Wall Street Nachlese: Finanzkrise 2.0?! – Mit SVB, Signature Bank, First Republic, Western Alliance, Oracle, Docusign, Caterpillar und Gap

Die Wall Street in heller Aufregung: Viele Marktteilnehmer fragten sich am Freitag, ob wir jetzt am Beginn einer Finanzkrise 2.0 stehen könnten. Hintergrund hier der Kollaps der Silicon Valley Bank, die insbesondere aktiv bei der Startup-Finanzierung war. Diese wurde am Freitag von den Behörden geschlossen, nachdem Aber-Milliarden an Einlagegeldern abgezogen wurden.

Nun wird im Markt diskutiert, ob dieser zweitgrößte Zusammenbruch einer Bank und der größte seit der Finanzkrise als Fanal zu gelten hat, dass es im amerikanischen Finanzsektor ein erneutes systemisches Risiko geben könnte. Dabei richtet sich der Vorwurf auch an die US-Notenbank, die mit ihren schnellen und hohen Zinserhöhungen dazu beigetragen hätte, dass insbesondere stark Fremdkapital-finanzierte Unternehmen wie Startups in Liquiditätsschwierigkeiten geraten sind.

Das wird sicherlich in den nächsten Wochen in aller Ausführlichkeit aufgearbeitet werden. Kurzfristig heißt das auf jeden Fall, dass die Indices weiter unter erheblichem Druck stehen. So büßte am Freitag der Dow Jones um weitere 345 Punkte oder 1,07% auf 31.909,64 Punkte ein. Damit verbuchte er inzwischen den vierten Verlusttag in Folge und büßte auf Wochenbasis 4,44% ein. Das war die schlechteste Performance seit Juni.

Aber auch die anderen Indices stehend nicht besser da. Der S&P 500 verlor am Freitag 1,45% auf 3.861,59 Zähler. Sein Wochenverlust summiert sich damit auf 4,55%. Beim Technologie-Index Nasdaq Composite ergab sich ein Tagesverlust von 1,76% auf 11.138,89 Punkte. Hier ergab sich daraus eine Wochenperformance von -4,71%.

Aktien im Fokus

Natürlich ging das Blutbad bei den Finanzwerten weiter. Das betraf im Wesentlichen vor allen Dingen auch solche Banken, die sehr stark mit Technologieunternehmen bzw. Startups zu tun haben. Darüber hinaus natürlich auch diejenigen, die stark in der Krypto-Industrie verankert sind, nachdem am Vortag schon Silvergate Capital die Hände gehoben hat. In diesem Zusammenhang büßte gestern die Signature Bank 23% ein. Weitere Verluste verzeichneten auch die First Republic mit einem Abschlag von 19%, die Western Alliance Bancorp mit einem Verlust von sogar 45% und PacWest Bancorp verlor mehr als 30%.

Hier konnten auch andere Werte nicht gegenhalten. So auch Oracle, die 3,2% einbüßen. Der Software-Spezialist hatte zwar für das zurückliegende Quartal einen Gewinn je Aktie von 1,22 $ ausweisen können und damit um zwei Cent besser als erwartet abschneiden können. Doch die Umsätze blieben mit 12,40 Milliarden $ leicht unter den Markterwartungen.

Ebenfalls Verluste, und das auch sehr deutlich, verbuchte Docusign. Das Unternehmen, das eine Plattform für elektronische Signaturen betreibt, hatte zwar für das vierte Quartal die Erwartungen des Marktes übertreffen können. Allerdings wurde angekündigt, dass die Finanzvorständin Cynthia Gaylor im Laufe des Jahres zurücktreten werde. Gleichzeitig wurde die Aktie von J.P. Morgan von bislang Neutral auf Untergewichten zurückgestuft. Das brachte der Aktie gestern einen deutlichen Verlust von 19% ein.

Ebenfalls unter Druck der Baumaschinen-Riese Caterpillar. Dessen Aktie gab gestern 3% ab, nachdem die UBS den Wert von Neutral auf Verkaufen herabstufte. Begründung: Die Aktie sei überbewertet.

Und auch bei Mode-Filialisten Gap gab es einen Verlust. Das Unternehmen hatte einen deutlichen Quartalsverlust melden müssen und fallende Umsätze. Gleichzeitig gibt es derzeit eine hohe Fluktuation im Management und man ist immer noch auf der Suche nach einem neuen Vorstandschef. Das alles wurde dann im Markt mit einem Abschlag von 6% quittiert.

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