Fresenius: Jetzt kommt der erste Härtetest!

Heute ist Q-Day für den Gesundheitskonzern Fresenius. Das Unternehmen hat seine Quartalszahlen für die ersten drei Monate präsentiert und dabei trotz negativer Einflüsse durch die Corona-Krise die Erwartungen übertreffen können. Das gilt insbesondere für den Umsatz. Hier hatte der Marktkonsens (nach Factset) bei 8,95 Milliarden Euro gelegen. Fresenius selbst konnte eine Steigerung um 8 % auf 9,1 Milliarden Euro bewerkstelligen. Ebenfalls besser das operative Ergebnis:

Hier erreichte der Gesundheitskonzern auf Basis des EBIT einen Ertrag von 1,125 Milliarden Euro. Das war zwar währungsbereinigt ein leichter Rückgang um 2 %. Doch im Vorfeld lagen hier die Analystenprognosen bei nur 1,049 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 465 Millionen Euro, ein Plus von 2 % und klar über den Erwartungen von nur 421 Millionen Euro.

Geld verloren, Geld gewonnen

Dass sich Fresenius so erfolgreich schlagen konnte, lag vor allem daran, dass man in wesentlichen Bereichen auch von der Corona-Pandemie profitieren konnte. So litt zwar die auf Infusionen, Transfusionen und klinische Ernährung spezialisierte Tochtergesellschaft Kabi unter den wesentlichen Einschränkungen in China. Auch die Krankenhaustochter Helios kam unter Druck, weil insbesondere in Spanien massive Verschiebungen von üblichen Behandlungen angeordnet wurden. Im Gegenzug konnte Fresenius allerdings von einer signifikant höheren Nachfrage unter anderem nach Medikamenten und medizintechnischen Geräten zur Behandlung von Corona-Patienten profitieren.

Dass das Ergebnis von Fresenius so positiv ausfiel, war auch dem Umstand zu verdanken, dass das Geschäft von der größten Tochter Fresenius Medical Care (FMC) weiterhin stabil lief. Zwar meldete FMC einen Rückgang beim bereinigten Konzernergebnis um 1 % auf 283 Millionen Euro. Doch das lag vor allen Dingen an zusätzlichen Kosten für Schutzausrüstungen und vorgehaltenen Kapazitäten für isolierte Dialysebehandlung. Unter dem Strich konnte Fresenius Medical Care ein Umsatzplus von 9 % auf 4,48 Milliarden Dollar beisteuern.

Fresenius kassiert Prognose ein

Wie viele andere Unternehmen ist sich Fresenius natürlich relativ unsicher, wie es im weiteren Jahresverlauf weitergeht. Immerhin hat man nicht einfach sang- und klanglos die bisherige Prognose einkassiert, sondern die bisherige erst mal bestätigt. Diese geht von einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 4-7 % aus. Der Konzerngewinn soll bis zu 5 % zulegen können. Ob man diese Prognose halten kann, will man im Rahmen der Halbjahreszahlen, die Ende Juli präsentiert werden sollen, konkretisieren.

Der Blick auf die Aktie zeigt: Nach einer rasanten Erholungsjagd nach den Corona-Tiefs ist die Fresenius-Aktie inzwischen an eine neue Widerstandszone im Bereich von 40,50 / 41,50 Euro angestoßen. Schaut man auf die technischen Indikatoren wie beispielsweise den Relative-Stärke-Index, wäre allerdings ein Durchbruch hier mehr als wahrscheinlich. Denn die Aktie befindet sich noch längst nicht in einer überkauften Situation. Das korrespondiert auch mit einem eher moderaten KGV von 12 für dieses und unter 11 für nächstes Jahr.

Aktie hat weiteren Spielraum

Fazit: Auch wenn einzelne Unternehmensteile die Corona-Krise zu spüren bekommen haben, geht derzeit das Gesamt-Konstrukt Fresenius auf. Und das sollte zu einer weiteren Fortführung der Erholung in der Aktie führen. Hier würden wir als nächste Herausforderung natürlich die 200-Tage-Linie sehen, die derzeit bei gut 44 Euro verläuft. Vom Wachstumspotenzial und von der Bewertung her wären aber mittelfristig auch Kurse im Bereich von 50 Euro und darüber mehr als möglich. Deshalb sehen wir in Fresenius einen Kauf.

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