Wall Street Nachlese: Zinsgipfel in Sicht? – Mit Netflix, Block, Meta Platforms, Snap, Regeneron, Sanofi und Coinbase
Die hohe Volatilität am amerikanischen Aktienmarkt in den letzten Tagen setzte sich auch am Donnerstag fort. Dies als Reaktion auf die Fed-Zinsentscheidung am Mittwochabend. Wobei die Anleger sprichwörtlich in ein Wechselbad der Gefühle gestoßen wurden.
Zum einen hatte US-Notenbankchef Jerome Powell signalisiert, dass die Notenbank in der Nähe ihres Zinsgipfels sein könnte. Die entsprechenden Projektionen aus dem Gremium des Offenmarktausschusses signalisieren dabei nur noch eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte. Andererseits kassierte US-Finanzministerin Janet Yellen ihre, nach eigenen Aussagen missinterpretierte, Aussage ein, dass die US-Regierung alle Einlagen bei den Banken garantieren würde.
In dieser Gemengelage zeigten sich die Indices grundsätzlich zwar positiv, allerdings mit deutlichen Tagesschwankungen. Am Ende konnte der Dow Jones einen Tagesgewinn von knapp 74 Punkten oder 0,23% auf 32.105,25 Punkte verbuchen. Im Laufe des Handels hatte er allerdings schon mal ein Plus von über 480 Punkten ausweisen können. Auch der S&P 500 blieb mit einem Tages-Gewinn von 0,29% deutlich unter den Tages-Höchstkursen. Diese hatten einen Indexgewinn von rund 1,8% gesehen. Der S&P 500 schloss bei 3.948,72 Punkten, während der Nasdaq Composite sich um 1% auf 11.787,40 Punkte verbessern konnte. Auch hier lag der Index im Handelsverlauf schon mal 2,5% im Plus.
Aktien im Fokus
Die Aktie des Streaming-Marktführers Netflix konnte sich um über 9% verbessern. Hier sorgte der Bericht des Branchendienstes YipitData für neuen Schwung. Dessen neue Zahlen sagten aus, dass Netflix in Kanada seine Abozahlen deutlich hat verbessern können. Allerdings konnte das nicht weiter verifiziert werden.
Einen kräftigen Tagesverlust von fast 15% musste der Zahlungsdienstleister Block verkraften. Dieser ist ins Visier des Shortsellers Hindenburg Research geraten. Der Vorwurf: Einerseits würde die von Block betriebene Cash App dazu missbraucht, dass Betrüger Leuten das Geld aus den Taschen zieht und das Unternehmen selbst dagegen nicht vorgeht. Außerdem wirft Hindenburg Block vor, die Nutzerzahlen für die Cash App künstlich aufgebläht zu haben.
Zugewinne gab es bei den beiden Social-Media-Aktien Meta Platforms und Snap. Beide profitierten von einer Befragung des Konkurrenten TikTok vor dem Kongressausschuss für Energie und Handel. CEO Shou Zi Chew wurde regelrecht gegrillt hinsichtlich der Einflussnahme der Muttergesellschaft ByteDance, die enge Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas pflegt. Meta Platforms konnte am Ende zwar nur einen kleinen Gewinn von rund 0,1% ausweisen, hatte allerdings im Tagesverlauf auch schon ein Plus von 2,24% erreicht. Snap gewann über 3% hinzu. Dies alles natürlich in der Hoffnung, dass der Wettbewerber TikTok möglicherweise in den USA verboten wird.
Die beiden Pharma-Unternehmen Regeneron Pharmaceuticals und Sanofi konnten gestern kräftige Kursgewinne verbuchen. Regeneron verbesserte sich um rund 6,8%, während Sanofi um rund 6% zulegen konnte. Dies als Reaktion im Markt auf die Nachricht, dass das neue Asthma-Medikament Dupixent in einem laufenden Testverfahren die Studienziele erreicht habe.
Einen kräftigen Rückschlag erlitt dagegen die Krypto-Handelsplattform Coinbase. Deren Aktie brach um über 14% ein, nachdem man eine Warnung von der Wertpapieraufsicht SEC erhalten habe, dass die Gesellschaft womöglich das Aktienrecht verletzt habe. Allerdings ist nach Aussagen von Coinbase momentan noch relativ unklar, worauf sich diese Warnung der SEC bezieht. Allerdings hat gleichzeitig auch Oppenheimer seine Einstufung wegen der SEC-Warnung von bislang Outperform auf Perform zurückgestuft. Weitere könnten hier sicherlich folgen.
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