinaktionäre ihre Gazprom-Aktien, soweit möglich, aus den Depots geworfen. Was bei Gazprom zu einem Verlust von mehr als 30% an der russischen Börse in kürzester Frist führte.

Kaum Zukunftsperspektiven

Fazit: War die Aktie schon vor der Ukraine-Krise dem Wohl und Wehe des russischen Staates ausgeliefert, wird durch die jüngsten Entscheidungen klar, dass sich daran auch in Zukunft nichts Wesentliches ändern wird. Aktuell ist es kaum vorstellbar, dass ausländische Aktionäre hier noch zu ihrem Recht kommen. Man muss es leider so formulieren: Die Gazprom-Aktie ist zumindest für ausländische Investoren wohl ein Totalverlust und russische Kleinanleger sind der Spielball staatlicher Interessen.