Kion: Roboter lieben „Social Distancing“

Dass die Robotik in den vergangenen Jahren bereits ordentlich auf dem Vormarsch war, ist nun wirklich keine Neuigkeit. Was aber neu sein dürfte, sind die Anzeichen auf eine Beschleunigung dieses Sektors in Folge der Corona-Krise. Wo und in welcher Form unsere technischen Assistenten in Zukunft überall anzutreffen sein werden, wird abzuwarten sein, aber als gesichert gilt in der Branche schon jetzt: eher mehr als weniger, eher vielschichtiger als vereinzelt.

Während Roboter also an Orten wie Fabriken seit Jahren präsent sind, müssen sie für Verbraucheranwendungen noch den Mainstream erreichen. Auch hier könnte Corona als Katalysator dienen, denn „social distance“ bedeutet auch Aufgabenverteilung an Roboter. Nicht auszuschließen, dass wir in absehbarer Zukunft unser Essen von einem Roboter serviert bekommen werden. Sie glauben das nicht? Schauen Sie nach Japan. Dort ist das in Altenheimen schon der Fall. Doch bevor es so weit ist, gilt das Augenmerk der Industrierobotik, insbesondere der Logistik.

Industrieroboter als Zugpferd

Zion Market Research geht davon aus, dass der globale Markt für Industrierobotik bis 2024 einen Umsatz von 62 Mrd. Dollar erzielen wird, gegenüber 33 Mrd. Dollar gegenwärtig, Tendenz weiter steigend. Dabei liegt ein Schwerpunkt u. a. auch auf „Cobots“. Der Begriff „Cobot” ist ein Kunstwort aus „Collaboration” und „Robot” und beschreibt einen Roboter, der mit Menschen zusammen arbeitet oder dies zumindest kann. Im Gegensatz zu herkömmlichen Industrierobotern wird ein Cobot von Menschen bedient und führt daraufhin bestimmte Tätigkeiten aus, die für menschliche Akteure auf Dauer zu schwer sind.

KION ist weltweit der zweitgrößte Anbieter von Flurförderzeugen (Gabelstaplern) und führend in Europa. Mit dem Erwerb von Dematic ist Kion nun auch der Marktführer bei Automatisierungssystemen. Unternehmen wie Amazon investieren weiterhin hohe Summen in die Lagerautomatisierung und Kion geht davon aus, dass der Markt im hohen einstelligen Prozent-Bereich wächst und zwar Jahr für Jahr. So beliefen sich die Bestellungen im zweiten Quartal 2018 auf 874 Mio. Euro, was einer Verdoppelung gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2017 entspricht.

Kion sollte konjunkturunabhängiger sein

Die Kombination aus Flurförderzeugen und Automatisierung macht es zu einem wichtigen Wachstumsmotor in der Lagerautomatisierung. Das klingt vielleicht nicht wirklich sexy, aber immerhin kommt fast die Hälfte der Nachfrage nach den Lösungen von KION aus dem E-Commerce.

Fast die Hälfte des Segmentumsatzes entfällt dabei zudem auf Dienstleistungen, die in einem konjunkturellen Abschwung widerstandsfähiger sein sollten. Da das Segment Flurförderzeuge rund 74 % des Umsatzes erwirtschaftet, ist KION also ein Unternehmen, dessen Perspektiven an die europäische Industrie gebunden sind, das aber einen Wachstumskick aus der Supply-Chain-Automation und der Robotik in den USA hat.

Aktie von Kion ist moderat bewertet

Für 2020 gibt es keine Prognose, doch Kion zeigt sich entspannt, was die Aussichten „nach Corona“ betrifft. Angesichts der Tatsache, dass der Markt für Flurförderzeuge in der Vergangenheit um das 1,5-fache der Wachstumsrate der Weltwirtschaft gewachsen ist (gemessen am globalen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts), ist in Zukunft ein solides Wachstum zu erwarten. Marktkapitalisierung von rund 5,6 Mrd. Euro, und basierend auf Prognosen von Konsensanalysten wird Kion in den nächsten Jahren mit einem KGV und KCV von weniger als 10 notieren.

Fazit: Das technische Bild der Aktie ist noch nicht ganz sauber, aber oberhalb von 49 Euro wäre die Luft rein. Ab dann ist Kion für uns der erste Kauf im Robotik-Segment, weitere werden folgen.

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