Rücklauf im DAX zu den Jahrestiefs: US-Sorgen haben Börsen im Griff
DAX leidet unter US-Inflationsdaten und steuert auf sein Jahrestief zu. Welche Aktien traf es besonders schwer am Donnerstag?
Donnerstag ohne Reversal
Erneut wird der DAX mit Unsicherheit konfrontiert. Die Inflationsdaten aus den USA sorgten zwar am Mittwoch nur kurzfristig für nachgebende Kurse, doch entfalteten nun am Donnerstag weitere Wirkung. So gelang es dem DAX nicht, sich am Morgen über die 12.800 zu schwingen und damit das Ausbruchsniveau vom Mittwochnachmittag, als ein Verbraucherpreisanstieg von 9,1 Prozent in den USA für Juni vermeldet wurde, zurück zu erobern. Selbst in der EU nimmt die Inflation nun weiter zu. Gerade wegen der hohen Energiepreise rechnet die EU-Kommission im Jahresdurchschnitt nun mit einer Teuerung von 7,6 Prozent, nachdem im Mai och von 6,1 Prozent Inflation für alle Euro-Länder hinweg ausgegangen wurde. Die Tiefs des Mittwochnachmittags wurden schnell erreicht und damit die 12.700 Punkte anvisiert. Eine Unterstützung fand dort nur sehr kurzzeitig statt. Bis zur Eröffnung der Wall Street fielen die Kurse weiter, schlossen das noch offene Gap vom vergangenen Mittwoch und steuerten damit das Jahreshoch an. Als die US-Futures nach der US-Eröffnung weiter fielen und der Dow Jones zwischenzeitlich mehr als 600 Punkte Minus verarbeiten musste, nahm der Druck noch einmal im DAX zu und machte erst bei 12.434 Punkten Halt. Dies entsprach nahezu dem tief aus dem März und lag etwa 50 Punkte über dem aktuellen Jahrestief, was wir erst in diesem Monat neu definiert hatten. Eine technische Gegenreaktion zum XETRA-Ende hin grenzte das Minus zwar etwas ein, der Trend des Tages ist jedoch deutlich sichtbar:

Erneut deutliche Verluste bei den DAX-Aktien
An der Börse Frankfurt gab es nur einen Gewinner. Ausgerechnet die Zalando-Aktie notierte im Plus, welche sonst an schwachen Tagen auch öfters überproportional gefallen war. Versicherungen und Banken verloren heute massiv, nachdem die US-Finanzinstitute JP Morgan Chase und Morgan Stanley ihre Quartalszahlen vorgelegt hatten und bei vielen Punkten hinter den Erwartungen der Analysten lagen. Vor allem die Milliarden-Rückstellungen für drohende Kreditverluste und maue Geschäfte mit Fusionen und Übernahmen haben die Gewinne dezimiert, bei JP Morgan um 28 Prozent. Ebenfalls schwach waren Konsumtitel wie eine Adidas. Hier spielt die Angst vor einer konjunkturellen Abkühlung die dominante Rolle. Die umsatzstärksten Werte somit neben der Allianz heite die Linde und erneut der Autowert Mercedes Benz Group. Dies zeigt die Zusammenfassung der Börse Frankfurt auf:

