Mercedes-Benz: Kuwait verkauft – muss man sich Sorgen machen?

Diese Nachricht lässt aufhorchen: Der kuwaitische Staatsfonds Kuwait Investment Authority hat quasi über Nacht ganze 20 Millionen Mercedes-Benz-Aktien abgestoßen, was für ihn einen Erlös von knapp 1,4 Milliarden Euro bedeutet. Damit schmilzt der bisherige Anteil von 6,84% auf unter 5% ab.

Wie Mercedes-Benz mitteilte, hätte man im Vorfeld davon Kenntnis gehabt. Der Verkauf soll nur einer besseren Diversifizierung der Beteiligung des kuwaitischen Staatsfonds dienen. Dieser ist seit fast 50 Jahren an Mercedes beteiligt und hatte damit natürlich auch die jüngsten kräftigen Kursgewinne mitmachen können. Wobei sich manche Marktteilnehmer fragen, warum der Ausstieg gerade jetzt kommt, wo Mercedes-Chef Ola Källenius den Konzern neu ausrichten will.

Mercedes will Luxus

Dieser hatte erst vor kurzem seinen Plan skizziert, Mercedes zum mit Abstand wertvollsten deutschen Unternehmen zu machen. D. h. konkret, dass man radikal auf Luxus setzen will. Källenius selbst hat durch die Blume das Ziel ausgegeben, dass Mercedes das Zehnfache des EBIT wert sein soll. Das wären rund 200 Milliarden Euro, so viel ist momentan kein deutscher Konzern auch nur annähernd wert.

Das Källenius Mercedes so auf Luxus trimmen will, ist natürlich nachvollziehbar und treibt auch die Konkurrenz von Audi und BMW um. Denn in der neuen automobilen Welt zählt die deutsche Ingenieurskunst bei Verbrennern nichts mehr. Jetzt muss man mit Design und Ausstattung und Entertainment punkten. Und das soll natürlich auch seinen Preis haben. Womöglich ist das den Kuwaitis nach den vorangegangenen Strategiewechseln in den letzten Jahrzehnten ein Wechsel zu viel, ohne sich aber mögliche Wachstumschancen entgehen zu lassen.

China bleibt dran

Was klar bleibt: Die beiden Großaktionäre BAIC und Lee Shu Fu (Geely) mit jeweils knapp 10% Anteil bleiben mit an Bord. Das eröffnet Mercedes weiterhin große Chancen, womöglich im chinesischen Markt auch mit seiner Luxus-Strategie punkten zu können. Denn dort wächst die vermögende Mittelschicht rasant an.

Fazit: Vor diesem Hintergrund ist der heutige Abschlag bei Mercedes-Benz sicherlich nachvollziehbar, aber wohl kaum trendwechselnd. Anleger sollten hier generell auf die 200-Tage-Linie achten, die derzeit bei rund 65,40 Euro verläuft. Ansonsten einfach weiter halten.

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