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Henkel: Droht der Aktie ein Ende der Erholung?

Die Henkel Vorzugsaktie hat auf die Geschäftszahlen von 2022 mit Kursverlusten reagiert. Die Börsenakteure waren von dem rückläufigen Gewinn enttäuscht, obwohl dies seitens des Konzerns in den Quartalsberichten kommuniziert wurde. Was bedeutet dies nun für die weitere Kursentwicklung?

Es ist dem Unternehmen nicht gelungen, die gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe in vollem Maße an die Kunden weiter zu geben. Dies wirkte sich negativ auf die Ertragslage aus.

Rentabilität fällt bei Henkel

Der Jahresumsatz konnte um 11,6 % auf 22,4 Mrd. Euro gesteigert werden, von dem Umsatzzuwachs waren 8,8 % organisch. Besonders stark war das Industriesegment gewachsen, hier betrug die organische Zuwachsrate 13,2 %. Anders sieht es beim Ertrag aus. Aufgrund der fehlenden Möglichkeit der Kostenweitergabe sank das Betriebsergebnis um -13,7 % auf 2,3 Mrd. Euro. Die sich daraus ergebende EBIT-Marge sank um 3 Prozentpunkte auf 10,4 %.

Insgesamt ist der Konzern mit dieser Entwicklung nicht zufrieden. Um hier eine Besserung zu erzielen erfolgt eine Umstrukturierung im Konsumgüterbereich: Künftig werden diese alle in dem neuen Segment „Consumer Brands“ gebündelt. Hieraus sollen Synergieeffekte in Höhe von 500 Mio. Euro resultieren. Darüber hinaus stehen Unternehmensbereiche mit bis zu 1 Mrd. Euro zur Disposition.

Für das laufende Geschäftsjahr ist man sehr vorsichtig. Der organische Umsatzzuwachs soll zwischen 1 und 3 % liegen. Die EBIT-Marge soll auf 10 bis 12 % steigen.

Womit müssen Anleger nun rechnen?

Die bisherige Kursentwicklung war volatil und das wird auch so bleiben. Ohne die verschlechterte Ertragslage würde die Aktie heute höher stehen, somit ist der Gewinnrückgang bereits eingepreist. Allerdings dürfte das Aufwärtspotenzial vorerst sehr begrenzt sein. Im ersten Quartal wird sich zeigen, ob es Henkel gelingt, die operative Marge zu erhöhen.

Aktuell könnte es in der schwierigen Gesamtlage schnell passieren, dass der zaghafte Erholungstrend der letzten Wochen wieder in sich zusammenbricht. Anleger sollten also hier eher an der Seitenlinie bleiben.