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Infineon: Ist die Kapitalerhöhung eine gute Idee?

Der Chiphersteller Infineon hat sich zur Finanzierung der Cypress-Übernahme frisches Geld durch die Ausgabe neuer Aktien beschafft. Insgesamt wurden 1,06 Mrd. Euro reingeholt. Die neuen Aktien wurden dabei ausschließlich institutionellen Anlegern im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens (Privatplatzierung) zum Kurs von 19,30 Euro zum Kauf angeboten, also nur knapp unterhalb des aktuellen Kurses von 19,50 Euro.

Den Erlös will Infineon zur Finanzierung für den Kauf des US-Konzerns Cypress verwenden. Konkret soll damit ein Darlehensteil abgelöst werden, welches zur Finanzierung der Akquisition aufgenommen wurde. Der 9 Mrd. Euro teure Kauf ist der größte der Unternehmensgeschichte.

Warum Infineon es richtig macht

Was uns daran gefällt: Darlehen durch Eigenkapital zu ersetzen ist immer eine gute Idee. Vor allem, wenn es im Kern darum geht, die eigene Marktposition zu stärken.

Denn mit Cypress baut Infineon seine Position bei den strukturellen Wachstumstreibern weiter aus und bedient zukünftig eine breitere Anwendungspalette: Mikrocontroller, Komponenten für Konnektivität, Software und Hochleistungs-Speicherelementen tragen dazu bei die Profitabilität zu stabilisieren. Vor allem weil Infineon damit auch seine Stärke bei den Automotive-Mikrocontrollern, Sensoren und Sicherheitslösungen ausbauen kann. Stichwort Mobilität.

In die Zukunft geschaut

Infineon denkt also weiter: ADAS/AD, Internet der Dinge (IoT) und 5G-Mobilfunk-Infrastruktur werden zukünfitg fokussiert. Die umfangreiche F&E-Kompetenz von Cypress und seine starke Präsenz in den USA wie auch in Japan tragen ferner dazu bei, die Kundenbeziehungen zu festigen.

Fazit: Ein alles in allem rundes Bild. Die Kapitalerhöhung bei Infineon sehen wir nicht nur sehr entspannt, sondern auch als zielführend. Der Abschlag heute ist zu ignorieren, bestenfalls sollte er für Zukäufe genutzt werden. Denn wir gehen davon aus, dass der Kurs noch im Sommer den alten Rekordkurs knacken wird.