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Aktientipps für Anfänger: Wie minimiert man das Risiko?

Herkömmliche Anlagenformen, wie das Sparbuch oder das Tages- oder Festgeldkonto, sind schon lange uninteressant geworden. Jeder Anleger ist stets bemüht, aus seinem Investment eine entsprechende Rendite zu realisieren. Wirklich lukrativ scheint inzwischen vor allem die Investition an der Börse zu sein. Die zukunftsträchtige Biotech Aktien könnten das Portfolio sicher gut aufwerten, da das Thema Gesundheit in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird.

Doch eines ist auch ein Fakt: Überall dort, wo hohe Renditen winken, ist auch das Risiko deutlich erhöht. Doch das bedeutete keineswegs, dass man den Gang an die Börse nicht trotzdem wagen sollte. Hier geht es eher darum, sich kundig zu machen und so das Risiko entsprechend minimieren zu können.

Eine klare Strategie ist das A und O

An der Börse ist jeder willkommen, mit Ausnahme von Emotionen. Aus dem Bauch heraus zu handeln, ist einer der fatalsten Fehler überhaupt. Eine gute Strategie ist unbedingt erforderlich und sollte klar definiert sein.

Um die eigene Strategie zu finden, sollte man sich einige Fragen selbst beantworten. Möchte man ausschließlich in ETFs investieren? Welche Kriterien entscheiden über den Aktienkauf?

Hat man seine Strategie gefunden, so werden dadurch die zukünftigen Investitionen deutlich leichter, denn das ständige Nachdenken und Interpretieren entfallen. Wer seiner Strategie treu bleibt, verhindert darüber hinaus eine emotionale Fehlentscheidung.

Aktien sollten gut gestreut sein

Wer sich auf nur eine einzige Aktie konzentriert, kann natürlich Glück haben und unglaublich von dieser Aktie profitieren, doch die Stimmung kann auch schnell mal umkippen, und dann kann das auch zu einem jähen Verlust führen. Je breiter man jedoch seine Aktien streut, desto stärker wird ein Kapitalverlust minimiert. Dieses gelingt zum Beispiel hervorragend mit Indexfonds.

Langfristig planen ist die Devise

Vom schnellen Geld träumt sicher jeder. Hierfür ist der Aktienhandel aber nicht die geeignete Wahl. Hier geht es vielmehr darum, das Vermögen stetig zu vergrößern und ein passives Einkommen zu generieren. Langfristige Investitionen sind hier der Schlüssel.

Ein Beispiel soll das deutlicher machen: Wer nur für den Zeitraum von einem Jahr investiert, kann entweder eine Rendite von plus 30 % erwirtschaften oder eine von minus 30 %. In diesem Zeitraum ist die Schwankungsbreite extrem groß.

Die Spanne jedoch reduziert sich deutlich mit jedem weiteren Jahr, in dem man investiert. Die Spanne nähert sich dann einer Rendite von 7 – 12%. Hier wird deutlich, dass bei langfristigen Investitionen das Risiko deutlich gesenkt wird.

Weniger ist mehr

Vermutlich ist die Börse der einzige Ort, an dem ein Weniger-Ist-Mehr seine Gültigkeit hat. Gemeint ist hier das Handelsverhalten. Längst hat sich gezeigt, dass Anleger, die ständig handeln, schlechtere Renditen erwirtschaften als die, die es viel ruhiger angehen lassen.

Wer viel handelt, muss ständig neue und vor allem gute Entscheidungen treffen, dafür bedarf es aber auch einer ganzen Menge Fachwissens. Vergessen wird zudem häufig, dass hier bei jeder Order Gebühren anfallen. Diese sich anhäufenden Ordergebühren können schnell die erwirtschaftete Rendite auffressen.

Doch genau das Stillhalten und Aussitzen fällt vielen unerfahrenen Anlegern sehr schwer. Zudem stellen sie sich dann häufig die Frage, warum nicht sofort handeln, wenn der Kurs einstürzt? Hier kommt wieder das Thema einer klaren Strategie zum Tragen. Ruhig bleiben und aussitzen ist in der Regel die Strategie, die am erfolgversprechendsten ist.

Ordergebühren beachten

Durch ständiges Handeln werden die Ordergebühren unangemessen in die Höhe getrieben. Doch auch und gerade bei der Wahl des Depots sollte man genau hinschauen, wie die Ordergebühren hier ausgewiesen sind.

Inzwischen gibt es viele Broker, werden bereits ETFs angeboten haben, in denen die Investition in den Sparplan ohne Ordergebühren möglich ist.

Es gibt zudem weitere Möglichkeiten, die Kosten gering zu halten. Anders als bei den ETFs fallen bei den Investmentfonds hohe Ausgabeaufschläge (bis zu 5%) an. Diese werden an die Fondsgesellschaften gezahlt. Hinzu kommen dann noch die jährlichen Managementgebühren, die ca. 2-3% ausmachen.

Bei den ETFs hingegen ist die Investition viel günstiger möglich. Hier muss man nur auf die TER (Gesamtkostenquote)achten. Sie ist eine entscheidende Kennzahl zur Messung der Gebühren. Um die Gebühren so gering wie möglich halten, sollte die Kennzahl so gering wie möglich gewählt werden. Wer gute Rendite generieren möchte, der muss auch gleichzeitig dafür Sorge tragen, dass die notwendigen Kosten auf ein Minimum reduziert werden.

Wissen ist Macht

Damit der Börsenausflug nicht zu einem unüberschaubaren Abenteuer wird, sollte man sich hier wirklich mit der Materie vertraut machen. Die vielen unzähligen Verlierer, die es in jeder Finanzkrise immer wieder zu beklagen gibt, resultieren vor allen Dingen aus Panikkäufen. Ein weiterer Aspekt sind die Käufe von Finanzberatern, bei denen der Anleger selbst überhaupt nicht weiß, wie er damit umgehen muss.

Hier ist Wissen einfach Macht und das benötigte Instrument, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Wer in Wissen investiert, wird davon über kurz oder lang auf jeden Fall profitieren. Dank dieses Fachwissens ist es dann auch wunderbar möglich, sich im Börsen-Dschungel zurechtzufinden.