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Wall Street Nachlese: Mit Tesla, Micron Technology, Western Digital, Taiwan Semiconductor, Nikola, Baidu und Alibaba

Einen Tag früher als Deutschland startete die Wall Street schon aus dem langen Oster-Wochenende in die neue Börsenwoche. Dies allerdings eher verhalten, da in dieser Woche unter anderem Inflationszahlen kommen (siehe unseren Wochenausblick).

Generell unter Abgabedruck gerieten wieder einmal Technologiewerte, angeführt unter anderem von Apple und Alphabet. Auch Tesla kam nach der Ankündigung weiterer Preissenkungen mit Verlusten. Aber es gab auch deutliche Gegenpositionen bei anderen Tech-Werten.

Insgesamt konnte der Markt trotz des verhaltenen Staates eine hohe relative Stärke zeigen. So war der S&P 500 zum Handelsbeginn zeitweise auf rund 4.072 Punkte gefallen, rund 0,8% unter dem Vorhandelswert. Am Ende schaffte der marktbreite Index dann doch ein leichtes Plus von 0,1% auf 4.109,11 Punkte. Auch beim Dow Jones gab es einen Tagesgewinn, auch dieser fiel mit 101 Punkten bzw. 0,3% auf 33.586,52 Zähler eher moderat aus. Der Nasdaq Composite büßte 0,03% auf 12.084,36 Punkte ein.

Aktien im Fokus

Der E-Auto-Produzent Tesla kündigte an, dass man in den USA weitere Preissenkungen für seine Fahrzeuge durchführen wolle. Das ist schon die fünfte Preissenkung seit Jahresbeginn. Damit reagiert das Unternehmen auf geringere Subventionen für sein Model 3 durch die US-Regierung. Außerdem kündigte Tesla an, dass man eine neue Megafactory in Shanghai bauen wolle mit einer Kapazität von 10.000 Megapack-Batterien pro Jahr. Die Aktie verlor gestern 0,3%.

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Deutlich im Aufwind dagegen Micron Technology. Die Aktie konnte sich um 8% verbessern, nachdem der Wettbewerber Samsung Electronics angekündigt hatte, in näherer Zukunft seine Produktion von Speicherchips zu kürzen. Das weckt die Hoffnung, dass insbesondere der Markt für Speicherchips zunehmend wieder in ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage kommt. Der Konkurrent Western Digital konnte mit einem Tagesplus von 8,2% ebenfalls von dieser Nachricht profitieren.

Im Gegenzug verlor Taiwan Semiconductor 1,3%. Damit reagierte der Markt auf die Nachricht, dass man das erste Mal seit vier Jahren einen Rückgang bei den monatlichen Umsätzen gesehen habe. Dass sich das Minus relativ moderat zeigte, lag dabei wohl auch an der Bank of America, die ihr Kursziel für die Aktie von 105 Dollar auf 115 Dollar an hob. Damit ist die Bank of America derzeit am optimistischen unter den Analysten-Kurszielen. Der Durchschnitt liegt bei 96,48 Dollar.

Einen Tagesverlust von 2,46% musste der Anbieter von elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen Nikola verbuchen. Die Analysten von Evercore ISI hatten einerseits ihre Empfehlung als „In line“ bestätigt, andererseits aber trotzdem ihr Kursziel für die Aktie von bislang 2 Dollar auf 1 Dollar glatt halbiert. Mit einem Kurs von derzeit 1,19 Dollar ist Nicola allerdings davon nicht mehr so weit entfernt, weshalb sich die entsprechenden Kursverluste so moderat ausnahmen.

Für die chinesische Baidu war der neue Wochenstart ziemlich misslungen. Nicht nur, dass man sich mit Fake-Apps für sein KI-Chatbot Ernie herumschlagen muss. Hinzu kam die Meldung, dass nun auch Alibaba seinen eigenen KI-Bot in alle seine Produkte integrieren will. Die Aktie von Baidu verlor gestern 4,1% während Alibaba 1,2% abgab. Allerdings dürften das nur Gewinnmitnahmen gewesen sein, nachdem die Aktie schon Ende letzter Woche deutlich auf die Ankündigung des eigenen Chat-Bot reagiert hatte.