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DAX Rückblick: Mit BMW, Evotec, ThyssenKrupp, Adtran, Adva Optical, Daimler Truck, Puma und SMA Solar

Nach dem langen Oster-Wochenende startete der deutsche Aktienmarkt erfrischt in die verkürzte Handelswoche. Dabei blieb er aufgrund seines gezeigten Tagesplus in Sichtweite des Jahreshoch, was derzeit bei 15.737 Punkten liegt. Allerdings ergibt sich daraus noch keine richtige Trendaussage, da weiterhin die Handelsumsätze sehr dünn ausfielen.

Nach den vorangegangenen Feiertagen sicherlich nicht so überraschend. Hinzu kommt, dass erst im Verlauf der Woche entsprechende neue Meldungen von der Konjunkturseite wie auch von den Unternehmen, die in die Quartalsberichtssaison starten, zu erwarten sind.

Vor diesem Hintergrund konnte der DAX am Dienstag um 0,4% auf 15.655,17 Punkte zulegen. Der MDAX erreichte ein Plus von 0,9% auf 27.449,84 Zähler, während sich der SDAX ebenfalls um 0,9% auf 13.168,15 Punkte verbesserte. Im Gegentrend verlor der TecDAX 0,4% auf 3.308,04 Punkte. Damit folgte er den Vorgaben von der Wall Street, die schon am Montag gehandelt hatte. Auch dort hatten die Technologiewerte Abgaben verzeichnen müssen.

Aktien im Fokus

Nach der Vorlage der neuen Absatzzahlen im ersten Quartal konnte sich die Aktie von BMW um 2,3% verbessern. Wie das Unternehmen mitteilte, ging der Gesamtumsatz leicht um 1,5% zurück. Allerdings fokussierten sich die Anleger dann auf die Zahlen der verkauften Elektrofahrzeuge. Hier konnte BMW ein Plus von über 83% ausweisen. Vertriebsvorstand Pieter Nota erklärte, dass er nach einer positiven Entwicklung im März damit rechne, dass BMW auch im Gesamtjahr ein leichtes Wachstum auf Konzernebene erreichen könne.

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Unter starkem Abgabedruck stand dagegen Evotec. Der Wirkstoff-Forscher musste mitteilen, dass man vor den Osterfeiertagen Opfer eines Cyberangriffs geworden war. Obwohl man deshalb die IT-Systeme vom Netz genommen habe, würden die operativen Geschäfte unverändert weiterlaufen. Jetzt geht es erst einmal um die Aufklärung, was genau passiert ist und wie man sich dagegen zukünftig schützen kann. Außerdem ist noch nicht klar, was das Ganze an zusätzlichen Kosten verursacht. Die Anleger reagierten aufgrund der noch ungewissen Kosten mit einem Abschlag von 6,7%.

Im Gegenzug dazu konnte sich die Aktie von ThyssenKrupp um deutliche 5,3% verbessern. Der Chef der Rüstungssparte erklärte, dass es Zeit für eine Selbstständigkeit des Geschäftsbereiches Marine Systems geworden sei. Wie diese ablaufen könnte, dafür gibt es mehrere Szenarien. So wäre unter anderem auch ein Spin-off denkbar, wo die Anteile an die ThyssenKrupp-Aktionäre weitergegeben werden. Aber auch die Beteiligung von neuen Investoren wäre sicherlich vorstellbar.

Einen massiven Kurseinbruch musste der amerikanische Telekomausrüster Adtran verbuchen, der in Folge der mehrheitlichen Übernahme von Adva Optical Networking nicht nur in Deutschland notiert, sondern auch im MDAX ist. Adtran musste für das erste Quartal ein überraschend schwaches Ergebnis mitteilen, dass nicht nur hinter den Analystenprognosen zurückblieb, sondern auch hinter den eigenen Erwartungen. Das wurde am Markt mit einem Abschlag von über 24% bestraft. Die in der Übernahme nicht angedienten Aktien von Adva, die im SDAX notieren, verloren gut 4%.

Leichte Verluste musste Daimler Truck hinnehmen. Der Nutzfahrzeughersteller hatte ebenfalls seine Absatzzahlen für das erste Quartal gemeldet. Diese zeigten auf Konzernebene einen Zuwachs um 14,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 125.172 Einheiten. Allerdings blieb Daimler Truck damit deutlich unter den Vorquartalsergebnissen, als man insgesamt über 155.000 Einheiten absetzen konnte. Die Aktie büßte gestern 0,17% ein.

Eine deutlich stärkere Vorstellung konnte dagegen Puma vorzeigen. Die Aktie verbesserte sich um 3,35%, was mit Spekulationen zusammenhängt, dass der Sportartikelhersteller gut ins neue Jahr gestartet ist. Insbesondere könnte es deutliche Fortschritte beim Abbau der Lagerbestände gegeben haben. Puma wird wahrscheinlich seine Zahlen am 26. April präsentieren.

Leichte Enttäuschung gab es bei SMA Solar. Der Hersteller von Wechselstromrichtern hat zu seiner Hauptversammlung eingeladen und laut Tagesordnung soll der gesamte Gewinn aus dem letzten Jahr auf neue Rechnung vorgetragen werden. Heißt, es soll keine Dividende ausgeschüttet werden. Begründet wird dieser Vorschlag damit, dass man in diesem Jahr, wie auch beim Geschäftsbericht benannt, weiterhin mit einem starken Wachstum rechnet und beispielsweise den Umsatz um bis zu 50 % steigern will. Das würde Liquidität benötigen, um die Kapazitäten zu erweitern und deshalb soll es keine Dividende geben. Allerdings hält sich die Enttäuschung bei den Aktionären in Grenzen, was natürlich auch mit der hervorragenden Entwicklung der letzten Monate zusammenhängt. Gestern gab es deshalb nur einen Abschlag von 1,28%.