Wacker Chemie: Hervorragende Zahlen, aber ein großes Risiko droht

Die Aktie des Spezialchemieunternehmens Wacker Chemie hat auf die Veröffentlichung der Zahlen für das zweite Quartal mit einem Sprung auf zeitweise fast 150 Euro reagiert, aktuell aber wieder 144,70 Euro. Droht also die Kurserholung zu verpuffen?

Hervorragende Geschäfte in allen Sparten

Wacker Chemie ist ein weltweit tätiges Chemielieferant, das wichtige Vorprodukte herstellt. Die Produkte können in Polysilicium, Silicone, Polymere sowie Klebstoffe und Beschichtungen untergliedert werden. In allen Sparten konnte ein hoher Zuwachs erreicht werden.

Diese hohe Nachfrage schlug sich in den hervorragenden Zahlen des zweiten Quartals nieder. Der Umsatz wuchs um 45 % auf 2,2 Mrd. Euro. Der Gewinn hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum verdoppelt.

Wacker Chemie übt sich in Optimismus

Für das restliche Geschäftsjahr ist das Unternehmen zuversichtlich. Man erwartet einen Umsatz von 8 bis 8,5 Mrd. Euro, sowie einen Gewinn von 1,8 bis 2,3 Mrd. Euro. Die höheren Preise für Rohstoffe sowie steigende Energiepreise wurden dabei berücksichtigt. Da die Produkte von Wacker Chemie sehr gefragt sind, können die gestiegenen Kosten weitergereicht werden.

Obwohl die Unternehmensentwicklung sehr positiv ist, gibt es seitens der Analysten sehr unterschiedliche Einschätzungen. J.P. Morgan ist mit einem Zielkurs von 126 Euro sehr pessimistisch, die DZ Bank erwartet einen Kurs von 205 Euro. Das mittlere Kursziel beträgt 170 Euro.

Die unterschiedlichen Einschätzungen dürften mit den unterschiedlichen Beurteilungen der Gasversorgung zusammenhängen. Auch wenn das Unternehmen für das restliche Geschäftsjahr optimistisch ist, leidet es wie die meisten Unternehmen unter der drohenden Rezession. Sollte es zu einer Gasreduzierung kommen, verpuffen auch die positiven Geschäftszahlen.

Was ist von der Aktie zu erwarten?

Anleger sollten die Aktie vorerst meiden, das Risiko einer Rezession ist zu groß. Die Aktie dürfte sich in einer Range von 135 bis 155 Euro bewegen.