Carl Zeiss Meditec: Droht trotz starker Zahlen der Absturz?

Der Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec hat für das zurückliegende Geschäftsjahr überraschend starke Zahlen abliefern können. So wurde der Umsatz um 15,5% auf rund 1,9 Milliarden Euro gesteigert. Noch deutlicher fiel der Zuwachs beim Auftragseingang aus. Hier meldete das Unternehmen ein Plus um 30% auf rund 2,25 Milliarden Euro.

Unter dem Strich verdiente Carl Zeiss Meditec beim operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern 397 Millionen Euro, was einem Zuwachs um gut 6% zum Vorjahr entsprach. Damit verdiente das Unternehmen mehr als von den Analysten erwartet worden war. Deren Konsensschätzung lag bei 380 Millionen Euro. Allerdings ging gleichzeitig die EBIT-Marge von zuvor 22,7% auf 20,9% zurück.

Carl Zeiss Meditec mit Margenproblem

Das dürfte auch der Grund dafür gewesen sein, warum die Aktie sich am heutigen Freitag so schwach zeigt. Denn gleichzeitig stellte Carl Zeiss Meditec in Aussicht, dass die EBIT-Marge im neuen Geschäftsjahr nur zwischen 19 und 21% liegen dürfte. Hier sieht man weitere Belastungen aus Kostensteigerungen wegen Lieferkettenproblemen, höheren Tarifabschlüssen und einem weiteren Personalaufbau.

Damit verpuffte auch letztlich die Ankündigung, dass die Dividende für das zurückliegende Geschäftsjahr von zuvor 0,90 Euro je Aktie auf 1,10 Euro die Aktie erhöht werden soll. Aktuell entspricht dies einer Dividendenrendite von mageren 0,9%. Zu wenig, um die Aktie für Dividendenjäger attraktiv zu machen, die sich im Normalfall durchaus auch mal als Kontrapunkt gegenüber anderen Marktteilnehmern positionieren können.

Nochmal Rückfall auf Unterstützung?

Das bringt auch die Charttechnik in eine gefährliche Situation. Denn die heutigen Kursverluste, die zeitweise bis auf 111,30 Euro runtergingen, signalisieren die Gefahr, dass die Aktie von Carl Zeiss Meditec erneut den Boden im Bereich von 105 Euro testen könnte. Ganz abgesehen davon, dass damit wohl endgültig der möglichste Ausbruchsversuch aus dem seit März dieses Jahres bestehenden Abwärtstrend zu den Akten gelegt werden muss.

Fazit: Thematisch bleibt Carl Zeiss Meditec natürlich höchst interessant. Und auch der Ausblick hinsichtlich des Auftragseingangs ist durchaus positiv zu werten. Die avisierte Margenverschlechterung muss allerdings erst noch verdaut werden. Wobei die aktuelle Gewinnbewertung (KGV) von knapp 35 für das neue Geschäftsjahr immer noch als sehr ambitioniert gelten muss. Anleger sollten sich also hier entsprechend erst einmal zurückhalten.

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