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Adler Group verschafft sich Luft: Aktie jetzt wieder ein Kauf?

Der ins Schleudern geratene Immobilienkonzern Adler Group kann sich etwas Luft verschaffen. Wie das Unternehmen mitteilte, hat man sich mit einer Gruppe von Gläubigern auf angepasste Bedingungen für die ausgegebenen Anleihen geeinigt. Diese Gruppe hält rund 45% der ausstehenden Anleihen.

Im Detail: Für die ausstehenden Anleihen wurde eine Verlängerung der Laufzeit um ein Jahr über den ursprünglichen Fälligkeitstermin am 26. Juli 2024 vereinbart. Die bis dahin aufgelaufenen Zinsen bzw. deren Zahlung soll bis zum 31. Juli 2025 aufgeschoben werden können. Gleichzeitig sollen die Anleihen mit einem um 2,75 Prozentpunkte höheren Zinssatz verzinst werden und es soll eine anteilige Besicherung geben.

Was Adler vereinbart hat

Demgegenüber haben die Gläubiger zugestimmt, dass Adler vorbehaltlich bestimmter Einschränkungen weitere Finanzverbindlichkeiten aufnehmen darf. Diese Einschränkungen betreffen unter anderem Dividenden und sonstige Zahlungen an Aktionäre. Bestätigt wurde auch, dass für die ausgehenden Wandelanleihen eine gesicherte Fremdfinanzierung im Volumen von 937,5 Millionen Euro vereinbart werden kann. Das entsprechende Darlehen hat eine endfällige Verzinsung von 12,5% mit einer Laufzeit bis 30. Juni 2025. Damit sollen die Finanzverbindlichkeiten der Gruppe wie auch der Tochtergesellschaften Adler Real Estate und Consus Real Estate refinanziert werden.

Den Kapitalgebern wird dabei unter anderem das Recht eingeräumt, 25% der Aktien zum Preis von 0 Euro zu beziehen. Dieses Bezugsrecht besteht nach Inanspruchnahme des Darlehens sechs Jahre lang. Danach erfolgt ein Ausgleich in bar.

Aktie mit starker Erholung – aber auch nachhaltig?

Zusammenfasst: Adler gelingt es, mit diesen neuen Vereinbarungen sich einerseits frische Mittel zu besorgen, um Verbindlichkeiten tilgen bzw. zu refinanzieren. Andererseits verschafft man sich zeitlich wieder etwas Luft, auch wenn dies zu einem recht hohen Preis geschieht. Aber da hatte Adler wohl keine Wahl.

Jedenfalls erhöht sich damit durchaus die Chance, dass die Aktie bzw. das Unternehmen an einer Insolvenz vorbeischrammt, weshalb es bereits am vergangenen Freitag ein Kursfeuerwerk von fast 45% gab, das heute um weitere 6,4% ausgebaut werden kann. Im Handelsverlauf waren es sogar knapp 20%. Dennoch bleibt die Aktie höchst riskant und ist eigentlich nur etwas für sehr risikobewusste Anleger. Abzuwarten bleibt eh, ob die anderen Gläubiger mitziehen.