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Hugo Boss nach Zahlen: Ist der Absturz gerechtfertigt?

Trotz einer deutlichen Verbesserung gegenüber dem Vorjahr fielen die vorläufigen Zahlen von Hugo Boss für 2023 am Markt durch. Schwierigkeiten hatten die Börsianer insbesondere mit dem operativen Ergebnis.

Auch dank eines sehr starken vierten Quartals meldete der Modekonzern für 2023 auf vorläufiger Basis einen Umsatzzuwachs um 15 % auf 4,2 Milliarden Euro. Damit erreichte Hugo Boss das obere Ende der eigenen Prognose. Operativ verdiente der Modehändler 410 Millionen Euro, ein Plus von 22 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das lag genau in der Mitte der eigenen Prognose zwischen 400 und 420 Millionen Euro, was allerdings besonders bei den Analysten nicht gut ankam. Diese hatten sich eher ein Ergebnis am oberen Ende vorgestellt.

Im Abschlussquartal 2023 erreichte Hugo Boss ein Umsatzplus von 10 % auf 1,18 Milliarden Euro, was ein neuer Rekord darstellte. Wie das Unternehmen erklärte, seien sämtliche Marken, Regionen und Vertriebskanäle gewachsen. Beim EBIT verdiente man mit 121 Millionen Euro rund 17 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Besonders stark zeigte sich dabei die Absatzregion Asien/Pazifik. Hier konnte Hugo Boss seine Umsätze um gut ein Viertel steigern, im amerikanischen Markt legten die Erlöse um 15 % zu, in Europa, dem mittleren Osten und Afrika nur um 5 %.

Für das aktuelle Jahr sollen die Ziele erst bei der offiziellen Veröffentlichung der Bilanz kommuniziert werden. Diese ist für den 7. März angesetzt. Aktuell bleibt der MDAX-Konzern vorerst bei der Mittelfristprognose bis 2025, die einen Umsatz von 5 Milliarden Euro und ein EBIT von mindestens 600 Million Euro anpeilt.

Fazit: Die wirklich marginale Enttäuschung beim operativen Ergebnis reicht in der zuletzt doch wieder nervöseren Marktstimmung dafür, dass die Aktie heute um rund 8,6 % nach unten taucht. Das könnte gefährlich werden, da eine ernsthafte Unterstützungszone erst im Bereich von 56 Euro vorliegt. Anleger sollten hier entsprechend vorsichtig bleiben.