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Bayer nach Roundup-Einigung: Folgt jetzt der Ausbruch?

Es war das berühmte Damoklesschwert-Schwert, das schon seit vielen Monaten über der Aktie von Bayer hing. Die Gerichtsverfahren in den USA rund um den Unkrautvernichter Glyphosat stellten für viele Börsianer ein nicht einzukalkulieren Risiko dar. Ein Grund, warum diese Aktie auch während des Corona-Crashs fast halbiert wurde. Doch jetzt meldet sich Bayer mit Macht zurück. Denn:

Wie es sich schon in den vergangenen Wochen abgezeichnete, könnte Bayer zumindest für den Augenblick beim Thema Glyphosat eine Einigung erzielen. Das würde mehr Planungssicherheit für die weiteren finanziellen Perspektiven liefern.

Vergleich im Rahmen der Erwartungen?

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg zum Wochenbeginn meldete, soll Bayer sich mit einem Großteil der Glyphosat- bzw. Roundup-Kläger in den USA auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt haben. Zwar gibt es momentan nur mündliche Zusagen der Kläger-Anwälte. Aber in der Regel kann man davon ausgehen, dass hier entsprechender Vollzug demnächst gemeldet wird.

Konkret könnten diese Einigungen 50.000-85.000 Klagen betreffen. Aktuell liegt die Anzahl der Klagefälle hinsichtlich möglicher krebserzeugender Wirkungen des Glyphosat-haltigen Unkrautvernichtungsmittels Roundup bei 125.000 Fällen. Bayer selbst hatte per April von 52.500 zugestellten Klagen berichtet. Diese Diskrepanz gilt es natürlich noch aufzulösen. Generell wird allerdings davon ausgegangen, dass Bayer in dem sich nun abzeichnenden Vergleich insgesamt 10 Milliarden Dollar zahlen müsste. Das wären 8 Milliarden Dollar für aktuelle Fälle, 2 Milliarden für zukünftige.

Unsicherheit muss aus der Aktie raus

Um es einmal ganz salopp zu formulieren: Hier kommt es auf die Milliarde mehr oder weniger wohl nicht an. Für die Börse ist letzten Endes wichtig, dass die aktuell genannten Summen im Bereich dessen liegen, was schon vorab von Analystenseite her prognostiziert wurde. Damit besteht auch kein Grund, hier erneute Bewertungsanpassungen nach unten vorzunehmen, im Gegenteil.

Denn sollte sich tatsächlich bestätigen, dass es eine Vergleichslösung gibt, wäre zumindest die Aktie von einer wesentlichen Unsicherheit befreit und das kann im derzeitigen Erholungstrend nur noch zusätzlich stimulierend wirken.

Was die Aktie von Bayer schaffen könnte

Fazit: Nachdem der Wert in den letzten drei Wochen etwas „rumgezickt“ hatte, könnte dieser erwartete Vergleich nun einen neuen positiven Impuls bringen. Erstes Ziel wäre natürlich die April-Hoch bei knapp 63 Euro. Gelänge hier der Ausbruch, würden wir hier als nächstes Ziel den Bereich von 70/72 Euro als Kursziel anpeilen. Eher konservativ aufgestellte Anleger warten natürlich auf den Break. Spekulativer interessierte Investoren sollten auf jeden Fall mit einer Anfangsposition dabei sein bzw. bestehende Positionen weiter ausbauen.