Aktien AmerikaNewsSlider

Spotify verschreckt mit schwachen Zahlen und neuen Preisplänen

Der Musikstreaming-Anbieter Spotify bekommt heute ordentlich einen auf den Deckel. Im New Yorker Handel geht es heute bis jetzt um fast 14 % nach unten. Bereits gestern zeigte die Aktie eine deutliche Schwäche, was mit neuen Preisplänen zusammenhängen dürfte.

Beim Ergebnis je Aktie wurde ein Verlust von 1,55 € ausgewiesen, nach dem man im Vorjahreszeitraum 1,16 € je Aktie verloren hatte. Obwohl Spotify hauptsächlich an der Nasdaq gehandelt wird, ist der Sitz in Luxemburg und deshalb wird auch in Euro bilanziert. Der Markt hatte hier im Durchschnitt mit einem Verlust von 0,63 € gerechnet. Allerdings ist nicht ganz klar, ob diese Erwartung tatsächlich kombinierbar ist.

Hinter den eigenen Erwartungen

Der Umsatz konnte im Jahresvergleich um 11 Prozent von 2,86 auf 3,16 Milliarden Euro gesteigert werden. Das Unternehmen verzeichnete für das Quartal 551 Millionen monatlich aktive Nutzer, was einem Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Nettozuwachs an monatlich aktiven Nutzern betrug 36 Millionen. Darüber hinaus gibt es 220 Millionen bezahlte Abonnenten, was einem Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Spotify hatte im Quartal einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro und 217 Millionen bezahlten Abonnenten erwartet.

Das Unternehmen gab in seinem Bericht außerdem bekannt, dass es im zweiten Quartal etwa 15 Millionen neue monatlich aktive Nutzer hinzugewinnen will, was die Gesamtzahl auf 530 Millionen erhöhen würde. Für das dritte Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 3,3 Milliarden Euro, was jedoch weniger ist als die von Analysten erwarteten 3,4 Milliarden Euro laut StreetAccount.

Spotify will Preise anheben

Die werbefinanzierten Einnahmen stiegen im Jahresvergleich um 12 Prozent. Das Unternehmen gab bekannt, dass das Wachstum der Podcast-Werbeeinnahmen im Jahresvergleich auf über 30 Prozent beschleunigt hat. Am Montag verkündete Spotify, dass es die Preise für seine Premium-Abonnements um bis zu 2 Dollar erhöhen wird, was in einigen Tarifen einem Anstieg von 20 Prozent entspricht. In einem Blogbeitrag erklärte das Unternehmen, dass sich die Marktlandschaft seit dem Start von Spotify weiterentwickelt habe und dass die Änderungen dem Unternehmen helfen würden, Fans und Künstlern weiterhin einen Mehrwert zu bieten.

Das mag sicher so sein, aber momentan senken die Anleger den Daumen über Spotify. Sehr wahrscheinlich, dass die Aktie zumindest auf ihre 200-Tage Linie bei derzeit rund 135 Dollar zurückfällt. Erst in diesem Bereich erwarten wir eine erste Auffanglinie und möglicherweise auch eine Bodenbildung. Investoren sollten entsprechend erst einmal abwarten, ob das tatsächlich gelingt, ehe neue Dispositionen getroffen werden. Wer unglücklicherweise drin ist, sollte über mögliche Gewinnmitnahmen nachdenken oder zumindest knapp unterhalb der 200-Tage-mir eine Absicherung einziehen.